2. Dezember 2008

Kopf-an-Kopf-Rennen in Rumänien

Bei den Parlamentswahlen in Rumänien weisen die Teilergebnisse (nach Auszählung von 99,62 Prozent der Stimmen) eine hauchdünne Mehrheit für das Bündnis der Sozialdemokratischen Partei (PSD) und der Konservativen Partei (PC) mit 33,09 Prozent der Stimmen für die Abgeordnetenkammer und 34,12 Prozent für den Senat aus (diese Zeitung berichtete). Dicht gefolgt von der Demokratisch-Liberalen Partei (PD-L) mit 32,34 Prozent (Abgeordnetenkammer) bzw. 33,57 Prozent (Senat). Das endgültige Wahlergebnis wird im Laufe des heutigen Tages bekannt gegeben, nachdem die vier letzten Wahlkreise ausgezählt sein werden.
Drittstärkste Kraft ist mit 18,57 bzw. 18,75 Prozent der Stimmen die Nationalliberale Partei (PNL). Sie will abwarten, welche der zwei führenden Parteien das beste Koalitionsangebot macht. Keine Koalition wird von den drei Parteivorsitzenden ausgeschlossen, die jeweils das Amt des Premierministers für sich beanspruchen.

Mit 6,18, bzw. 6,41 Prozent der Stimmen ist der Ungarnverband (UDMR) die vierte Kraft im künftigen Parlament. Alle anderen Parteien scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde.

In der Wählergunst der rumänischen Diaspora und Siebenbürgens liegt die PD-L vorne.

Beim Empfang zum Nationalfeiertag Rumäniens am 1. Dezember wünschte Präsident Traian Băsescu den geladenen Gästen in Schloss Cotroceni und allen Rumänen „Wohlstand, Ruhe und Freude“. Er zeigte sich zuversichtlich, dass Rumänien die Wirtschaftskrise besser als andere Länder überwinden werde.

Gerade die Wirtschaftskrise soll den Liberalen nach eigenem Bekunden den Premierministerstuhl bringen, da bereits einen Plan erarbeitet hätten und diesen nur mit ihrem Parteivertreter umsetzen könnten. Erste Sondierungsgespräche mit den Nationalliberalen wollte die Demokratisch-Liberale Partei schon während des Empfangs zum Nationalfeiertag führen.

Ovidiu Gant, der Kandidat des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, hat ein zweites Mandat für die Abgeordnetenkammer erzielt. Der Vertreter der deutschen Minderheit schaffte, den Teilergebnissen zufolge, mit 23.190 Stimmen - nach dem Vertreter der Roma - die zweitmeisten Stimmen unter den Vertretern der 18 ethnischen Minderheiten.

RS

Schlagwörter: Politik, Parlamentswahlen

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