9. Oktober 2025
Einiges über Tradition, Erinnerung, Identität, Gedächtnis
„dass die alten Dinge nicht einfach überlebt und tot sind, dass der Mensch, der Einzelne wie der Volkszugehörige, nicht einfach nur von heute ist. Zwischen den Kräften des Hergebrachten und denen des ständigen Fortbringens, Abservierens und Auslöschens wird es Krieg geben“. Dieses Zitat wurde dem 1993 veröffentlichten Essay „Anschwellender Bocksgesang“ des Dramatikers und Dichters Botho Strauß entnommen. Der als kulturelle Kampfschrift konzipierte Aufsatz blieb nicht ohne Wirkung, ließ er doch die Redaktionsstuben der sog. Leitmedien ebenso erbeben, wie deren Feuilletonisten etwas ratlos reagieren.

In Reinhart Kosellecks „Wörterbuch Historischer Grundbegriffe“ (1972-1996) sind Begriffe wie Erinnerung, Gedächtnis, oder Identität nicht zu finden. Dem soziokulturell ebenso unverzichtbaren Wort Tradition wird gerade mal ein enggeführtes Verständnis entgegengebracht. Vielmehr wurde dieser Terminus durch das Wort „Rezeption“ ersetzt. Dieser arrivierte Historiker sah seine Aufgabe nicht darin, Identität zu stiften, „sondern sie zu vernichten“.
Auch der Altgermanist Uwe Pörksen hält nicht viel von diesem in den letzten Jahrzehnten, vor allem auch als Gruppenmerkmal weite Verbreitung gefundenen Begriff: Er rechnet ihn zu den „Plastikwörtern“.
Bevor nun die einzelnen Stichwörter – Tradition, Erinnerung, Identität, Gedächtnis – behandelt werden, sei darauf hinzuweisen, dass es zwischen diesen vier Kulturbegriffen in der Fachliteratur Verschränkungen und Verflechtungen gibt, so dass diese nicht streng getrennt analysiert werden können.
Die namhafte Kultursoziologin Aleida Assmann hat sich in ihrem neuesten Buch „Zeit und Tradition“ (2022) eingehend mit Traditionstheorien befasst.
In seinem nach dem 2. Weltkrieg erschienenen opus magnum hat Ernst Robert Curtius die abendländische Tradition nachdrücklich herausgestellt, und den „europäischen Geist“ beschworen, worunter er die kulturelle Identität verstand. Er sah gleichwohl Tradition deckungsgleich mit Gedächtnis.
Von einem „schützenden Dach“ in Zusammenhang mit Tradition sprechen die beiden Soziologen Peter L. Berger und Thomas Luckmann, „das die Menschen mit ihren Vorfahren und Nachfahren zu einer sinnhaften Totalität verbindet, in der die Endlichkeit der individuellen Existenz transzendiert und dem Tode des Individuums Sinn verliehen wird“.
Zwei englische Historiker nahmen den Traditionsbegriff etwas schärfer ins Auge, und grenzten ihn einerseits von Sitte, andererseits von Konventionen ab. Von ihnen stammen auch zwei beachtenswerte Thesen zu diesem Begriff: Dass zum einen „über neue Traditionen symbolkräftige Bezüge zur Vergangenheit konstruiert werden“, und entgegen mancher soziologischer Einwürfe, Traditionen in der Moderne keineswegs obsolet sind.
Inhaltlich definieren sich Traditionen durch den Glauben an die Höherwertigkeit und Vorbildhaftigkeit der aus der Geschichte überlieferten kulturellen Formen. Ihnen erkannte Anthony Giddens „eine normative Bindungskraft zu, die durch Routinisierung und Ritualisierung verstärkt wird“.
Bezüglich der Entstehung von Traditionen vertritt der englische Philologe Gilbert Murray die sogen. Gewohnheitstheorie: Traditionen können aus Gewohnheiten generiert werden, wenn sie aus einem lebensweltlichen Kontext in einen anderen, und von einer geschichtlichen Situation in eine andere übernommen werden. Sie sind normativ gesteigerte Gewohnheiten und erfordern eine aktive Einstellung. Für Murray ist Tradition nicht rückwärtsgerichtet, sondern eine Option, die aus der Vergangenheit kommt, d.h. „eine bewusste Lebensform“, gestützt auf bestimmte Werte … und „die Zugehörigkeit zu einer individuellen Identität stabilisiert“. Ausdrücklich sieht er diesen Traditionsbegriff auch auf minoritäre Gruppen anwendbar, wenn diese zwangsweise oder freiwillig ihr bisheriges Lebensumfeld aufgeben mussten und nun ihre Lebensart weiterhin bewahren wollen.
In seinem Hauptwerk „Das kollektive Gedächtnis“ hat Maurice Halbwachs, auf den später noch ausführlicher eingegangen wird, u.a. den bemerkenswerten Halbsatz geschrieben, „dass die Geschichte im Allgemeinen an dem Punkt beginnt, an dem die Tradition aufhört“.
Erinnerung
„Groß ist die Kraft der Erinnerung, die Orten innewohnt.“ (Cicero)ERINNERUNG und Tradition verbindet etwas Gemeinsames, indem sie beide Vergangenem die Anwesenheit in der Gegenwart ermöglichen.
Der wissenschaftlichen These, die da lautet: „Erinnerungen gehören zum Unzuverlässigsten, was ein Mensch besitzt“ (Aleida Assmann), stand gleichwohl am Anfang des biblischen Bundes mit Gott das Erinnerungsgebot gegenüber: „Höre, … diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen dir ins Herz geschrieben sein, und du sollst sie deinen Kindern einschärfen…“ (5. Mose 6.7.) „… und sollst sie über deines Hauses Pfosten schreiben und an die Tore“ (5. Mose 9).
Während individuelle Erinnerungen sich unwillkürlich und spontan einstellen können, sind kollektive Erinnerungen mit dem kulturellen Gedächtnis (Jan Assmann) einer Gruppe verknüpft.
Kollektive Erinnerung: „Kann sie doch erst dem Individuum das Bewusstsein geben, dass die Mühen seines Lebens im sinnlosen Strom der Zeit nicht bedeutungslos seien…“ (der Kultursoziologe Friedrich H. Tenbruck).
Systemisch wird der Gedächtnis-Begriff als Oberbegriff für zwei sich ergänzende, komplementäre Vorgänge verwendet: Erinnern und Vergessen. Was in der Erinnerung bleiben soll, bedarf einer Verstetigung durch wiederholtes Durchdenken und „Durchfühlen“, ebenso des Gesagten und Geschriebenen, um nicht dem Schlund des Vergessens anheimzufallen.
Erinnerung heißt entgegen der landläufigen Meinung nicht einfach „Abrufen“ eines „gespeicherten“ Erlebnisses oder allgemein einer Wahrnehmung. Erinnerungen geben keine Abbilder einer vergangenen Wirklichkeit her. Es sind meistens Wünsche oder innere Konflikte des Menschen, die seine Erinnerungen verzerren, meint der Historiker Jörg Baberowski. Bei ihm stößt man auch auf folgende Sätze: „Wie man über seine eigene Vergangenheit denkt, das hat einen Einfluss darauf, wie man die Gegenwart erlebt. Es gibt also eine rückwirkende Kausalität.“
Dass es beim Erinnerungsvorgang nicht um ein Reproduzieren, sondern vielmehr um eine Rekonstruktion geht (Maurice Halbwachs), bestätigt auch der prominente Hirnforscher Wolf Singer. Es sind demnach neue Spuren („Engramme“), die beim Erinnern geschrieben werden, wobei auch der neue Kontext, in dem es stattfindet, beigefügt wird.
Erwiesenermaßen müssen Erinnerungen ihren Ursprung nicht zwingend bei eigenen Erlebnissen bzw. Wahrnehmungen haben – sie können beispielsweise auf Gewährspersonen, Bücher, Filme etc. zurückgehen und die lebensgeschichtliche Erinnerung über die Zeit hinweg verändern.
Wenn das Gedächtnis versagt, kann man es auch mit „falschen Erinnerungen“ zu tun haben, wie diese von der aus Großlasseln gebürtigen und in Heidelberg lehrenden Neurobiologin Hannah Monyer bezeichnet werden. Als Beispiel bringt sie eine extreme Stresssituation, bei welcher der Hauptteil der Erinnerung an das „stressauslösende Moment“ fokussiert war. Dabei entstehen Erinnerungslücken bezüglich der „Nebenschauplätze“.
Wenn nun diese unbewusst mit erdachtem „Material“ ausgemalt werden, spricht man von Intrusionen.
Identität
Falls Erinnerungskultur nicht „auf oberflächliche Rituale und vordergründige Betroffenheit reduziert wird“, so kann sie, hebt A. Assmann hervor, „Identität von Gruppen stärken, ihre Werte bestätigen und ihr Selbstbewusstsein stützen“.Demgegenüber will ein deutscher Historiker Erinnerungskultur/Erinnern durch die Begriffe „Wissen“ oder „reflexives Geschichtsbewusstsein“ ersetzt sehen. Erinnerung stehe für Emotionalisierung, Irrationalität, Indoktrination, Identität …!
Wie A. Assmann noch anmerkt, ist „unter linken Intellektuellen nach wie vor die Auffassung einer kollektiven Identität verpönt und als konservativ oder rechtslastig eingestuft“.
„IDENTITÄT lohnt sich“ war das Motto des siebenbürgisch-sächsischen Heimattages 2015 in Dinkelsbühl.
Der Begriff Identität reicht, unter einer anderen Bezeichnung, bis zu Johann Gottfried Herder zurück und hatte die kollektive Identität im Auge, wenn er von gewissen „unveräußerlichen“ Merkmalen eines Volkscharakters sprach.
In neuerer Zeit sind vieldiskutierte, umstrittene Positionen zu diesem wieder beliebten Thema zu registrieren. Dabei stehen die Schriften des Sozialpsychologen Erik H. Erikson im Mittelpunkt. Erikson selbst sieht diesen Terminus entschieden mit der Adoleszenzkrise verknüpft und bezeichnet die Identitätskrise als „psychologische Signatur“ der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.
In einem längeren Beitrag („Personale und kollektive Identität“…) hält Jürgen Straub fest: „Nur unter Bedingungen der Moderne wird Identität…zum Problem“, nämlich im Sinne auch eines Verlustes. Bedingt durch beschleunigte soziokulturelle Veränderungen und unaufhaltsamen Globalisierungstendenzen, begleitet von einem ethnokulturellen Relativismus, können Selbstgewissheit und Verhaltenssicherheit in Frage gestellt werden.
„Einheit, Selbigkeit, Nämlichkeit – diese Worte markieren die Grundbedeutung des Ausdrucks Identität.“ So lautet die kürzeste definitorische Formel für diesen in der kollektiven Verwendungsform bisweilen gescheuten Begriff.
Ausgehend von der Tatsache, dass Kultur an die Konstruktion von Erinnerungsräumen gebunden ist, wo es ein sogen. Framing gemeinsamer Erinnerungen, Werte und Erfahrungen der Menschen über mehrere Generationen gibt, und wo diese sich als einander zugehörig begreifen, kann diese „aus der Gegenwart heraus eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen und damit Identität durch rückschauende und vorausschauende Orientierung ermöglichen“.
Identität ist insofern auch eine Gedächtnisfunktion, da sie weitgehend auf gedächtnisbasierte Erzählungen angewiesen ist.
Generell wird zwischen personaler (individueller) und kollektiver Identität unterschieden. Klassische Form einer kulturellen Identität ist die nationale, und damit zusammenhängend, die sprachliche Identität. Durch das Eingebundensein des Einzelnen in die kulturelle Identität der Gemeinschaft entsteht dessen persönliche kulturelle Identität, wobei diese auf einer positiven Identifizierung mit der Kultur eines regional begrenzten Raumes (Heimat) beruht.
Moderne Industrie- und Konsumgesellschaften zeigen freilich eine unübersehbare Tendenz zur Auflösung der kulturell-gestuften Werte.
Im Gegensatz zu territorial gebundenen Nationalkulturen können sich Kulturen über mehrere geographische Räume verteilen, und werden diese als „multilokal“ angesprochen. Zu deren „doppeltem Kennzeichen werden sowohl die migrationsbedingte weite räumliche Ausdehnung als auch der Erhalt von Bindung und Zugehörigkeit gemacht“ (Peter Wagner). Siehe Siebenbürger Sachsen!
Es gilt als verstiegene Behauptung, dass man sich nach Belieben neue Identitäten „zulegen“ könne. Umbrüche im Leben, wie etwa Migration in andere kulturelle Umfelder, oder das Bewusstwerden einer Minderheitsposition in einer fremden Gesellschaft, können zu Erschütterungen der Selbstwerteinschätzung, zu Identitätskrisen führen.
Der in der Bărăgan-Steppe 1954 geborene banatschwäbische Schriftsteller Horst Samson – genannt auch „der Poet der Auswanderung“ – spricht von „Niemandlingen“ (sächs. „Der Nemest“), die nicht allein das Land ihrer Träume, sondern auch die Bitternis der Fremdheit erleben.
Die beiden Soziologen Georg Weber (geb. in Zendersch) und Armin Nassehi hoben 1990 in einer Untersuchung über das Selbstverständnis der Siebenbürger Sachsen hervor, dass diese, je bedrohter sie als ethnische Gruppe sind, „um so stärker [tritt] zum einen das kollektive Element der Identität, zum anderen der weniger auf das sächsische als auf das deutsche Element ausgerichtete Fokus in Erscheinung“.
Und weiter: „Sachse/Deutscher zu sein, ist für die Sachsen ein ‚Wert an sich‘ gewesen, für den Opfer zu bringen die historische Identität der Sachsen wesentlich ausmacht“. Auch haben die beiden ehemaligen Münsteraner Professoren bei sekundären Gruppen eine Abgrenzung zu den „indifferenten Deutschen“ festgestellt, um sich „besonders exklusiv als Sachsen zu verstehen“.
Gewissermaßen als deren historischen Mentor stößt man auf ein Bekenntnis des Klausenburgers Rudolf Schuller vor über 100 Jahren: „Wir wollen nicht Deutsche schlechthin sein, sondern Siebenbürger Deutsche, d.h. Deutsche, deren besondere Art in ihrem Wesen zum Ausdruck kommt.“
Als geläufige Definition für eine kollektive oder Wir-Identität gilt: „Das Bild, das eine Gruppe von sich aufbaut und mit dem sich deren Mitglieder identifizieren. Hierbei spielen Sprache, Herkunft und kulturelle Prägung in Abgrenzung der Fremd- von der Selbstzuschreibung eine entscheidende Rolle“.
Bei der Frage: „Identität als Wahl oder Schicksal?“ steht die Theorie im Raum, ob der moderne Mensch seine personale Identität aktiv wähle und ob die traditional-konservativen Gesellschaften kein Problem mit der Identitätsbildung kennen, weil sie sozial bestimmt werden.
Gedächtnis
„Das GEDÄCHTNIS rückt die Erinnerung ins Sakrale, die Geschichte vertreibt sie daraus, ihre Sache ist die Entzauberung...“ So ist es zu lesen in dem Hauptwerk des aus dem Elsass stammenden Philosophen und Sozialpsychologen Maurice Halbwachs (1877-1945). Er gilt als Begründer der kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung und hat als Erster eine Theorie der wechselseitigen Beziehungen zwischen dem individuellen und dem kollektiven Gedächtnis ausformuliert.Über die gemeinschaftsbildende Funktion von Erinnerung und Gedächtnis hat bereits sein Vorgänger Émile Durkheim geschrieben.
Den kulturellen Fundus, aus dem wir schöpfen, nennt Halbwachs kollektives Gedächtnis. Nachdem Kultur (auch) ein Vermittlungsprozess zwischen Vorfahren und Nachkommen ist, bedarf es der „ständigen Aktualisierung des kollektiven Gedächtnisses“. Halbwachs hat u.a. auch den Begriff des „Gedächtnisrahmens“ geprägt, d.h. durch Umformung des Bezugsrahmens des Gedächtnisses geschieht das „Reproduzieren“ aus dem Gedächtnis jeweils mit anderer Rekonstruktion.
Wie der 1994 verstorbene Friedrich H. Tenbruck an einer Stelle notiert, hängt die Zukunft einer Gesellschaft davon ab, welche Wissensbestände und kulturellen Hervorbringungen sie in ihr kollektives Gedächtnis aufgenommen und somit weitergereicht hat.
Durch die Ausweitung der memoire collective auf den Bereich der kulturellen Überlieferung kam es zu dem Begriff, der heute mit der Terminologie Aleida und Jan Assmanns als kulturelles Gedächtnis bezeichnet wird. Es bewahrt den Wissensvorrat einer Gruppe, die aus ihm ein Bewusstsein ihrer Einheit und Eigenart bezieht.
Der Wissensvorrat ist nach J. Assmann „gekennzeichnet durch eine scharfe Grenze, die das Zugehörige vom Nichtzugehörigen…trennt“, und würde auf die Formel „Das sind wir!“ hinauslaufen. A. Assmann hebt ihrerseits in einer Passage ihres erwähnten Buches die „Zeitgenossenschaft“ mit großen Denkern, Dichtern und Gründern hervor, und die durch Traditionen gehaltene Verbindung zwischen ihrer und unserer Zeit, was wir ein kulturelles Gedächtnis nennen.
Zum Unterschied dazu ist das kommunikative Gedächtnis so etwas wie das „Kurzzeitgedächtnis“ der Gesellschaft und umfasst etwa 80 Jahre, also drei bis vier Generationen. Es ist durch Alltagsnähe gekennzeichnet.
Beim kulturellen Gedächtnis wird noch unterschieden zwischen einem Funktionsgedächtnis und einem Speichergedächtnis. Diese Dichotomie bildet, wie es heißt, „die komplementäre Struktur von Gedächtnis ab, in welchem Erinnern und Vergessen dicht beieinander liegen“. Denn vieles von dem, was wir vergessen haben, ist nicht, wie man glauben sollte, für immer vergessen. Es ist ein latentes Gedächtnis, zu welchem man lediglich ein „Kennwort“ benötigt, um das Zurückgesunkene wieder hervorzuholen.
Das auch als „Archiv“ bezeichnete Speichergedächtnis bildet den Hintergrund für latente Erinnerungen. Es bedarf der Sicherungsformen der Dauer, wie Bücher, Bilder, Bibliotheken, Museen etc. Anders beim Funktionsgedächtnis.
Seine Sicherungsformen beruhen auf der Wiederholung, d.h. symbolische Praktiken, wie Tradition, Riten, Normung von Artefakten.
Unbestreitbar ist, dass Vergangenheit in dem Sinne nicht vergangen ist, weil sie „einen Anspruch auf Anerkennung, Wiedergutmachung, Versöhnung … mit sich führt“ (A. Assmann).
Andererseits sollte man auch die Mahnung beachten, wie sie etwa Altbischof Dr. Christoph Klein 1999 an der Gedenkstätte in Dinkelsbühl an die Zuhörer richtete: „Es braucht nur soviel Vergangenheit, dass man nicht ihr Gefangener bleibt.“
Schlusswort
„Wer sich nach seiner Vergangenheit zurücksehnt, träumt von einem Leben, das aus der Gegenwart kommt.“ (Jörg Baberowski)Walter Schuller
Schlagwörter: Tradition, Erinnerung, Identität, Gedächtnis
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