2. Juli 2013

Großes Burgfest in Alzen

Zum kulturellen Erbe der Siebenbürger Sachsen gehören vor allem die weltweit berühmten Kirchenburgen, einst Zufluchtsstätten und Zentren des siebenbürgischen Lebens. Heute sind die meisten Burgen vom Zerfall bedroht und können nur mit Hilfe vieler engagierter Helfer aus dem In- und Ausland vor einem Dasein als Ruine gerettet werden.
Ein ähnliches Schicksal drohte auch der Wehrburg Alzen: Der Klöppel der großen Glocke war gebrochen, und die Ringmauer fiel immer mehr ein. Wenn die Alzner nicht schnell handelten, war ihre Burg vielleicht nicht mehr zu retten. So entschlossen sich einige Alzner, den Verfall ihrer Burg zu stoppen und einen persönlichen Beitrag zum Kulturerhalt zu leisten. Walter Müller, Hans Sander und Hans Tekeser kümmerten sich um einen neuen Klöppel. Und seit einem knappen Jahr läuten in Alzen wieder alle drei Glocken. Durch eine Spendenaufrufaktion konnte innerhalb von sechs Monaten das gesamte Geld für die Renovierung der Ringmauer inklusive dreier Türme gesammelt werden. Auch hier ist ein Großteil der Arbeiten bereits abgeschlossen.
Blick auf die frisch renovierte Kirchenburg ...
Blick auf die frisch renovierte Kirchenburg ­Alzen. Foto: Helmuth Hensel
Damit die sanierte Burg gebührend gewürdigt wird, ist am 10. August ein großes Fest geplant. Dazu sind nicht nur die Alzner eingeladen, sondern auch alle, die sich für Siebenbürgen interessieren. Auf der Gästeliste stehen auch Polit- und Wirtschaftsprominenz sowie Vertreter der Landekirche. Mit Musik und Tanzvorführungen soll den Anwesenden ein Eindruck von siebenbürgischer Kultur und Brauchtum vermittelt werden. Die musikalische Begleitung übernehmen die siebenbürgisch-sächsischen „Junge Adjuvanten“ aus Traun in Österreich. Die Alzner Tanzgruppe Nürnberg präsentiert traditionelle Tänze. Für das leibliche Wohl sorgt Martin Müller mit seinem Restaurant-Betrieb aus Albota. Die Veranstaltung ist nicht profitgerichtet, jeder, der teilnimmt, spendet seine Dienstleistung. Organisatoren sind die Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung und die Firma Alzner Automotive. Die Carl Wolff Gesellschaft, der Siebenbürgische Wirtschaftsclub in Deutschland, ist Mitveranstalter und beteiligt sich auch beim Sponsoring.

Das Fest beginnt am Samstag um 14.00 Uhr mit der Öffnung der Burg für die Gäste. Um 14.30 Uhr findet ein Gottesdienst in der Wehrkirche statt. Um 15.30 Uhr erfolgen die offizielle Begrüßung und die Eröffnung des Büfetts durch die Gemeindevorsteher. Als Vortragsredner werden erwartet: Dipl.-Ing. Hans-Christian Habermann, Vorsitzender der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung, Rosemarie Müller, Kirchenkuratorin in Alzen, Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Hans Tekeser, Inhaber der Firma Alzner Automotive, Helmuth Hensel, Vorstand der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung und Vorsitzender der CWG, u. a. Ab 17.00 Uhr steht Feiern mit Musik und Tanz auf dem Programm.

Für alle Gäste haben die Veranstalter einen Shuttle-Service organisiert, der stündlich – auch nachts – zwischen Hermannstadt und Alzen verkehrt. Kleinbusse fahren von Samstag, 12 Uhr, bis Sonntag, 14 Uhr, von der Hermannstädter Haltestelle „Piața Unirii“, Hotel Continental Forum. Wer gerne dabei sein will, wenn die Alzner Wehrburg festlich eingeweiht wird, kann sich unter der E-Mail-Adresse: hh[ät]sbs-stiftung.de anmelden.

Bettina Ponschab

Schlagwörter: Alzen, Kirchenburg, Fest

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