Ergebnisse zum Suchbegriff „Horst Samson“
Artikel
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Der Schönste unter den Verstorbenen
Nicolae Tzones Band „Begräbnisse“, jüngst im Pop Verlag erschienen, gehört zweifellos zu den eigenwilligsten poetischen Publikationen der letzten Jahre. Das Werk, ins Deutsche von Horst Samson übertragen, ist in der Form eines Fresko-Gedichts angelegt, das sich aus fragmentarischen lyrischen Partituren zusammensetzt, und spricht mit einer Stimme, die in der Dichtung höchst selten vernommen wird: mit der Stimme eines Toten, eines Mannes, der in den Fluten der Donau ertrunken ist und nun, gleichsam schwebend, seiner eigenen Beerdigung beiwohnt. mehr...
„Ehrenplatz im Jenseits“ – nachrufende Gedanken eines Freundes anlässlich des letzten Lyrikbandes des am 6. Juli verstorbenen Schriftstellers Franz Hodjak
An eines der vielen Gespräche mit Franz Hodjak erinnere ich mich besonders gern. Ich war in den Endneunzehnhundertsiebzigern in meinem Literaturverständnis zeittypischen Irrungen verhaftet. „Engagiert“ habe Literatur zu sein, Geißel der malignen sozialen und politischen Verhältnisse, kritisch bis ins letzte Wort hinein, zweckgebundenes sprachliches Kunstwerk, mitunter mehr aktivistisches Werk als Kunst. Nur unter dieser Voraussetzung sei auch Subjektivität zulässig. mehr...
Horst Samsons neuer Gedichtband: Als der Wind keinen Schlaf fand
Horst Samson: „Vom Auftauchen und Verschwinden der Landschaft“. Gedichte. Reihe Lyrik, Bd. 193. Pop Verlag, Ludwigsburg, 2025, 161 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 978-3-86356-419-3 mehr...
Wasserworte und andere Poesie: 35. Auflage der Deutschen Literaturtage in Reschitza
Vor 35 Jahren trafen sich die Mitglieder der ersten Auflage der Literaturtage in Reschitza und pflanzten einen literarischen symbolischen „Apfelbaum“. Am 9. Juni 1991 eröffnete der Initiator und Organisator der Deutschen Literaturtagen, Erwin Josef Ţigla, die ersten Reschitzaer Literaturtage mit dem Motto „Lasst uns doch heute ein Apfelbäumchen pflanzen, auch wenn das Deutschtum in Rumänien morgen untergeht“. Nach nunmehr 35 Jahren wurden wie all die Jahre davor die Früchte dieses literarischen Apfelbaums geerntet. Das Plakat der Literaturtage in Reschitza trug das Symbol des reifen Apfels. mehr...
Sinn und Form aphoristischer Geistesblitze: Eine nachdrückliche Würdigung des Gedankenspielers Franz Hodjak durch Sprachforscher Wolfgang Mieder
Schon wieder ist ein halbes Jahr ins Land gegangen, seit der am 27. September 1944 im siebenbürgischen Hermannstadt geborene Romancier, Dichter, Aphoristiker, Übersetzer und ehemaliger Verleger in der hessischen Kleinstadt Usingen im Kreis seiner Familie und einiger Gäste seinen 80. Geburtstag gefeiert hat. Franz Hodjak, mehrfach geehrt mit Stipendien und literarischen Auszeichnungen, hat bereits ein umfassendes, auch mannigfaltiges literarisches Werk vorgelegt, das er allein im Jahr 2024 um weitere fünf Gedichtbände vergrößert hat. mehr...
Schriftsteller, Journalist, Künstler: Nachruf auf Helmuth Frauendorfer
Ende Oktober teilte Helmuth Frauendorfer einigen Personen seines Bekannten- und Freundeskreises in ernsten und zugleich sehr gefassten Worten mit, dass nunmehr eine sichere ärztliche Diagnose vorläge, nach der er voraussichtlich nur noch etwa vier Wochen zu leben hätte. Soweit fortgeschritten war seine Krankheit bereits und so aussichtslos seine Lage. Ihm war, wie er schrieb, sehr bewusst, wie kostbar die Zeit sei, die ihm noch blieb. Er hatte vor, diese wertvolle Zeit für sich, mit seiner Kunst und seiner Literatur, zur Vorbereitung auf den Tod und zum bewussten Abschiednehmen zu nutzen. Das tat er gewiss in seiner Weise. mehr...
„Wer mit sich selbst in Frieden lebt …“: Samuel Beer zum Neunzigsten
Als Samuel Beer am 4. Dezember 1934 in Neppendorf in Siebenbürgen in einer Bauernfamilie als fünftes von sieben Kindern zur Welt kam, war ihm sicherlich nicht in die Wiege gelegt worden, was dann aus ihm geworden ist: ein Mensch, der nach neunzig Jahren gelassen darauf zurückblickt: ein erfülltes Leben, das allen Widrigkeiten widerstanden und jemand hervorgebracht hat, der in Frieden mit sich und seinem Umfeld lebt. mehr...
Im Glauben an die Kraft des Gedichts: Horst Samson wurde 70
Nicht von ungefähr erwähnt der Lyriker Horst Samson die Merseburger Zaubersprüche in seinen Essays über Literatur. Diese einzigen erhaltenen althochdeutschen Sprüche sind zu einer Zeit entstanden, als dichterischen Worten noch Zauberkraft zugesprochen wurde. Dieses Urvertrauen in die beschwörende Wirkung des Wortes lebte und lebt fort, wenn auch in abgewandelten Äußerungsformen. Vielleicht rührt daher Horst Samsons Glaube an die Kraft des Gedichts. mehr...
Hellmut Seilers neuer Gedichtband „Wolfsberg oder Die Tiefe der Stille“
In seinem neuen Gedichtband erweist sich Hellmut Seiler einmal mehr als Lyriker mit Freude am doppelten Boden. Hellmut Seiler ist ein Vielschreiber, ein Vieldichter, einer, der nicht nachlässt. Er schreibt das Gewesene weiter, bis es in die Gegenwart reicht. Und so führt auch sein aktueller Band „Wolfsberg oder Die Tiefe der Stille“ hin zu jenen Zonen, in denen sich das Gestern und das Heute verzahnen. Groß ist bei Seiler der Assoziationsreichtum, vielgestaltig die Erinnerung. Zum Beispiel an die Kittelschürze seiner Mutter, das Jungsein in der Tyrannei oder an den Geschmack von Dieselöl auf der Zunge, den traurigtote Bahnhöfe hinterlassen. „Donnerstag, 24.02.2022, 4 Uhr und danach“ ist das Bahnhof-Gedicht überschrieben. Das Datum markiert die Nacht, in der Russland die Ukraine angegriffen hat. Ein Angriff, der Hellmut Seiler, der 1985 im totalitären Rumänien mit einem Berufs- und Publikationsverbot belegt worden war und der das Land drei Jahre später verließ, vielleicht anders, vielleicht tiefer berührt als jene, die in den komfortablen Demokratien des Westens großgeworden sind – „Die zugigen Bahnhöfe, wie weggeblasen,/
und in Trümmern.“
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„sei freundlich“ – Literatur und nichts weiter: Rumäniendeutsche Autorinnen und Autoren lesen in Bad Kissingen
Freundlich wird man als Gast am Bahnhof abgeholt von Gustav Binder, Fahrer, Moderator und Studienleiter in Personalunion, der die Tagung „Das Banat als Herkunftsbezug und Thema. Zeitgenössische Literatur bekannter rumäniendeutscher Autoren“ nach Heiligenhof in Bad Kissingen geholt hat, wo sie vom 5. bis 7. April stattfand. Das Programm dieses vom Kulturwerk der Banater Schwaben geförderten Literaturseminars hatte Anton Sterbling zusammengestellt und war der rumäniendeutschen Literatur gewidmet. mehr...