18. Juni 2007

Theatergruppe Öhringen begeisterte

Die Theatergruppe Öhringen hat das siebenbürgisch-sächsische Stück „Der Herr Lihrer kit“ von Otto Reich am Sonntag, dem 3. Juni, mit großem Erfolg im katholischen Gemeindesaal Öhringen aufgeführt. Eine Zuschauerin berichtet.
Der Vorhang ging auf, ein Raunen und tobender Applaus im Saal. Bühnenbild und Requisiten machten die siebenbürgisch-sächsische Welt vor den Augen den Zuschauern lebendig. Alles war gut und professionell aufeinander abgestimmt, selbst um den Souffleusekasten hing eine sächsische Stickerei. Das Stück war genau einstudiert und die Rollen mit passenden Laienschauspielern besetzt worden. Es ist immer wieder erfreulich, wenn junge Leute unsere Mundart beherrschen. Weiter so! Mögen sie auch anderen Jugendlichen Mut machen, unsere Sprache zu erlernen und zu pflegen. Ich fragte mich im Stillen vor Beginn der Aufführung, auf welchen Dialekt sie sich einigen würden. Sie sprachen alle „Städterisch“. Tobender Applaus begeleitete manche Szene und die Auftritte der Darsteller.

Regie führte Alfred-Horst Deptner, Kulturreferent der Kreisgruppe. Die Spieler im Einzelnen: Kurt Wellmann (Kurator), Riarita Lang (Kuratorin), Alexander Gaust (Lehrer), Silke Schenker (Gritzken), Kurt Lang (Landstreicher), Stefan Stamp, Gustav Botesch, Maria Broos, Regine Hihn und Maria Stamp als Nachbarn. Souffleuse: Anneliese Haiser. Die zahlreichen Zuschauer erlebten einen schönen Sonntagnachmittag, wofür allen Mitgliedern der Theatergruppe gedankt sei, haben sie doch ihre Freizeit für dieses Theaterstück geopfert. Der Kreisgruppenvorsitzende Kurt Wellmann dankte allen Darstellern mit je einer Rose.

Auf dem Heimweg wurde für mich klar, dass die Rosen auch für das Schicksal der Siebenbürger Sachsen stehen könnten: Im Herbst schneidet man die Triebe der Rosen ab, nur die Wurzeln bleiben in der Muttererde. Im Frühjahr kommen neue Triebe und entfalten wunderschöne Blüten in allen Farben und Düften.

Wir Sachsen sind mehrmals zurück geschnitten und entwurzelt worden. Kleine Wurzeln, die wir in den Koffern mitgebracht haben, treiben immer wieder und entfalten nun prächtige Blüten in der neuen Heimat.

M. St.

Schlagwörter: Theater

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