19. Mai 2025

Kluger, sachlicher und vorausschauender Berater: Dr. Johann Schmidt zum 70.

Dr. jur. Johann Schmidt, seit 36 Jahren Bundesrechtsreferent des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, beging am 30. April seinen 70. Geburtstag. Der gebürtige Bistritzer hat sich in besonderer Weise verdienstvoll für die Rechte von Aussiedlern und Spätaussiedlern engagiert. Diese ehrenamtliche Tätigkeit ist beispielgebend. Mit seinem Wirken im Rechtsreferat unseres Verbandes hat er wertvolle Maßstäbe gesetzt.
Dr. Johann Schmidt ...
Dr. Johann Schmidt
Dr. Johann Schmidt wurde 1955 in Bistritz geboren. Nach der Ausreise aus Rumänien hat er in Deutschland ein Jahr danach in Göttingen die deutsche Abiturprüfung bestanden. Ab 1977 studierte er an der renommierten Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen Rechtswissenschaften. Diese Universität war schon damals eine der großen forschungsstarken Universitäten des Landes. 1982 absolvierte er mit Erfolg die erste juristische Staatsprüfung. Bereits 1985, mit gerade einmal 30 Jahren, wurde Johann Schmidt nach dem erfolgreichen Referendariat beim Oberlandesgericht Nürnberg und dem zweiten juristischem Staatsexamen als Rechtsanwalt zugelassen. Nach der Aufnahme seiner Rechtsanwaltstätigkeit promovierte Johann Schmidt nebenher an der Universität Bremen zum Dr. jur. mit einer Arbeit aus dem Strafrecht. Er gründete 1989 in Nürnberg eine Anwaltskanzlei. Auf Basis ständiger Fortbildung wurde er 2003 zum Fachanwalt für Verwaltungsrecht ernannt.

Engagierter Rechtsreferent

Aufgrund seiner Heimatverbundenheit mit Siebenbürgen war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, unserem Verband, damals Landsmannschaft, beizutreten, in dem er sich seit mehr als drei Jahrzehnten engagiert. Es war immer schon seine Überzeugung, dass Vertriebenen und Aussiedlern bei der Durchsetzung ihrer Rechte und beim Ankommen in ihrer neuen Umgebung geholfen werden muss. 1989 wurde der junge Anwalt zum Bundesrechtsreferenten der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. gewählt. Seitdem setzt er sich als Anwalt und im Verband für die Rechte der Aussiedler und Spätaussiedler und ihre Integration in unsere Gesellschaft ein. Bald wurde seine Kompetenz auch vom Staat erkannt. Dr. Schmidt war von 1991 bis 1996 Mitglied des Beirats für Vertriebenen- und Flüchtlingsfragen beim Bundesministerium des Innern.

Viele Landsleute kennen ihn von unseren Heimattagen in Dinkelsbühl als kompetenten Ratgeber in Rechtsfragen, wo er sich immer zur Verfügung stellt und hilfsbereit alle an ihn herangetragenen Fragen gerne beantwortet. Seine Rechtsberatung gehört zum Heimattag als ein fester Programmpunkt. Sicher haben auch viele unserer Leser sich mit verschiedenen Problemstellungen an unseren Verband gewandt. In diesen Fällen hat er immer ehrenamtlich fachkompetent geholfen. Seine informativen Artikel über rechtliche Themen in der Siebenbürgischen Zeitung sind hilfreich für viele Betroffene. Er ist durch seine verbindende Art aus den Bundesvorstandssitzungen nicht wegzudenken. Ich schätze ihn als zuverlässigen Berater, der in allen im Verband auftretenden Fragen rechtlicher Natur die wegweisenden Antworten und Hinweise geben kann.

Aussiedlerrechte sichern

Dr. Schmidt hat sein ganzes Leben lang auf Integration und das Zusammenwachsen Europas gesetzt und ist heute Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Ausländer- und Asylrecht im Deutschen Anwaltsverein. Der gebildete Anwalt spricht Deutsch, Rumänisch und Italienisch. Mit hohem Ethos vertritt er als europäischer Brückenbauer die Interessen seiner Mandanten, zu denen auch Spät-/Aussiedler und Vertriebene gehören.

In seinen Ehrenämtern geht es ihm vordringlich um die Sicherung der Rechte der Aussiedler/Spätaussiedler. Als nach 1989 die Gefahr bestand, dass sich durch das Kriegsfolgenbereinigungsgesetz ab 1993 das Zuzugstor nach Deutschland endgültig schließen würde, gelang es dem Juristen über Besprechungen auf höchster Bundesebene entscheidend mitzuwirken, dass die sogenannte „persönliche Vereinsamung“ als Benachteiligungskriterium im Sinne des § 4 BVFG durch das zuständige Bundesverwaltungsamt und die Bundesländer eingestuft wurde und dadurch tausende Landsleute bis 1998 nach Deutschland zuwandern konnten. Ebenso wirkte er im Rechtsreferat des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. bei den Aktivitäten der „Interessengemeinschaft gegen Fremdrentenkürzungen“. Unser Ehrenvorsitzender Dr. Bernd Fabritius betont im Hinblick auf diese wichtige Verbandsaktivität und die Rolle Schmidts: „Ich durfte Doktor Johann Schmidt als Rechtsreferenten des Verbandes bereits vor 30 Jahren kennenlernen, als es sich um die sehr heikle wie auch wichtige Abwehr der Rentenkürzung ging. Gemeinsam haben wir damals die Interessensgemeinschaft gegen Rentenkürzungen gegründet und sehr erfolgreich bis zum Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht gestaltet. Auch nachher war Dr. Johann Schmidt stets ein sehr kluger, sachlicher und vorausschauende Berater im Bundesvorstand und bei allen Anliegen unserer Gemeinschaft. Für dieses freundschaftliche Zusammenwirken danke ich unserem Hanni sehr herzlich und freue mich auf eine weitere Fortsetzung.“

Er setzt sich weiter ein in Fragen der Bemessung der Rentenansprüche, bei Rechtsfragen nach dem Beitritt Rumäniens zur EU und in der Alltagsarbeit des Verbandes, bei der Rechtsberatung bei den Heimattagen, bei Satzungsänderungen oder solchen der Entschädigungen für erlittene Deportation und Enteignung aktuell. In all diesen Bereichen war bzw. ist er in hervorragender Weise aktiv.

Durch sein jahrzehntelanges Engagement zur Sicherung der Rechte von Aussiedlern wirkt Dr. Schmidt weit über den Kreis seiner Landsleute hinaus äußerst verdienstvoll. 2014 wurde er als Stellvertreter im Beirat für Vertriebenen- und Spätaussiedlerfragen beim Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales ernannt.

Ehrungen

Seine Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit unterstrich auch unser 2021 verstorbener Ehrenvorsitzender Dr. Wolfgang Bonfert: „Dr. Schmidt hat engagiert, umsichtig und immer hilfsbereit gewirkt. Er hat dabei sich selbst nie in den Vordergrund gestellt, sondern seine Arbeit oft für den Außenstehenden unmerklich, aber konsequent geleistet. Dr. Schmidt war bei aller Belastung stets freundlich und hilfsbereit und seine verbindende und ausgleichende Art hat immer wieder zu sachbezogenen Erfolgen geführt.“ Es war für Dr. Schmidt immer eine Selbstverständlichkeit, für unseren Verband und seine Mitglieder präsent zu sein, helfend einzugreifen, wenn es nötig war, und hilfreiche wertvolle Anregungen zu geben. Ich habe in Besprechungen seine ausgleichende Art sehr schätzen gelernt, seine Gabe, eine Diskussion auf das Wesentliche zielorientiert hinzuführen. Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als Rechtsreferent unseres Verbandes wurde Dr. jur. Johann Schmidt mit dem Silbernen und Goldenen Ehrenwappen unseres Verbandes geehrt. Beim Verbandstag am 4. November 2023 in Bad Kissingen verlieh ihm der Bundesvorsitzende Rainer Lehni die Medaille Pro Meritis jur.

Im Namen unseres Verbandes wünsche ich Dr. Johann Schmidt zu seinem 70. Geburtstag alles Gute und noch viel Schaffensfreude und Erfolg für seine weiteren Vorhaben!

Herta Daniel

Dank für Schmidts „herausragendes Wirken“

„Sehr geehrter Herr Schmidt, lieber Hanni, zu Deinem 70. Geburtstag wünsche ich Dir im Namen des Bundesvorstands des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und auch persönlich alles Gute und vor allem beste Gesundheit. Mit meinem Glückwunsch verbindet sich mein Dank für Deinen unermüdlichen und treuen Einsatz für die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft während Deiner jahrzehntelangen ehrenamtlichen Tätigkeit als Bundesrechtsreferent. Dein Einsatz für die Sicherung der Rechte von Aussiedlern und Spätaussiedlern stand stets an vorderster Stelle.

Für Dein herausragendes Wirken wurden Dir vom Verband der Siebenbürger Sachsen das Silberne Ehrenwappen, das Goldene Ehrenwappen und die Pro-Mertis-Medaille verliehen. Siebenbürgisch-sächsische Kultur und Tradition als Sinn und Inhalt unserer Gemeinschaft hast Du nicht nur selbst gelebt und gepflegt, sondern das Wissen darüber weitergetragen. Danke für Deine treue Verbundenheit zu unserem Verband, bei dem Du seit über 35 Jahren Mitglied bist, und danke für die gute und konstruktive Zusammenarbeit.

Ich wünsche Dir noch viele gesunde Jahre der Zufriedenheit inmitten Deiner Familie und weiterhin viel Erfolg im Kreise unserer Landsleute.“

Rainer Lehni, Bundesvorsitzender

Schlagwörter: Verbandspolitik, Porträt, Geburtstag

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