8. Mai 2014

Interesse an deutschsprachigen Schulen steigt, Sprachniveau nimmt ab

Hermannstadt – Bei der ersten ordentlichen Sitzung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) am 11. April wurde unter anderem die Situation der deutschsprachigen Schulen thematisiert. In den jüngsten Gesprächen mit bundesdeutschen Politikern war seitens des DFDR auch eine gewünschte Ausweitung des Lehrerentsendeprogramms aus Deutschland angesprochen worden, das allerdings bisher nur etwa vier Prozent der Deutsch unterrichtenden Lehrer stellt.
Für die übrigen hat die deutsche Botschaft Bukarest einjährige Stipendien für zehn junge Lehrer in Aussicht gestellt. Die Michael-Schmidt-Stiftung sagte eine einjährige Förderung für angehende Grundschullehrer in Hermannstadt zu. Aus den vorgelegten Statistiken zur Situation der deutschsprachigen Kindergärten, Allgemeinschulen (Klassen 1 bis 8) und Lyzeen im Schuljahr 2013-2014 geht ein nach wie vor steigendes Interesse an deutschsprachigem Unterricht hervor.

Im Schuljahr 2013/2014 sind insgesamt 22851 Kinder in deutschsprachigen Kindergärten, deutschen Schulen und Abteilungen anderer Schulen eingeschrieben – das sind 872 mehr als im Vorjahr. In den Kindergärten sind 489 Kinder mehr als im Vorjahr eingeschrieben, in den vorbereitenden Klassen 467 mehr, in den Klassen 1 bis 8 sind es 180. Einzig in den Lyzeen ist die Anzahl der Schüler gesunken.

Weniger erfreulich ist auch die Tatsache, dass seit 2000 ein Drittel der deutschen Abteilungen an Schulen, insbesondere im ländlichen Bereich, geschlossen wurden und die Sprachkompetenz der Schüler sinkt. In diesem Jahr wurde allerdings keine deutsche Abteilung aufgelöst. Das hohe Interesse am Deutschunterricht in Rumänien bestätigt die Tendenz der nicht-deutschstämmigen Bevölkerung, ihre Kinder so früh wie möglich eine Fremdsprache erlernen zu lassen.

NM

Schlagwörter: Schule

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