30. November 2017

Erhebende Reformationsfeier in Schäßburg

Am 5. November feierten die drei evangelischen Kirchen Siebenbürgens (reformierte, ungarisch-lutherische und evangelische A.B.) in Schäßburg einen erhebenden Gottesdienst zum 500. Reformationsjubiläum. Im Predigergarten wurde ein Apfelbäumchen gepflanzt.
Dieser Ort ist geschichtsträchtig, denn hier stand früher eine Kapelle, in der 1538 das „Schäßburger Religionsgespräch“ stattfand, das entscheidend für den Verlauf der Reformation in Siebenbürgen war. Darauf verwies der Schäßburger Stadtpfarrer Hans Bruno Fröhlich in einem kurzen Vortrag. Der damalige König Johann Zápolya ließ Befürworter und Gegner der Reformation zu einem Gespräch hier in der Kapelle zusammenkommen. Wenige Jahre später (1542) wurde in Kronstadt die erste „evangelische Messe“ gefeiert. Die Reformation griff auch auf andere Orte Siebenbürgens über und wurde im Sachsenland systematisch durchgeführt. Das „Apfelbäumchen für ein klares Wort“ wurde in Erinnerung daran gepflanzt, dass das „klare Wort“ von 1538 Frucht getragen hat.
Zum 500. Reformationsjubiläum wurde ein ...
Zum 500. Reformationsjubiläum wurde ein Apfelbäumchen im Schäßburger Predigergarten gepflanzt.
Am anschließenden Gottesdienst nahmen die Bischöfe der evangelischen und reformierten Kirchen teil, und zwar Kató Béla, Bischof der Reformierten Kirche in Siebenbürgen, Adorjáni Dezső-Zoltán, Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche ungarischer Verkündigungssprache, und Reinhart Guib, Bischof der Evangelischen Kirche A. B., zusammen mit 60 Pfarrern dieser Konfessionen. Die Klosterkirche füllte sich bis auf den letzten Platz, wobei die ungarischen Glaubensgeschwister die Mehrheit darstellten. Sie waren in einem feierlichen Fackelzug von der reformierten Kirche neben der Kokelbrücke aus zur Klosterkirche in die „Burg“ hinauf „gepilgert“, geistliche Lieder singend. Vor dem Kirchenportal wurden sie von der evangelischen Gemeinde empfangen.
Reinhart Guib, Bischof der Evangelischen Kirche ...
Reinhart Guib, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, predigt zum Reformationsfest in Schäßburg, im Gestühl von rechts nach links: Bruno Fröhlich (Stadtpfarrer und Bezirksdechant Schäßburg), Bíró István (ref. Pfarrer in Schäßburg und Dechant des Kokeldekanates), Kató Béla (Bischof der ref. Kirche / Siebenbürger Distrikt), Adorjáni Dezsö-Zoltan (ev.-luth. Bischof), Szegedi László Tamás (ref. Pfarrer in Reps, Dechant des Kronstädter Bezirks) und Zelenak Jozsef (ev.-luth. Pfr. in Sf. Gheorghe; Dechant in Kronstadt und Bischofsvikar der ungarische-lutherischen Kirche).
Vorher hatte es in der reformierten Kirche ein Konzert mit archaischer ungarischer geistlicher Musik gegeben, während dessen die viel kleinere sächsische evangelische Gemeinde im Predigergarten das Apfelbäumchen pflanzte. Die Pflanzung des Apfelbäumchens, der Fackelzug, der Gottesdienst mit etwa 400 Teilnehmern zusammen mit den drei Bischöfen waren eine denkwürdige Begehung des 500. Reformationsjubiläums mit bleibendem Erinnerungswert.

Schlagwörter: Reformationsjubiläum, Schäßburg, Apfelbäumchen

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