18. Juni 2022

Spitzenvertreter des Verbandes im Gespräch mit der neuen Bundesaussiedlerbeauftragten Natalie Pawlik

Um die Aussiedlerverbände besser kennenzulernen, lädt die neue Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Natalie Pawlik, MdB, deren Vertreter zu Kennenlerngesprächen ins Bundesministerium des Inneren und für Heimat. Am 30. Mai war der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. mit dem Bundesvorsitzenden Rainer Lehni und der stellvertretenden Bundesvorsitzenden Doris Hutter zu Gast in Berlin.
Nach einem herzlichen Empfang, der auch von Frau Pawliks Besuch in Bukarest beeinflusst war, wo sie anerkennend wahrgenommen hat, wie wertgeschätzt die deutsche Minderheit in Rumänien ist, stellte Rainer Lehni den Verband der Siebenbürger Sachsen vor. Neben der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD), der aktiven und vielversprechenden Zukunftsversicherung des Verbandes, betonte er auch die sehr gute Zusammenarbeit mit dem HOG-Verband, Hilfskomitee, der Carl Wolff Gesellschaft und natürlich mit dem Siebenbürgischen Kulturzentrum "Schloss Horneck" e.V., dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat und allen Kultureinrichtungen auf Schloss Horneck. Bei der Nennung der großartigen Spendenbereitschaft unserer Landsleute und Freunde, in Summe von rund einer Million Euro für den Ankauf von Schloss Horneck, zollte Frau Pawlik den Siebenbürger Sachsen größten Respekt. Sie ist Russlanddeutsche und weiß es zu schätzen, Mitglied in einem Verein und auch Spenderin oder Spender zu sein. Vorbildlich findet sie auch die Zusammenarbeit mit mehreren Kultureinrichtungen in Deutschland und die vielfache Brückenfunktion nach Siebenbürgen, die sie gerne unterstützen möchte.
Vertrauensvolle Zusammenarbeit angestrebt, von ...
Vertrauensvolle Zusammenarbeit angestrebt, von links: Bundesvorsitzender Rainer Lehni, Aussiedlerbeauftragte Natalie Pawlik und stellvertretende Bundesvorsitzende Doris Hutter. Bildquelle: BMI
Anwesend beim Gespräch waren auch Martina van Almsick und Martin Valchanov vom Bundesinnenministerium, dessen Fachreferate die Kontinuität der Zusammenarbeit mit geförderten Institutionen garantieren. Angesprochen wurden aktuelle Probleme bei Entschädigungszahlungen und schleppenden Restitutionen in Rumänien. Diese Themen wollte der Bundesvorsitzende auch einige Tage später bei der Rumänisch-Deutschen Kommission ansprechen und die Aussiedlerbeauftragte sicherte zu, die Anliegen des Verbandes dabei zu unterstützen. Auch bat Rainer Lehni um weitere Unterstützung des Bundes beim Erhalt unserer Kirchenburgenlandschaft und des deutschen Schulwesens in Rumänien.

Zudem dankten die Verbandsvertreter für die Unterstützung der Bundesregierung über die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien für unsere Kulturinstitutionen, verbunden mit der Hoffnung, dass diese weiterhin gewährt wird. Beim Thema Beseitigung der Rentenungerechtigkeit hatte Frau Pawlik leider keine befriedigende Antwort für die Siebenbürger Sachsen: Zwar bedeutet die Grundrente für viele Aussiedler eine Erhöhung ihrer Bezüge, für die meisten unserer Landsleute hat der Härtefallfonds für Spätaussiedler ab 1993 jedoch keinen Nutzen, da sie hauptsächlich vorher ausgesiedelt sind. Die Bitte des Verbandes, auch die Aussiedler vor dem Stichjahr 1993 zu berücksichtigen, würde nach Angaben des Ministeriums den aktuell in der Abstimmung befindlichen Härtefallfonds gefährden, da die aktuelle Fassung nicht von allen Bundesländern befürwortet werde. Eine Änderung im jetzigen Stadium erscheint als nicht realistisch. Die betroffenen Verbände mit ihren Untergliederungen und auch der BdV können jedoch die jeweiligen Landesregierungen für das Thema weiter sensibilisieren.

Das freundschaftliche Kennenlerngespräch endete mit dem Wunsch und der Zuversicht, dass der Verband der Siebenbürger Sachsen und die neue Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung ihre Zusammenarbeit vertrauensvoll fortsetzen werden.

Doris Hutter

Schlagwörter: Aussiedlerbeauftragte, Pawlik, Berlin, Rainer Lehni, Doris Hutter

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