15. Oktober 2015

Iuga erhält Bundesverdienstkreuz

Bukarest – Die rumänische Schriftstellerin und Übersetzerin Nora Iuga ist am 30. September in der Bukarester Residenz des deutschen Botschafters Werner Hans Lauk mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
Iuga habe sich nicht nur als Übersetzerin von über 35 deutschsprachigen Schriftstellern – darunter E. T. A. Hoffmann, Oskar Pastior, der Nobelpreisträger Günter Grass, Elfriede Jelinek und Herta Müller – um die Verbreitung deutscher Literatur in Rumänien verdient gemacht, sondern auch als linguistische, kulturelle und literarische Vermittlerin zwischen Deutschland und Rumänien, betonte Botschafter Lauk.

Mit vier Jahren war die Bukaresterin erstmals mit der deutschen Sprache konfrontiert worden: vier Jahre Kindergarten in Deutschland, dank des Berufs der Eltern, dann die deutsche Schule in Hermannstadt und ein Studium der Germanistik. Nach einem Jahr im Bildungskader wurde sie aus politischen Gründen entlassen und war anschließend als Bibliografin, als Redakteurin beim Neuen Weg (heute Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, ADZ) und schließlich als Übersetzerin tätig, nachdem sie 1977 für acht Jahre Veröffentlichungsverbot erhielt. Für ihre „interkulturellen Transpositionen“ bekam Nora Iuga 2007 den Friedrich Gundolf-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Auch mit zwei eigenen Gedichtbänden (1968, 1970) und einem Roman (2010) hat sie sich einen Namen gemacht. Iuga rief den Literaturkreis „Gellu Naum“ ins Leben, war Mitglied im PEN-Club und in der Leitung des Rumänischen Schriftstellervereins. Mit ihrem unermüdlichen, langjährigen Engagement für die deutsche Literatur habe Nora Iuga zu einer nachhaltigen Förderung der kulturellen Beziehung beider Länder beigetragen, begründete Lauk die Ehrung.

NM

Schlagwörter: Bukarest, Schriftstellerin, Bundesverdienstkreuz, deutsch-rumänische Beziehungen

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