6. April 2012

Landesvorsitzende Herta Daniel im Amt bestätigt

Die Hauptversammlung 2012 des Landesverbandes Bayern hat am 24./25. März im Exerzitienhaus St. Paulus in Leitershofen bei Augsburg stattgefunden. Bei der Neuwahl des Landesvorstandes wurde die Landesvorsitzende Herta Daniel einstimmig im Amt bestätigt.
Nach der Begrüßung durch die Landesvorsitzende Herta Daniel und der Feststellung der Beschlussfähigkeit wurden die in den letzten Jahren neu gewählten Kreisgruppenvorsitzenden vorgestellt und beglückwünscht. In Bayern ist die Anzahl der Kreisgruppen von 34 auf 35 angestiegen. Der Hilfsverein „Stephan Ludwig Roth“ e.V., Träger des Alten- und Pflegeheimes „Siebenbürgerheim Rimsting“, ist als neues Mitglied hinzugekommen.

In ihrem Bericht ging Herta Daniel auf die positive Mitgliederentwicklung im Raum Ingolstadt, Neuburg an der Donau, Weißenburg-Gunzenhausen, Passau, Pfarrkirchen Rottal-Inn und Donau-Ries ein und fand lobende Worte für den SJD-Mitgliederzuwachs von fast 500 Prozent. Das „Handbuch des Kreisvorsitzenden“ wurde vollständig aktualisiert und elektronisch aufbereitet. Darin wird u. a. auf die Problematik der Mitgliederwerbung, das Verhindern von Austritten sowie auf Kinder- und Jugendarbeit eingegangen, die im Rahmen der Gesamtlandesvorstandssitzung 2010 erörtert wurde. Die Öffentlichkeitsarbeit, die für unseren Verband ein wichtiger, lebensnotwendiger Bestandteil unserer Arbeit ist, müsse noch ausgebaut werden, betonte die Landesvorsitzende.
Gruppenbild aller Teilnehmer: Dr. Bernd Fabritius ...
Gruppenbild aller Teilnehmer: Dr. Bernd Fabritius überreichte der wiedergewählten Landesvorsitzenden Herta Daniel einen Blumenstrauß. Fotos: Wilhelm Jakob Hermann
Andreas Roth, Stellvertretender Landesvorsitzender, legte den Schwerpunkt während seiner Amtszeit auf die Jugendarbeit und die Organisation des Großen Siebenbürgerballs, der sich zu einem herausragenden gesellschaftlichen Ereignis in unserem Verband entwickelt hat. Für den Sommer 2013 sei eine große Siebenbürgenreise geplant. Schließlich machte Roth auf die beschlossene flächendeckende Beachtung der Ermäßigung bei Veranstaltungen für SJD-Mitglieder von 30% aufmerksam.

Die Aktivitäten des Kulturreferates mit Doris Hutter und des Frauenreferates mit Christa Wandschneider auf Kreis- und Landesebene (Mundartautorentreffen, Kulturreferentenseminar, geplantes Seminar „Herausforderung Pflegebedürftigkeit“ u.a.) verdienen großes Lob und Dank. Die positive Botschaft der Kulturreferentin, dass die Kulturreferententagung weiterhin bezuschusst wird, wurde auch mit der Aufforderung verknüpft, im Jahr 2012 diese Möglichkeit zu nutzen und einen passenden Austragungsort zu finden. Der Überlegung, Frauenreferat und Seniorenreferat zusammenzulegen, gingen die Teilnehmer in der anschließenden Aussprache nach und hoben die besondere Wichtigkeit der Seniorenarbeit hervor.

Auch die Landesdelegierten aus Bayern versuchten sich am Stein der Weisen, als es um den Dauerbrenner Mitgliederwerbung ging. Zahlreiche Fragen und mögliche Lösungsansätze wurden breit diskutiert. Etwa: Wer ist unsere Zielgruppe? Haben wir noch ein echtes Potenzial, aus dem man schöpfen könnte? Worin liegt unsere Attraktivität? Ist unsere Vorgehensweise bei der Mitgliederwerbung noch zeitgemäß? Benötigen wir auch neue Marketingstrategien? Welchen Mehrwert bieten wir aktuell potentiellen Mitgliedern an? Persönliche Ansprache ist meist entscheidend, doch wie soll sie ergebnisorientiert geführt werden? Von wem, wann, wo? Wer soll angesprochen werden? Sollten wir eine wissenschaftliche Erhebung zum Thema Mitgliederwerbung in Auftrag geben? Können wir z.B. Jugendliche über soziale Netzwerke im Internet erreichen? Strategie und Konzept sind notwendig, ebenso breitgefächerte Kommunikation und Ausdauer. Anpacken, überlegen, sich persönlich einbringen, gemeinsam Ideen entwickeln, formulieren, nicht aufgeben, ist nach wie vor angesagt. Nicht allein bei diesem Thema.
Gruppenarbeit im Landesverband Bayern ...
Gruppenarbeit im Landesverband Bayern
Am ersten Tag gab es den Bericht des Kassenwarts Dankwart Gross, die Rechnungsprüfung, vorgetragen von Helmut Proske, den Haushaltsplan, die Entlastung des Vorstands. Von den 65 anwesenden Stimmberechtigungen (von 70) wurde bei sechs Gegenstimmen und acht Enthaltungen folgender Antrag angenommen: „Ab dem Jahr 2013 wird für das eingezogene Beitragsaufkommen im Landesverband Bayern folgende Regelung getroffen: die Kreisgruppen erhalten 19 Prozent des Beitragsaufkommens, entsprechend der Anzahl ihrer Mitglieder.“ Dies entspricht auch der Regelung in der Landesgruppe Baden-Württemberg. Bisher waren es 20 Prozent.

Der Abend brachte eine feine Überraschung durch besonders aktive Landsleute der Kreisgruppe Augsburg. Unter Leitung von Maria Schenker bot die Augsburger Laienspielgruppe in ihrer 103. Aufführung diesmal „Das vermietete Zimmer“, ein Stück, das uns mit seinem Sprachwitz und seiner Situationskomik, mit dem aufmunternden Auftritt bewährter Akteure hier im katholischen Exerzitienhaus erheiterte und zu großem Applaus verführte. Danke, ihr Könner! Ebenso ist zu danken dem Kreisvorsitzenden Gottfried Schwarz für die Gastfreundschaft – herrlich schmeckte das feine Gebäck zu den angebotenen Getränken, besonderen Genuss bot auch das gemeinsame Singen und Unterhalten bis in den nächsten Tag hinein.

Am Sonntag erfolgte die Vorstandswahl. Vor vier Jahren hatten wir die richtige Wahl getroffen: Herta Daniel hat sich uns als kompetente, tatkräftige, zielorientierte und verlässliche Vorsitzende gezeigt, sie hat mit ihrem klaren Führungsstil überzeugt. Ihre Sitzungsleitung ist straff, sie scheut den Konflikt nicht, begegnet ihm mit Argumenten, mit dem Willen zur einvernehmlichen Lösung. Bei ihr stimmt auch die Chemie. Der Dank der Landesversammlung äußerte sich auch in einem Buchgeschenk. Anschließend erfolgte nach einer viel beachteten Morgenandacht von Dankwart Gross, der öffentlichen Bezeugung von Dank für die Vorstandsmitglieder, die nicht wieder kandidierten (sogar Dr. Bernd Fabritius wurde vom Landesverband sozusagen nachträglich ausgezeichnet), sowie der Wahl des Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius zum Wahlleiter die satzungsgemäße Neuwahl des Landesvorstands. Dabei nutzte Fabritius die Gelegenheit, in seinem Grußwort anregende Gedanken zu unserer Verbandsarbeit zu vermitteln: „Unser Verband erschöpft sich nicht in der Brauchtumspflege. (…) Wir suchen den konstruktiven, leistungsorientierten, den erfolgversprechenden Dialog sowohl auf höchster politischer Ebene in Berlin als auch in Bukarest (…). Was wir tun, ist oft eine Gratwanderung (…). Die schicksalhafte Verschleppung nach Russland 1945 sehe ich auch als Ausgangspunkt für unseren massenhaften Weggang aus Rumänien (…). Wir dürfen den Betroffenen natürlich keine unerfüllbaren Hoffnungen machen, sie jedoch zugleich nicht entmutigen (…). Wir begrüßen nach alledem, was geschah, die Wahl von Bundespräsident Gauck, dessen Blickfeld sicherlich auch deutlich in den Osten und Südosten Europas gerichtet sein wird (…). Wir dürfen nicht müde werden bei der Suche nach jeder Art von realistischen Kulturgutsicherungsprojekten (…). Im BdV wollen wir pragmatisch und zielorientiert wirken im Hinblick auf einen Wechsel, eine Ergänzung in seinem Selbstverständnis (…). Wir dürfen uns seiner Zukunftsfähigkeit nicht verweigern“.

Die Wahl des neuen Vorstands leitete Dr. Bernd Fabritius mit Charme („Wer ist dafür, dass Christa Wandschneider weiter lächelt?“). Das Ergebnis der Wahlgänge: Für die nächsten vier Jahre im Amt bestätigte Landesvorsitzende: Herta Daniel, Geretsried (mit 100% Zustimmung in geheimer Wahl!); Stellvertretende Vorsitzende: Ute Bako (neu), Augsburg, Roswitha Kepp (neu), Nürnberg, Werner Kloos (neu), Landshut, Harry Lutsch, Waldkraiburg; Schriftführerin: Ute von Hochmeister-Lamm (neu), München; Kassen­wartin: Margit Zackel (neu), Bad Tölz; Beisitzer: Dankwart Gross (neu), Kempten, Horst Göbbel, Nürnberg, Ines Schromm (neu), Regensburg, Heike Kraus, Geretsried; Kulturreferat: Doris Hutter, Nürnberg; Frauen- und HOG-Referat: Christa Wandschneider, München; Internetreferat: Ortrun Daniel (neu), Geretsried; Berater: Prof. Ortwin Schuster (neu), Landshut; Rechnungsprüfer: Helmut Proske, Neustadt a.d. Aisch, und Bernhard B. Bottesch, München; Ersatzrechnungsprüfer: Walter Klemm (neu), Geretsried, und Kurt Wolf, München.

Die von Herta Daniel initiierte, am ersten Tag begonnene und nach der Wahl weitergeführte Gruppenarbeit – Arbeitsmethode SOGE (Suchen, Ordnen, Gewichten, Entscheiden) – zum Generalthema „Erstrebenswerte Ziele der Kreisgruppen“ führte zu einem umfassenden Interaktionsprozess mit aktiver individueller Beteiligung und bemerkenswerten konkreten Ergebnissen. Das Suchen, Ordnen und Gewichten zeigte auf, dass fünf Themenkomplexe besondere Beachtung gefunden hatten: Mitgliederwerbung, Öffentlichkeitsarbeit, Nachwuchsförderung, Zusammenarbeit mit Anderen, Brauchtumspflege (in dieser Reihenfolge). Zu allen wurden in den Gruppen nach eingehender Diskussion klare, motivierende Punkte erarbeitet (siehe auch Fotogalerie auf www.siebenbuerger.de).

Wenn, wie das Wetter, der kulturelle, kulinarische, kommunikative Faktor zu einer solchen Landesversammlung passt, dann kann man nach intensiver Arbeit und geselligem Feiern beflügelt heimfahren und unseren Verbandsalltag mit all seinen Mühen und Freuden im Dienste unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft bestehen.

Inge Alzner/Horst Göbbel


Bildergalerie: Hauptversammlung 2012 des Landesverbandes Bayern, Fotos: Inge Alzner und Wilhelm Jakob Hermann

Schlagwörter: Bayern, Landesvorstand

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