Kommentare zum Artikel

28. Juni 2010

Rumänien und Siebenbürgen

Außenminister Guido Westerwelle: Besuch bei deutscher Minderheit von "hoher Symbolkraft"

Bei einer Reise durch Länder der Schwarzmeer-Region besuchte Bundesaußenminister Guido Westerwelle am 25. Juni Rumänien. Ziele waren Bukarest und Hermannstadt. In der rumänischen Hauptstadt betonte Westerwelle die lange Tradition der deutsch-rumänischen Freundschaft. Gemeinsam mit seinem rumänischen Amtskollegen Teodor Baconschi warb er dafür, die Schwarzmeerkooperation sowie die Östliche Partnerschaft für gemeinsame Initiativen und Projekte zu nutzen. Der FDP-Politiker lobte den Sparkurs der rumänischen Regierung, die zu einem ausgeglichenen Haushalt zurückkehren wolle. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 14 mal kommentiert.

  • Oberberg

    1Oberberg schrieb am 28.06.2010, 20:23 Uhr:
    Der Aussenminister dankt für die Entscheidung, nicht nach Deutschland gekommen zu sein? Eine solche Dreistigkeit lässt mich sprachlos. Na glaubt er denn, wir haben es uns leicht gemacht?

    Kennt Westerwelle das Rumänien, aus dem meine Familie z.B. 1982 ausgreist ist, dass er sich eine solche Frechheit erlauben kann? Wie man aus "Tradition, die in der großen Vergangenheit wurzelt, Kraft schöpft" kann er auch erfahren, wenn er einmal nach Drabenderhöhe kommt und sich informiert.

    Wenn er auch hier solchen Unsinn redet, bleibt er besser wo der Pfeffer wächst.
  • Joachim

    2Joachim schrieb am 28.06.2010, 22:27 Uhr:
    Hauptsache er bleibt nicht in der Walachei....
  • Schreiber

    3Schreiber schrieb am 28.06.2010, 23:52 Uhr (um 23:54 Uhr geändert):
    es ist Westerwelle hoch anzurechnen, dass er auch nach Hermannstadt gefahren ist.

    Dieses, aber auch seine Aussagen dort und besonders die Inhalte zwischen den Zeilen haben sicher "hohe Symbolkraft". Er lobt dort und zeigt durch Abgrenzung deutlich, dass er für uns hier gar nichts übrig hat. Diese Botschaft ist auch in Siebenbürgen deutlich angekommen, wie man hört...

    Wenn jemand geglaubt hatte, er sei den ausgreisten Sachsen und Banater Schwaben oder anderen Gruppen dieser Art in Deutschland gegenüber wohlgesonnen oder auch nur neutral, der hat die Diskussionen der letzten Monate in Deutschland verschlafen. Es war doch zu erwarten, dass er auch dort solche Zeichen setzt. Bei gewissen Kreisen in Hermannstadt kann man auch so ganz schön Punkte sammeln. Das ist ihm gelungen.

  • Fadderwasch

    4 • Fadderwasch schrieb am 29.06.2010, 09:44 Uhr:
    Wie heißt es doch so schön: Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken.
    Das ist kein Zufall, dass die Liberalen von einem Wahlergebnis von 14,6 Prozent auf unter fünf Prozent in den Umfragen gestürzt sind. Westerwelle äußerte sich bei der letzten FDP-Vorstandsklausur, dass für die Menschen noch nicht erkennbar sei, „dass es uns eigentlich um die Sache geht“. Fragt sich nur, um welche Sache? Na, der wird sich noch wundern, die nächste Wahl kommt bestimmt!
  • getkiss

    5 • getkiss schrieb am 30.06.2010, 08:27 Uhr (um 08:29 Uhr geändert):
    Das ist doch schon mal was. Der Joachim wünscht nicht, das Westerwelle in der Walachei bleibt. Wird der langsam ein Kandidat der Linken, lach?

    Ganz im Ernst, W. hat doch betont, es ist niemanden leicht gewesen, Angesicht der historischen Erfahrungen, zu gehen oder zu bleiben. Er dankte ja ausdrücklich den dort Gebliebenen, weil diese "bewiesen, dass es möglich ist, aus Tradition, die in der großen Vergangenheit wurzelt, die Kraft zu schöpfen, die Zukunft aktiv zu gestalten".
    Dies ist ja nicht eine Abwertung unserer Entscheidung zu
    gehen, oder?

    Wie heute erschienen, setzt sich ja der Bundesvorsitzende für die weitere Verbindungen zur Heimat ein, für Lehre der Sprache und unserer Geshichte.
    Vielleicht sollte unsere Geschichte auch hier besser gelehrt werden, dafür vermisse ich den lauten Einsatz.

    Und nach dem lauten Bedauern der rumänischen Politiker, kommen leider keine praktischen Schritte für die Beseitigung des nach der Revolution fortwährenden Unrechts in der Sache der Enteignungen. Das Rumänien kein Geld für Entschädigungszahlungen hat, kann man verstehen. Nicht verstehen kann man, das gleichzeitig eine Änderung des Rückgabegesetzes vorsieht, nur noch in Geld zu entschädigen? Kann sein, bei dem Beschluss wusste man schon von der Fast-Zahlungsunfähigkeit?

    Bei allem Wohlwollen gegenüber der Führenden, ich vermisse den Einsatz für die RÜCKGABE, oder ist der geheim?
  • Schreiber

    6Schreiber schrieb am 30.06.2010, 09:57 Uhr (um 10:01 Uhr geändert):
    @ Getkiss: musst nur den Artikel

    http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/verband/9773-eigentumsrueckgabe-spitzengespraeche-in.html

    lesen. Dort wird ausdrücklich die "Naturalrestitution" gefordert.

    zum anderen Thema:
    Lies die Zitate von Westerwelle mal genau. Eine so genaue und sprachlich perfekte Abgrenzung von uns allen zu "den in Rumänien lebenden...", die er ausschließlich angesprochen hat, habe ich noch nie gelesen.

    Die Abgrenzung, das "Dort bleiben" verdiene Dank und Respekt und die Feststellung, dass man (nur) durch das Dort bleiben etwas bewiesen hat, was eine "ganz persönliche und menschliche Leistung ist", ist nur das Tüpfelchen auf dem "i".

    Nur am Rande: er spricht bei genauerer Betrachtung nur die an, die seit der "großen Auswanderungswelle" ausgereist sind. So als ob alle vor offenen Toren gestanden hätten und in Angesicht der bestehenden Freiheit nach Beseitigung des Unrechtsregimes wie die Lemminge die falsche Entscheidung getroffen hätten. Dass die meisten Sachsen und Banater aber schon zu Zeiten Ceausescus der Unterdrückung gewichen sind, und keinerlei Perspektive auf einen Fall des Systems zu erkennen war (oder hat er das vorausgeahnt?), blendet er ebenfalls total aus.

    Die Kritik von Oberberg ist daher zwar verständlich, geht aber leicht fehl, weil laut Westerwelle ja nicht dieser Personenkreis sondern nur die "Nachwende-Aussiedler" angesprochen wurden. Wir sind aber nicht in einem "Rückblick auf die Unterdrückung mit Ausblick auf die Freiheit" sondern während und als Folge dieser in Perspektivlosigkeit vor Ort ausgereist, gerade um Zukunft, die es aus damaliger Sicht in Rumänien für uns Deutsche nicht mehr gab, aktiv zu gestalten.

    Ich verstehe seine Strategie nicht (an Zufälle glaube ich bei einem solchen "political animal" bestimmt nicht). Er greift völlig ohne Not und dilletantisch informiert komplexe und heikle Themen auf, die ihn überfordern, und er spaltet.

    Diesen Vorwurf muss er sich und (weniger) seinem Beraterstab machen.
  • bankban

    7bankban schrieb am 30.06.2010, 10:18 Uhr:
    Ist halt Westerwelle. Was habt ihr erwartet?
    Empathie für Spätaussiedler ??????? (Von einem FDPler?)
    Wie naiv!
  • Schreiber

    8Schreiber schrieb am 30.06.2010, 10:44 Uhr:
    Nein, nicht von einem FDP-ler, aber von unserem Bundesaussenminister! Ob er den Unterschied kennt?
  • seberg

    9seberg schrieb am 30.06.2010, 11:36 Uhr (um 12:01 Uhr geändert):
    Für Westerwelle und FDP-ler zählen halt jene (Spätaussiedler) die es zu was gebracht haben, in Deutschland oder in Rumänien. Und dabei gehen ihm/ihnen gerade auch noch jene Naiven auf den Leim, die zunehmend um ihre Rente bangen müssen, in Ro oder in D (wie hier z.B. getkiss) ... Empfehlung an diese: Wie wär’s mit dem Eintritt in einen Wirtschafts-Club? Es soll ja z.Z. gerade ein sb.sächsischer Wirtschaftsclub in D-Schland gegründet werden, ein Art „sächsischer Rotarier- oder Lions Club“ für „sächsische wirtschaftliche Leistungsträger“(SBZ vom 21.06), offenbar quasi als Pendant zum schon längst bestehenden „Deutschen Wirtschaftsclubs in Siebenbürgen“ für gute Geschäfte in deutsch-rumänischer Freundschaft. Kapitalisten aller Länder vereinigt euch! Haste was, biste was. Irgendwie hat Westerwelle ja recht damit, auf unser aller Schwäche für den schnöden Mammon zu zählen: erst lockte uns (auch) das Wirtschaftswunderland ...Schland!, jetzt solls die „aktive Gestaltung der Zukunft in Rumänien“ das Zurück besorgen. Na los Leute! Schöpft endlich Kraft aus unserer Tradition, die in unserer „großen Vergangenheit“ wurzelt, die uns Westerwelle jetzt als Honig um den Bart schmiert! Ihr wisst ja, Liebe, auch besonders Heimatliebe, hat immer irgendwie auch mit Geld zu tun...ubi bene, ibi patria... ;-)
  • Joachim

    10Joachim schrieb am 30.06.2010, 11:46 Uhr:
    Nichts anderes sage ich die ganze Zeit....
    Danke dass es deren mehr werden.
  • getkiss

    11 • getkiss schrieb am 30.06.2010, 18:39 Uhr:
    nee seberg, um mei Rente bang´ích nicht. Wieso denn, ich bekomme sie pünktlich auf mein Konto, auch heute?
  • kwleonhardt

    12kwleonhardt schrieb am 02.07.2010, 10:27 Uhr:
    Es ist nicht nur Westerwelle! Schon dem Bismark, habe ich irgendwo gelesen, waren die Auslandeutshen Schegal.
    Auch unter Dolfi dem Allmächtigen wurde Oberth als Rumäne bezeichnet UND BEHANDELT!!!
  • Ado

    13Ado schrieb am 02.07.2010, 12:57 Uhr:
    Als WAS fühlst DU dich @kwleonhardt HEUTE bezeichnet oder behandelt? ( in Deutschland )..und die Meinung der anderen User würde mich auch interessieren !
  • Brodelavend

    14Brodelavend schrieb am 05.07.2010, 12:27 Uhr:
    Ich fühle mich ganz klar als Siebenbürgerin und damit als Deutsche. Das steht doch auch im Grundgesetz, dass wir Deutsche sind, wenn wir diese Kultur haben.

    Die öffentliche Meinung dazu ist wechselhaft und mir eigentlich egal. Niemand würde heute sagen, Klose (mit Vornamen Miroslav) wäre nicht Deutscher.

    Grüße

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