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12. Februar 2012

Rumänien und Siebenbürgen

Bundesregierung unterstützt deutsche Minderheit in Rumänien

Hermannstadt – Rund 1,68 Millionen Euro stellt das Bundesinnenministerium (BMI) der deutschen Minderheit in Rumänien in diesem Jahr für soziale Projekte bereit. Über die Mittelverteilung diskutierten Vertreter des BMI und des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) am 8. Februar in Hermannstadt. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 38 mal kommentiert.

  • Schreiber

    1Schreiber schrieb am 13.02.2012, 23:43 Uhr (um 23:46 Uhr geändert):
    Ich finde es bemerkenswert, dass die Bundesregierung unsere Landsleute in Rumänien (etwa noch 30.000) mit 1,68 Millionen Euro unterstützt (also gute 5 € /Person im Jahr). Die Unterstützung ist legitim und wichtig und kommt letztlich von unseren Steuern.

    Wie hoch ist die Unterstützung der Bundesregierung für die 15 mal so vielen Landsleute in Deutschland, die brav diese Steuern zahlen? Kann man dazu einige Zahlen erfahren?

    Viele Grüße
  • mutapitz

    2mutapitz schrieb am 14.02.2012, 08:55 Uhr:
    Nur zur Klarstellung: Mit Landsleuten meinen Sie alle Rumäniendeutschen. Nach der letzten Volkszählung 2011 leben in Rumänien (Banat, Siebenbürgen, Sathmarer Land, Altreich und die Bukowina) 36.884 Deutsche. Siebenbürgisch-sächsische Landsleute sind davon 12.006.
  • Schreiber

    3Schreiber schrieb am 14.02.2012, 09:45 Uhr (um 09:49 Uhr geändert):
    Genau, ich meinte die im Artikel angesprochenen Deutschen aus Rumänien. Mit der Schätzung war ich offenbar gar nicht so schlecht ;).

    Wie viel bekommen wir denn nun von der Bundesregierung hier in Deutschland, wo wir unsere Steuern zahlen. Das wollte ich schon mal wissen. Gibt es da keine Zahlen? Ich habe auch noch nie etwas von einer vergleichbaren Diskussion über unsere Förderung gelesen.

    Zur Vermeidung von Missverständnissen: ich spreche nicht von Almosen, sondern ich möchte wissen, welcher Anteil der von uns gezahlten Steuern auch konkret für unsere Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Wer kann antworten?
  • getkiss

    4 • getkiss schrieb am 14.02.2012, 13:25 Uhr (um 13:28 Uhr geändert):
    Herr Schreiber, vielleicht haben Sie Glück?

    http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/
    destatis/Internet/DE/Navigation/
    Service/Kontakte/Kontaktformular,
    templateId=renderPrint.psml__nnn=true
  • sadero

    5sadero schrieb am 14.02.2012, 14:08 Uhr (um 14:10 Uhr geändert):
    lieber schreiber,
    ich vermute dass du ein naturliebhaber bist. du schreibst immer nur bei schlechtem wetter - wenn du draussen nichts anfangen kannst ... :)
    hat dich/uns jemand nach deutschland gerufen, damit wir hier steuern bezahlen?
    für jeden ausgereisten sachsen hat der dt. staat ca. 5000 mark an den rum. staat bezahlt: cicä "ausbildungsgebühr" ... dazu kommt das "begrüssungsgeld" (100 mark/pers.. die grundbesitzer haben auch noch etwas abgesahnt - dann war kein geld mehr da und sie haben die rente um 40% gekürzt :)
    siehst wie einfach das leben ist ...
    apropo, hast eine karte für den grossen siebenbürgerball? nee, nee - sowas wird nicht subventioniert :)
  • bankban

    6bankban schrieb am 14.02.2012, 15:13 Uhr (um 15:16 Uhr geändert):
    "sondern ich möchte wissen, welcher Anteil der von uns gezahlten Steuern auch konkret für unsere Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Wer kann antworten?"

    Ich vermute: niemand, und das ist auch gut so. denn das hieße ja, dass jemand über eine Liste aller aus Rumänien als Deutsche eingereisten Personen verfügt, anhand dessen die Steuerleistung eines jeden Steuerzahlers mit rumäniendeutscher Herkunft kennt, addiert und diese Leistung dann mit dem Betrag vergleicht, den der Bund (aber warum nur der Bund: wie sieht es mit den Zuwendungen der einzelnen Bundesländer etwa für den AKSL/Sbb. Institut aus?) an die rumäniendeutschen (oder auch: sächsischen) Institutionen zahlt.

    Man sieht, dass hier mehrere Hürden und Probleme auftauchen: nach ihrer Einreise und Einbürgerung wird nämlich der Sachse Hansi Klein nicht länger als aus Rumänien eingereister Sachse geführt. Und Kunigunde Schaser auch nicht als ehemals siebenbürgische Sächsin. Daher kann niemand (so meine ich) feststellen, wer denn nun all diese Kleins und Schasers sind, wieviel Steuern sie zahlen etc. Daher kann man auch nicht sagen, welchen Anteil davon die Sachsen oder die Rumäniendeutschen in der Form der Förderung ihrer Institutionen zurückbekommen.

    By, the way: selbst wenn jemand den Anteil bestimmen könnte - was wäre gewonnen? Das Bundervertriebenengesetz schreibt zwar dem Bund vor (Art. 69 oder 79 des Gesetzes), dass er die Pflege und die Erinnerung an die ost(mittel)europäischen deutschen Gruppen aufrechterhalten muss (und deshalb werden ja die vielen Institutionen und Museen etc. in München, Ulm, Tübingen, Oldenburg, Lüneburg, Potsdam etc. finanziert und unterhalten) - aber das Gesetz schreibt meines Wissens nicht vor, in welchem materiellen Umfang der Bund dies tun muss und in welcher Relation diese Geldmittel zur Steuerleistung dieser jeweiligen Gruppe stehen müssen.
  • Schreiber

    7Schreiber schrieb am 14.02.2012, 21:13 Uhr:
    Mag alles richtig sein, trotz dem bitte ich um eine Antwort. Es muss ja nicht in Relation gesetzt werden, aber es wäre schon interessant zu wissen, wie viel Unterstützung der Verband der Siebenbürger Sachsen direkt vom Bund bekommt. Mich interessieren die anderen Zuschussempfänger bei dieser Frage gar nicht.

    Ich möchte nur einen Vergleich anstellen können, das DFDR in Rumänien bekommt bei 36.000 Menschen so viel und der Verband bekommt X?

    Ist dass so schwer? Oder bekommt er vielleicht gar nichts und deswegen gibt es auch keine Diskussion wie in dem oben genannten Artikel zu "unserem" Geld, das es vielleicht gar nicht gibt?

    Ich habe seit langem den immer stärker werdenden Eindruck, dass die Förderung nach § 96 zur Aufrechterhaltung der Kultur, die Bankban anspricht, längst nur noch ein Feigenblatt, besser gesagt eine Farce ist, und an uns so gut wie vorbei geht?

    Ich meine mich zu erinnern, dass die Bundesregierung irgendwann den Kulturreferenten der Sachsen gezahlt hat. Wurde irgendwann eingestellt, oder?.

    Also Tacheles: was gibt's von der Bundesregierung für uns, vergleichbar mir den 1,86 Millionen?

    Sadero: was soll die Frage, die ich nicht versteh? mich hat keiner gerufen um Steuern zu zahlen, aber nun leb ich hier und zahl hier auch meine Steuern. Und das bitte nicht nur für die anderen hier sondern eben auch für mich. Oder?

    Es ist schon mit der Rentenversicherung eine Schweinerei gemacht worden (Fabritius hat das mal als Kuckucksnest-System oder so bezeichnet - wir zahlen fleissig, die eigenen Eltern aber bekommen so gut wie nichts, damit die anderen noch was bekommen können...), geht nun die gleiche Austrocknung mit unserer Kultur weiter?
  • getkiss

    8 • getkiss schrieb am 14.02.2012, 21:40 Uhr (um 21:44 Uhr geändert):
    Der @Schreiber hat recht.
    Unser Bankkonto ist nicht nur der Steuerbehörde, auch allen anderen Bekannt. Die Daten beim Einwohnermeldeamt/Kreisverwaltungsreferat, einschließlich Einbürgerung auch. Es soll mir niemand erzählen, dies läuft alles parallel, ohne Verbindung?

    Also: Wieso gibt es keine spezielle Statistik, bezüglich geleisteter (Steuer-)Zahlungen und Leistungen aus dem Haushalt für diese Gruppe?
    Oder es gibt sie, wird nur nicht veröffentlicht?

    Möglicherweise besteht dieses Problem ja für alle, die als "Migranten" bezeichnet sind. Kann es sein, @bankban/(auch ich) weiss gar nicht, das er/(ich) selbst in der Statistik als "Migrant" figuriert und nicht als "deutscher"?
    Denn ich nehme an, in der Zahl der geführten "Migrante" sind die "Aussiedler" inbegriffen....
  • bankban

    9bankban schrieb am 14.02.2012, 21:52 Uhr:
    "Es soll mir niemand erzählen, dies läuft alles parallel, ohne Verbindung."

    Das glaub ich aber schon. Wer Anderes erzählt, ist in meinen Augen Verschwörungstheoretiker bis zum Vorlegen des Beweises.

    "Kann es sein, @bankban/(auch ich) weiss gar nicht, das er/(ich) selbst in der Statistik als "Migrant" figuriert und nicht als "deutscher"?"

    In welcher Statistik, bitte scheeen?

    @ schreiber: deine Frage nimmt langsam Konturen an und wird realistisch. Wieviel Geld der Verband vom Bund bekommt, müsste eigentlich irgendwo einsehbar sein. Der muss doch ein nachvollziehbares Finanzgebaren haben und die Verwendung der Gelder irgendwo offenlegen. Das Problem ist: es bekommt ja bestimmt nicht nur der Verband Geld vom Bund, sondern auch etwa das Dt. Kulturforum in Potsdam, das BKG (?) in Oldenburg, das IKGS in München und sein Pendant in Lüneburg etc. Zumindest an einigen dieser Stellen wird auch zu den Sachsen was gemacht/geforscht etc - das alles müsste doch, wenn die Berichterstattung fair sein soll, auch erwähnt und berechnet werden (nicht nur das Geld, das der Verband bekommt). Und da jetzt auszurechnen, wieviel die eine Stelle in Potsdam, die sich u.a. auch mit den Sachsen befasst, an Geld Wert ist, ist schwierig.
  • getkiss

    10 • getkiss schrieb am 14.02.2012, 22:03 Uhr:
    "In welcher Statistik, bitte scheeen? "

    Na z.Bsp. in der Statistik der (Anzahl von) Migranten...

  • getkiss

    11 • getkiss schrieb am 14.02.2012, 22:05 Uhr:
    "wieviel die eine Stelle in Potsdam, die sich u.a. auch mit den Sachsen befasst, an Geld Wert ist, ist schwierig."

    Zugegeben.
    Mit den heutigen Mitteln der Datenverarbeitung: Ein Klacks...
  • bankban

    12bankban schrieb am 15.02.2012, 08:19 Uhr:
    Ein Klacks? Dann kannst du ja bestimmt auch darlegen, wie die DV die Arbeitsminuten berechnet, die ein Mitarbeiter, der etwa in einem Museum für mehrere Herkunftsgebiete zuständig ist, tatsächlich für die Sbb. Sachsen, für die Banater Schwaben, die Ungarndeutschen etc. gearbeitet hat. D.h. gewisse Artikel geschrieben, Vorträge gehalten, Diskussionen eingeleitet und moderiert etc. Diese Arbeitsminuten wären dann in Geld umzurechnen...
  • Schreiber

    13Schreiber schrieb am 15.02.2012, 08:30 Uhr:
    Also nochmals: die ganzen Institute, die hier genannt werden, haben mit meiner Frage allenfalls am Rande zu tun. Es geht nicht darum, dass die mal ein Projekt zur Erforschung oder sonstwas der Siebenbürger Sachsen machen, nach § 96 ist diese Bundesregierung verpflichtet, unsere KULTUR AM LEBEN ZU ERHALTEN und als Teil des gesamtdeutschen Erbes für kommende Generationen weitergeben. Alleine kann sie es nicht, sondern nur mit uns - aber wir können es genau so wenig alleine. Es geht mir also konkret um die Mittel, die der Verband bekommt, um die ganze Bandbreite der Kultur (von der Breitenarbeit bis hin zu Gundelsheim) am Leben halten zu können.

    Wenn man schon die ganzen Institute aufzählt (von Oldenburg bis Potsdam), dann müsste man hinterfragen, was diese so machen- Siebenbürgisches ist nur am Rande dabei.

    Ich will ja nicht unbedingt die genauen Zahlen, vielleicht unterliegen die bei uns (anders als beim Forum in Rumänien) dem Datenschutz. Aber ich will eine Hausnummer wissen:

    bekommen wir Nichts?, 1000 €?, 500.000€?, mindestens so viel wie das Forum mit seinen 36.000 zu Betreuenden (1,6 Millionen) oder einige mehr Millionen?

    Grüße
  • kranich

    14kranich schrieb am 15.02.2012, 08:38 Uhr:
    Hallo Schreiber,

    Deine Frage kann anscheinend nur die Landsmannschaft der SBS beantworten. Ob sie es auch will - oder darf... -, ist wieder `ne ganz andere Frage.
  • Scheibi

    15Scheibi schrieb am 15.02.2012, 16:52 Uhr:
    Schreiber -nachdem München in greifbarer Nähe ihres Wohnorts liegt, machen Sie mal einen Ausflug in die Landeshauptstadt, Karlstr. 100.
    Dort steht MAN/N Ihnen bestimmt mit "Rat und Tat" zur Seite. KAPITO!!

    Übrigens, ihre Fragestellung in Beitrag 1 macht mich sprachlos und verwundert, nachdem Sie als "Allwissender" hier im Forum oft belehren. Was ist passiert? Liegt es an der Jahreszeit?

    Getkiss -BINGO mit ihrer Aussage - "denn ich nehme an, in der Zahl der geführten "Migrante" sind auch die "Aussiedler" inbegriffen.... Richtig BEGRIFFEN.

    ...und das nicht nur zur Faschingszeit. LEIDER.
  • Schreiber

    16Schreiber schrieb am 15.02.2012, 17:04 Uhr:
    Hallo Scheibi, altes Haus ;) geht's gut? immer noch so wetterfühlig?
  • Erhard Graeff

    17Erhard Graeff schrieb am 15.02.2012, 17:06 Uhr:
    Unser Verband erhielt zuletzt als Projektförderung vom Bund im Schnitt zwei Projekte pro Jahr im Umfang von rund 10.000 €. Von den Ländern (hauptsächlich in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen) gab es Förderung in vergleichbarem Umfang.
    Weiterhin erhalten wir eine jährliche Zuwendung des Landes Nordrhein-Westfalen als Zuschuss zu den Personalkosten der Geschäftsstellen in Düsseldorf und München in Höhe von derzeit 39.000 Euro.
    Gefördert werden zudem das Siebenbürgische Museum (Projektförderung 2011 mit 211.000 €) durch das BKM sowie die Tätigkeit des Kulturrates im Umfang von 52.000 € durch das Land Baden-Württemberg.
  • bankban

    18bankban schrieb am 15.02.2012, 17:48 Uhr (um 17:49 Uhr geändert):
    So, schreiber, jetzt haste eine Zahl. Und nu ???

    In deinem ersten Beitrag hast du geschrieben, die in Rumänien bekämen etwa 5 € pro Nase. Die von Herrn Graeff aufgeführten Zahlen zusammenaddiert und geteilt durch 250.000 Sachsen (die es in Dtl. etwa gibt) komme ich auf 1,4 € pro Nase (bzw. 1,7 € bei 200.000 Sachsen).

    Und was schlussfolgern wir hieraus?
  • Schreiber

    19Schreiber schrieb am 15.02.2012, 18:18 Uhr:
    Bankban, ich finde das eine Schweinerei. Zwei Projekte pro Jahr für 10.000 Euro vom Bund für den Verband und 211.000 für das Museum in Gundelsheim ist NICHTS bei einigen Hunderttausend Menschen, um deren Kultursicherung es geht.

    Nach Zahlungen der Länder hatte ich gar nicht gefragt, weil ich ja auch keine Infos habe, was die Länder in Rumänien zahlen. Da läuft (zum Glück) sicher auch so einiges. Es ging mir wegen der Vergleichbarkeit nur um unsere Unterstützung durch die Bundesregierung. Auch die Zahlungen der Länder sind reichlich wenig - noch nicht einmal Peanuts für einen Landeshaushalt. Dass Baden-Württemberg allerdings mehr zahlt als unser eigenes Patenland NRW wirft Fragen auf.

    Bei dem Vergleich mit Rumänien fehlt übrigens eine Null!!! in Rumänien sind es fast 50 € pro Person, nicht nur 5. Da hab ich mich erkennbar vertippt. 1,68 Millionen geteilt auf 36.000 ist genau 46,76 € pro Person, nicht 5. /Zahlen von Mutapitz/ Interessant auch eine Info aus der ADZ, dass der rumänische Staat selbst noch einmal so viel drauf legt.

    Also man beachte: der marode und arme rumänische Staat zahlt fast 50x mehr für seine Bürger deutscher Nationalität als uns die Bundesregierung von unseren eigenen Steuern zubilligt.


    Dass unsere Gemeinschaft in Deutschland mit zwei drei Bröseln abgespeist wird (mehr ist es nicht), finde ich eine ziemlich bodenlose Schweinerei.

    Schade.
  • bankban

    20bankban schrieb am 15.02.2012, 22:14 Uhr:
    Ja, wir sind einer Meinung, Schreiber.
  • getkiss

    21 • getkiss schrieb am 16.02.2012, 07:59 Uhr:
    Nicht ganz. Wenn wir die Aussage betrachten:
    "Getkiss -BINGO mit ihrer Aussage - "denn ich nehme an, in der Zahl der geführten "Migrante" sind auch die "Aussiedler" inbegriffen.... Richtig BEGRIFFEN."
    dann sind wir alst ein Teil der Migranten betrachtet.

    Die Bundesregierung macht ja - im Interesse der Wirtschaft - eine Einwanderungspolitik. In diesem Rahmen ist der "Nachschub" wichtig. Der Nachschub von deutscher arbeitsfähigen Bevölkerung aus Rumänien ist quasi versiegt, in Rumänien gib es aber noch Institutionen die wenigstens eine deutsch sprechende/verstehende Arbeitskraft hervorbringen können - siehe Anteil der rumänischen Kindern in den deutschen Schulen.

    Im Sinne dieses Gedankengangs hat also die Förderung nichts mit der Anzahl der in Rumänien verbliebenen Deutschen zu tun. Sondern ist eine Politik der Arbeitskraftsicherung - die schon immer ein Aspekt der Immigrationspolitik aus Rumänien war.

    Und wenn ich jetzt zur Einleitung zurückkehre, dann sollten wir die von Herr Graeff genannten Zahlen mit der Gesamtförderung von Migranten vergleichen, die ich nict kenne, die aber in schlüssigen Aspekt liefern könnte, im Sinne der Frage:

    Welche politische, wirtscheftliche oder kulturelle Tendenz ist der Grund der Förderung durch die Bundesregierung?

    Kann es sein, dass auch hier die Motivation der Entwicklungsförderung durchschlägt, á la:
    Ich helfe dir in der Entwicklung mit Krediten und Waren die du bei mir einkaufst - und letztendlich du bezahlst...
  • johan009

    22johan009 schrieb am 16.02.2012, 08:16 Uhr:
    Keiner fragt sich, wofür die BRD auch noch zusätzlich Geld ausgeben sollte. Es gibt den § 96 wo jede Kreisgruppe, Landesgruppe oder Bund Anträge stellen kann, für Projekte die, die Kulturpflege jeder Minderheit fördert. Diese Projekte werden auch in der alten Heimat gefördert wenn der Antrag bei dem Regierungspresidenten gestellt wird. Also genauer: es gäbe viel mehr Geld wenn die LM Projekte beschreiben könnte die der Kulturpflege standhalten.
    Diese 1,6 Mil. € sind zum großen teil für die Altenpflege und Schulen vorgesehen, eine Bezuschussung bekommen auch die Siebenb. Altenheime in der BRD. Also Herr Schreiber die Rechnung muß neu aufgemacht werden.

    es ist zwar Schade, aber nur der, der Schreibt bekommt Geld.
  • getkiss

    23 • getkiss schrieb am 16.02.2012, 08:19 Uhr (um 08:32 Uhr geändert):
    @Johann:"nur der, der Schreibt bekommt Geld"

    Wem muss ich mein Konto mitteilen, ich habe ja geschrieben? grrrrinnnsssss

    Witz beiseite, der Johann hat recht. Also mal nachsehen:
    - Was wird gefördert?
    - Ist in diesem Rahmen was entwickelbar?
    - Vorhaben entwickeln, günstig darstellen, Antrag stellen!

    ....warten dass der goldene Apfel vom (Steuer-)Baume fällt, wenn nicht, dann nachfragen/neu anfangen, u.s.w.,u.s.f.,....

    Jedenfalls es fällt auf, die Summen für Museumsförderung (tot Kultur?), gegenüber der aktiven/aktivierenden Förderung sind viel größer.
    Heisst das, die Museumsleiter sind geübter und professioneller im "Betteln"? Ich habe ja nix gegen alte Steine (Burgen in Siebenbürgen), denke aber neue Burgen sollten nicht aus Steinen sein (Drabender...), sondern hoch aufgestellte Kulturlichter. Aufmärsche wie am Oktoberfest und Dinkelsbühl sind farbig schön, möglicherweise täuschen sie durch Massenhaftigkeit aber etwas vor, was so nicht (massig) ist...
  • Erhard Graeff

    24Erhard Graeff schrieb am 16.02.2012, 12:30 Uhr:
    Hallo johan007
    Du meinst "Es gibt den § 96 wo jede Kreisgruppe, Landesgruppe oder Bund Anträge stellen kann, für Projekte die, die Kulturpflege jeder Minderheit fördert."

    Wir sind in Deutschland keine Minderheit sondern, so zumindest in den Sonntagsreden der Politiker, „eine Bereicherung“ in der deutschen Kulturlandschaft.

    Und wir reden hier ausschließlich von Förderung gemäß
    § 96 Bundesvertriebenengesetz (BVFG):
    „Bund und Länder haben entsprechend ihrer durch das Grundgesetz gegebenen Zuständigkeit das Kulturgut der Vertreibungsgebiete in dem Bewusstsein der Vertriebenen und Flüchtlinge, des gesamten deutschen Volkes und des Auslandes zu erhalten, Archive, Museen und Bibliotheken zu sichern, zu ergänzen und auszuwerten, sowie Einrichtungen des Kunstschaffens und der Ausbildung sicherzustellen und zu fördern. Sie haben Wissenschaft und Forschung bei der Erfüllung der Aufgaben, die sich aus der Vertreibung und der Eingliederung der Vertriebenen und Flüchtlinge ergeben, sowie die Weiterentwicklung der Kulturleistungen der Vertriebenen und Flüchtlinge zu fördern. Die Bundesregierung berichtet jährlich dem Bundestag über das von ihr Veranlasste.“

    Die von dir genannte Förderung gilt für die „kulturelle Breitenarbeit“. Ich kann dir versichern, dass bloß 1/4 der – anständig – gestellten Anträge genehmigt werden. Dabei kommen dann die von mir weiter oben genannten Förderungsbeträge zusammen. Problem: Bund und Länder sind zuständig, also gibt es immer einen, auf den man die Verantwortung schieben kann. Und diese Arbeit ist ganz wichtig, hält sie doch Kultur und Traditionen lebendig und schafft Interesse auch für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Siebenbürgen und den Siebenbürger Sachsen.

    Damit sind wir bei den Kultureinrichtungen: Das Siebenbürgische Museum in Gundelsheim (SMG) verfügte noch vor einigen Jahren als Landesmuseum über drei wissenschaftliche Mitarbeiter (einschließlich Leiter), eine Restauratorenstelle, eine Verwaltungskraft, ein Stelle des „Faktotums“ und über Aushilfskräfte für die Museumsaufsicht. Heute muss sich das gleiche SMG mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter (zugleich Leiter), einer Verwaltungskraft und den Mitarbeitern für die Aufsicht begnügen. Und das Museum steht im Vergleich mit den anderen Einrichtungen (Kulturrat, Siebenbürgen-Institut, Siebenbürgische Bibliothek mit Archiv, Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde) hervorragend da. Denn die angeführten Einrichtungen funktionieren einfach nicht mehr. Was hilft eine Sammlung von 75 000 Transylvanica, wenn diese nicht wissenschaftlich aufgearbeitet werden kann, wenn Anfragen von Wissenschaftlern und Interessenten nicht zeitgerecht beantwortet werden können? Wie sollen Anträge gestellt und Maßnahmen durchgeführt und abgerechnet werden, wenn ein Ehrenamtlicher die Geschäfte führt? Wie kann Qualität und Kontinuität garantiert werden, wenn Stellen nicht über Jahre gesichert sind (Stichwort: Projektförderung)?
    Es kommt erschwerend hinzu: Bisher haben die Kultureinrichtungen zu einer symbolischen Miete von einem Euro/Jahr im Schloss ihren Platz gefunden. Schloss Horneck wird aber auch älter und riesige Renovierungs- und Erhaltungsmaßnahmen sind notwendig. Wenn eine Mauer des Schlosses saniert werden muss, kostet das gleich 200.000 Euro (Denkmalschutz usw.). An die anstehende Erneuerung des Dachstuhls möchte ich jetzt gar nicht denken. Der Eigentümer des Schlosses, der Hilfsverein Johannes Honterus, kann künftig die Bausubstanz und gesamte Infrastruktur nicht mehr alleine bewältigen, Beteiligungen der Mieter an diesen Kosten sind unerlässlich.

    Unser Verband bemüht sich um Spenden unserer Landsleute, aber ohne angemessene öffentliche Förderung schaffen wir das nie.
  • johan009

    25johan009 schrieb am 16.02.2012, 13:53 Uhr:
    Hallo Erhard,
    so detailiert wollte ich es nicht darstellen - für die , die es nicht wissen ist es gut so wie du es erklärt hast.
    Es stimmt das nur ein teil der Anträge genemigt werden, die andern abgelehnt, das ist zu großen teilen auch bedingt das die Anträge nicht ausreichend "GUT" gestellt werden.Es gibt Vereine Schlesien,Danziger, Ostpreusen usw die das mehrfache (€) erhalten als die Sieb. Sachsen, (das ist belegbar) auch hier muß mit Beziehung gearbeitet werden. Ich könnte mir vorstellen das es in Hessen leichter ist als in Niedersachsen oder Hamburg.
    Trotzdem fehlt das "Muster" für die Anleiter einen solchen Antrag zu stellen. Wir reden noch nicht von Löhnen und Gehälter, sondern nur von Förderung von PC oder Laptops für Seniorenarbeit oder Jugendarbeit. Das es Finanzielle Probleme gibt ist auch bekannt, wenn ich aber dann lese das beim Siebenbürger Ball 2012 550 Personen 1500€ gespendet haben (dann rechne ich wie Schreiber) und komme dann auf 2,73 €/personn dann soll es keinen wundern das Die Finanzielle Lage nicht auf Rosen gebettet ist.
    "Spende bleibt Spende" mit sowas kann man keine Zukunft sichern.
  • Erhard Graeff

    26Erhard Graeff schrieb am 16.02.2012, 14:23 Uhr (um 14:25 Uhr geändert):
    johan009
    Die Zuwendungsgeber sollten nicht danach unterscheiden, woher man kommt, sondern erkennen, was noch lebendig, erhaltenswert und damit förderungswürdig ist. Und wenn von Landes- und Bundesförderung die Rede ist, sollten schon alle Kosten, die zum Unterhalt und der Funktion einer Einrichtung notwendig sind, angesprochen werden. Auch Gehaltskosten...
    Was heißt hier, fehlende Anleitungen zur Antragsstellung? Unser Verband leistet sich einen hauptamtlichen Kulturreferenten (dessen Stelle leider nicht gefördert wird). Da kann man alle Unterstützung erfahren, die man dazu braucht.

    Thema Spenden: Wenn jede Veranstaltung innerhalb unseres Verbandes einen Spendeneingang von Euro 1500 verzeichnen würde, kämen wir gut voran (Erhöhung des Stiftungsvermögens). Zu Samstag: ich habe ja selber gesammelt und an den Tischen immer wieder erklärt, dass wir leicht 1000 Euro zusammen bekämen, wenn jeder der 500 Besucher 50 Euro locker macht...
  • johan009

    27johan009 schrieb am 16.02.2012, 14:52 Uhr:
    Hättet ihr im Duett gesungen, so hätte ihr bei dieser Gelegenheit bestimmt einen Überschuß erwirtschaftet.
    Es sollte nur eine Feststellung sein.

    MfG
    johann
  • getkiss

    28 • getkiss schrieb am 16.02.2012, 17:31 Uhr:
    "dass wir leicht 1000 Euro zusammen bekämen, wenn jeder der 500 Besucher 50 Euro locker macht..."

    Adam RIESE(nfehler!):50x500=25.000!

    Wenn die Anträge nach dieser Rechnung gestellt werden, dann Ade Förderung, jeder Entscheider würde sagen:
    Die schwimmen im Geld....
  • Erhard Graeff

    29Erhard Graeff schrieb am 16.02.2012, 18:18 Uhr:
    @getkiss
    Die Angesprochenen haben verstanden - besser als Sie. Es handelte sich bloß um eine Aufforderung, den Fuffziger ins Gefäß zu werfen, nicht "Kirchengeld". Die Herrschaften haben gelacht und dann in der Regel 5 bis 10 Euro gespendet. Leider haben viele mit Gundelsheim, Museum, Bibliothek und weiteren Fremdwörtern nichts anfangen können. Das ist nicht ihre Welt...
  • getkiss

    30 • getkiss schrieb am 16.02.2012, 18:29 Uhr:
    @Erhard Graeff:"Die Angesprochenen haben verstanden "
    ...na ja, bei mir geht´s langsamer...lach
  • Scheibi

    31Scheibi schrieb am 16.02.2012, 20:37 Uhr (um 20:50 Uhr geändert):
    @Erhard Graeff
    "leider haben viele mit Gundelsheim, Museum, Bibliothek und weiteren Fremdwörtern nichts anfangen können.
    Das ist nicht ihre Welt..." ... welche Schlußfolgerung ziehen die Organisatoren aus dieser Erkenntnis?

    Vielleicht stimmt die Feststellung:
    "cu ce avem, defilam!"

    Es wird im siebenbürgisch-sächsischen "Dschungelcamp" immer schwieriger mit Abkürzungen zurecht zu kommen. Diese dann der richtigen Institution zu zu ordnen und das bei Partylaune ist schon eine Anforderung.

    Aufgabe erkannt, Ziel mit Sicherheit angepeilt.
  • Erhard Graeff

    32Erhard Graeff schrieb am 16.02.2012, 21:37 Uhr:
    Liebe Scheibi,
    es sind keine neuen Erkenntnisse zu beachten, man darf halt nicht erwarten, dass alle Landsleute den Stellenwert unserer Kultureinrichtungen wirklich erkennen. Ich habe das Thema Spenden auch nur 'reingebracht, um zu zeigen, dass beides notwendig ist: Eigenmittel (z.B. aus Spenden), aber ganz sicher auch eine angemessene Förderung durch die öffentliche Hand. Und das war ja unser Thema, zu dem wir langsam zurückfinden sollten.
  • sadero

    33sadero schrieb am 16.02.2012, 22:09 Uhr (um 22:12 Uhr geändert):
    ""Die Herrschaften haben gelacht und dann in der Regel 5 bis 10 Euro gespendet. Leider haben viele mit Gundelsheim, Museum, Bibliothek und weiteren Fremdwörtern nichts anfangen können. Das ist nicht ihre Welt... ""
    war das noch ein "grosser siebenbürgerball" - oder ein ball der angeber?
    gesehen und gesehen werden - profitieren aber unsensibel für das leiden der schwachen sein ...
    wieviel haben die 50 "gäste" gespendet???
    keinen eintritt = keine spende ???
    sä vä fie ruschine!
  • gogesch

    34gogesch schrieb am 17.02.2012, 07:29 Uhr:
    Das die Bibliothek nicht wirklich bekannt ist, würde ich nicht der Führung des Verbandes zuschreiben.

    Wer kennt schon die Gesichter der Verantwortlichen in Gundelsheim? Gundelsheim kommt bei den meisten als "Schloss im Nebel" an.

    ... und die 100.000 Spendenaufrufe in unserer Zeitung werden auch nicht gelesen... nur will das keiner in Gundelsheim wissen, weil die mit den Sachsen, noch schlimmer, mit den Trachtenträgern, nichts zu tun haben wollen.
  • Erhard Graeff

    35Erhard Graeff schrieb am 17.02.2012, 08:20 Uhr:
    @sadero
    Vorschlag: Sie beschimpfen Ihre eigenen Gäste und die Veranstalter des Balls kommen mit ihren Gästen zurecht. Die vier Ehrengäste mit Partner (sie wurden im Bericht von Doris Hutter genannt) sind ihren "Pflichten" mehr als nachgekommen.
    Beste Grüße
  • sadero

    36sadero schrieb am 17.02.2012, 10:15 Uhr:
    ... ja ich weiss, du hast dir sehr grosse mühe gegeben die paar euro zu sammeln! ich habe auch nicht dich beschimpft (sorry wenn es so rübergekommen ist) - ich bewundere deinen einsatz und das meine ich im ernst!!
  • seberg

    37seberg schrieb am 17.02.2012, 18:42 Uhr:
    Bleibt noch die Frage, warum von den „Zuwendungsgebern“ – Bundesregierung und Spendern – die Kultur der Rumäniendeutschen in Rumänien offenbar als lebendiger und damit als förderungswürdiger eingeschätzt wird, als die der Rumäniendeutschen in Deutschland...
  • Erhard Graeff

    38Erhard Graeff schrieb am 17.02.2012, 22:22 Uhr:
    @seberg
    Gegen die Unterstützung unserer Landsleute in Rumänien ist nichts einzuwenden, allerdings hat sie nur am Rande etwas mit Förderung nach § 96 zu tun. Ich möchte die Leistungen der Bundesrepublik dahin nicht in Konkurrenz zur Förderung der Kultur der Vertriebenenverbände in Deutschland sehen. Innerhalb dieser sähe ich allerdings gerne die von mir genannten Kriterien.

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