8. Dezember 2012

Aussiedler und Vertriebene im Landtag von Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen wurde so stark wie kein anderes Bundesland von Zuwanderung geprägt. Die größte Gruppe der Zuwanderer bildeten die vertriebenen Deutschen aus dem ehemaligen deutschen Osten. Bis Anfang der 1960er Jahre kamen rund 2,3 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene nach Nordrhein-Westfalen, später noch mehrere hunderttausend Aussiedler aus den ost- und südosteuropäischen Staaten, darunter auch viele Siebenbürger Sachsen. Alle diese Menschen haben zur wirtschaftlichen Prosperität dieses Bundeslandes beigetragen.
Bei einem Parlamentarischen Abend am 27. November würdigte der nordrhein-westfälische Landtag in Düsseldorf die Leistungen der zugewanderten Deutschen aus dem Osten. Unter Federführung des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen des Bundes der Vertriebenen (BdV) und des Gerhart-Hauptmann-Hauses Düsseldorf waren die Aussieder- und Vertriebenenverbände eingeladen, mit den Parlamentariern und Gästen ins Gespräch zu kommen.

Zu Beginn des Abends wurde in der Wandelhalle des Landtags die Ausstellung „Im Dienste der Menschheit“ eröffnet. Die von der Stiftung Deutsche Kultur im östlichen Europa konzipierte Ausstellung präsentiert eine Reihe namhafter Ostdeutscher, die damit die kulturellen Errungenschaften des deutschen Ostens und Südostens in sehr ansprechender Weise darstellt. Von siebenbürgisch-sächsischer Seite werden der Reformator und Humanist Johannes Honterus sowie der Komponist Rudolf Wagner-Régeny vorgestellt.

In ihrer Begrüßungsrede würdigte Landtagspräsidentin Carina Gödecke (SPD) die Leistungen der Vertriebenen und Aussiedler für das Land Nordrhein-Westfalen eingehend. Gödecke nannte die Geschichte der Heimatvertriebenen eine Geschichte der Zuwendung zur Zukunft statt zur Vergangenheit, eine Geschichte der Völkerverständigung. Die Integration von Millionen von Heimatvertriebenen in Nordrhein-Westfalen sei eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Viele deutsche Heimatvertriebene und Aussiedler seien zu Botschaftern der Aussöhnung und Verständigung geworden, betonte die Landtagspräsidentin. In die Ausstellung führte anschließend Klaus Weigelt, Präsident der Stiftung Deutsche Kultur im östlichen Europa, ein. Danach leitete der Vorsitzende des BdV NRW, Hans-Günther Parplies, zum eigentlichen Parlamentarischen Abend über.
Am Stand der Siebenbürger Sachsen im Landtag, von ...
Am Stand der Siebenbürger Sachsen im Landtag, von links nach rechts: Rainer Lehni, Karin Roth, Heike Mai-Lehni, Hanna Jung-Boldan, Dr. Hans-Georg Franchy. Foto: Archiv Landesgruppe NRW
Die einzelnen Landsmannschaften hatten in der Bürgerhalle des Düsseldorfer Landtags ihre Stände aufgebaut. Bei Spezialitäten aus der jeweiligen Region konnte man mit den Parlamentariern und Gästen ins Gespräch kommen. Gut besucht war der Stand der Landesgruppe NRW des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Neben herzhafter siebenbürgischer Bratwurst aus Rösrath gab es leckeren Baumstriezel aus Drabenderhöhe und hervorragendes siebenbürgisches Kleingebäck aus Setterich zu probieren. Einziger Wermutstropfen dieses Parlamentarischen Abends war die zahlenmäßig geringe Präsenz von Abgeordneten.

Der Vorstand der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen unseres Verbands dankt allen, die zum guten Gelingen und der tollen Präsentation des Standes beigetragen haben. Insbesondere seien hier die Helfer erwähnt, die nicht auf dem Foto zu sehen sind: Gabriele Mai für das Backen des Kleingebäcks sowie Günter Scheipner, Enni und Harald Janesch für die Mitbetreuung des Standes.

Rainer Lehni

Schlagwörter: Nordrhein-Westfalen, Landtag, Düsseldorf, Vertriebene und Aussiedler

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