4. Juni 2023
„Ihr Heimattag war und ist ein großer Gewinn“: Grußwort der hessischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf
Die Beauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf sprach ein Grußwort zur Eröffnung des Heimattages 2023 in Dinkelsbühl.
Es ist einfach toll, wieder hier zu sein. Ich bedanke mich herzlich für die Einladung zu Ihrem 73. Heimattag hier in diesem wunderbaren, ganz besonderen Dinkelsbühl und überbringe Ihnen bei dieser Gelegenheit die besten Grüße der Hessischen Landesregierung, insbesondere die besten Grüße unseres Ministerpräsidenten Boris Rhein und von Innenminister Peter Beuth. Seinem Ressort Innen bin ich zugeordnet. Ich freue mich sehr, heute und die nächsten Tage an diesem Heimattreffen teilnehmen zu dürfen und Gast in Ihrer Mitte zu sein.
„Miteinander schafft Heimat“ – so lautet das diesjährige Motto Ihres Heimattages. Und genauso ist es doch! Bereits im Juni 2017 konnte ich Ihren Heimattag hier in Dinkelsbühl miterleben und war schwer beeindruckt von diesem wirklich großartigen und mitreißenden Ereignis und von dieser unglaublichen Stimmung in der ganzen Stadt. Besonders der Trachtenzug am Pfingstsonntag mit rund 2000 Trachtenträgern und Trachtenträgerinnen ist ein unvergessliches und farbenprächtiges Erlebnis.
Der Heimattag war, ist und bleibt ein Fest der Begegnung – und zwar tatsächlich aller Generationen. Das kann man nicht in allen Landsmannschaften so erleben. Er ist ein Fest im Bewusstsein ihrer gemeinsamen siebenbürgisch-sächsischen Herkunft. Dieses Miteinander verbindet stets aus Neue, stärkt Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrem Bewusstsein der gemeinsamen Herkunft und schafft damit Heimat. So soll es doch sein! Meine Damen und Herren, vielleicht kann nur, wer seine Heimat verloren hat, wirklich ermessen, wie wichtig diese ist und was sie bedeutet. Auch ich kann sagen: Meine Füße stecken in Schlesien. Und ich glaube, es hat einen Grund, warum die Beauftragten ihre Funktion angenommen haben, sowohl meine liebe Kollegin Sylvia als auch Kollege Bernd Fabritius: Wir haben ja alle diese Herkunft aus den Ostgebieten und es braucht so ein bisschen dieses Feeling und Bewusstsein für die Belange. Ich glaube, das hat schon damit zu tun, dass wir es sind, die diese Positionen ergriffen haben und auch angeboten bekommen haben, als Beauftragte zu fungieren. Zwar hat der Begriff Heimat auf den ersten Blick eine lokale Dimension – es ist der Ort, die Stadt, die Umgebung, wo man geboren wurde und wo man aufgewachsen ist. Der Begriff Heimat besitzt daneben aber eben auch einen sozialen Aspekt: Heimat, das sind die Menschen, die einen umgeben.
Was nach dem Verlassen der siebenbürgischen Heimat aus und von der Heimat geblieben war, das waren die Menschen, zu denen persönliche Bindungen bestanden. Und auf diesen persönlichen Bindungen basiert dieser alle einbeziehende Heimattag der Siebenbürger Sachsen, diese persönlichen Bindungen stärkt der Heimattag und er schafft sie auch neu. Es ist einfach ein erhebendes Gefühl, hier dabei zu sein. Das muss ich wirklich sagen. Es ergreift auch mich mit schlesischen Wurzeln.
Bei Menschen der gleichen regionalen Herkunft findet sich die Heimat wieder. In ihnen bleibt sie erhalten, sie tragen sozusagen die Heimat im Herzen, was Ausdruck findet in kultureller Prägung, Mundart, Mentalität, in gemeinsamen Erinnerungen und auch in gemeinsamen Speisen.
Durch die Einführung Ihres Heimattags im Jahr 1951 wurde ein neuer Bezugspunkt geschaffen, an dem die Menschen zusammenkommen konnten. Folglich ermöglichte dieser Heimattag im mittelfränkischen Dinkelsbühl die Chance auf ein Wiedersehen mit den Menschen der gemeinsamen Vergangenheit und wird so in jedem Jahr zu Pfingsten das Zentrum der siebenbürgisch-sächsischen Welt.
Gleichzeitig kann mit dem Heimattag den nachfolgenden Generationen die eigene Geschichte vor Augen geführt werden. Ihr Heimattag war und ist also ein großer Gewinn – sowohl für die Älteren als auch für die Jungen. Generationenübergreifend gibt es einen Anlaufpunkt für das Wiedersehen, das Aufleben alter und die Schaffung neuer Verbindungen und Freundschaften. Gemeinsam im Verband ist es möglich, sich der großartigen Geschichte und Kultur zu vergewissern, diese Kultur weiterzupflegen und sich gegenseitig Hilfe und Stütze zu sein. Das ist großartig! So soll es sein und auch in Zukunft sein!
Anfang Juni (2. bis 11. Juni) wird es bei uns in Hessen wieder einen Hessentag – und zwar in Pfungstadt – geben. Die Veranstaltung gilt als das größte und älteste Landesfest in Deutschland. Seit 60 Jahren feiern wir ein Fest, das die Menschen zusammenführt, das Alteingesessene und Neubürger miteinander in Verbindung bringt, das einen Raum für alle Bürger Hessens schafft. Ein Fest, das auch dem Brauchtum eine Bühne bietet. Auf dem Festgelände finden Sie alles, was unser Land auszeichnet. Und darum gehören eben auch die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler selbstverständlich dazu. Vielleicht finden auch Sie Gelegenheit, unserem Hessentag einen Besuch abzustatten. Wir würden uns freuen!
„Miteinander schafft Heimat“ Liebe Damen und Herren, als Landesbeauftragte kann ich Ihnen nur versichern, dass zum hessischen Landesverband der Siebenbürger Sachsen meine Stabsstelle in gutem und vertrauensvollen Kontakt steht. Der Landesverband erhält für seine Projekte regelmäßig finanzielle Förderung aus unseren Kulturmitteln nach § 96 BVFG, im Einzelfall auch aus Integrationsmitteln für Spätaussiedler, für die wir einen gesonderten Fördertopf haben.
Ihr Verband ist in der Tat auch eine der aktivsten Landsmannschaften bei uns in Hessen. Mit Freude und Wohlwollen beobachte ich, wie Sie sich mit großem Engagement für den Erhalt und die Pflege Ihrer aus Siebenbürgen mitgebrachten Kultur und Ihres Brauchtums einsetzen. Dies ist nicht nur in jeder Hinsicht vorbildlich, sondern auch sehr wichtig. Ich möchte Ihnen dafür auch im Namen der Hessischen Landesregierung sehr herzlich danken.
Das, was Siebenbürgen ausmacht, ist ein wichtiger Teil unserer gesamtdeutschen Geschichte. Das ist vielen hier bei uns gar nicht bewusst. Es ist Teil des kulturellen Erbes des gesamten deutschen Volkes und deshalb muss es bewahrt werden. Das ist eine große, bedeutsame Aufgabe. Und Sie leisten, meine sehr geehrten Damen und Herren, in dieser Hinsicht Großartiges! Dabei will ich Sie gerne auch in Zukunft mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen!
Zum heutigen Tag habe ich Ihnen neben den Grüßen des Ministerpräsidenten ein Geschenk von Ministerpräsident Boris Rhein mitgebracht: es sind zwei Hessenlöwen aus Hoechster Porzellan in den hessischen Farben Rot und Weiß. Ich erlaube mir, die heute nach Bayern mitzubringen, weil in diesem Jahr der Landesverband der Siebenbürger Sachsen in Hessen an der Ausrichtung dieses Heimattages beteiligt ist.
„Miteinander schafft Heimat“ – so lautet das diesjährige Motto Ihres Heimattages. Und genauso ist es doch! Bereits im Juni 2017 konnte ich Ihren Heimattag hier in Dinkelsbühl miterleben und war schwer beeindruckt von diesem wirklich großartigen und mitreißenden Ereignis und von dieser unglaublichen Stimmung in der ganzen Stadt. Besonders der Trachtenzug am Pfingstsonntag mit rund 2000 Trachtenträgern und Trachtenträgerinnen ist ein unvergessliches und farbenprächtiges Erlebnis.
Der Heimattag war, ist und bleibt ein Fest der Begegnung – und zwar tatsächlich aller Generationen. Das kann man nicht in allen Landsmannschaften so erleben. Er ist ein Fest im Bewusstsein ihrer gemeinsamen siebenbürgisch-sächsischen Herkunft. Dieses Miteinander verbindet stets aus Neue, stärkt Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrem Bewusstsein der gemeinsamen Herkunft und schafft damit Heimat. So soll es doch sein! Meine Damen und Herren, vielleicht kann nur, wer seine Heimat verloren hat, wirklich ermessen, wie wichtig diese ist und was sie bedeutet. Auch ich kann sagen: Meine Füße stecken in Schlesien. Und ich glaube, es hat einen Grund, warum die Beauftragten ihre Funktion angenommen haben, sowohl meine liebe Kollegin Sylvia als auch Kollege Bernd Fabritius: Wir haben ja alle diese Herkunft aus den Ostgebieten und es braucht so ein bisschen dieses Feeling und Bewusstsein für die Belange. Ich glaube, das hat schon damit zu tun, dass wir es sind, die diese Positionen ergriffen haben und auch angeboten bekommen haben, als Beauftragte zu fungieren. Zwar hat der Begriff Heimat auf den ersten Blick eine lokale Dimension – es ist der Ort, die Stadt, die Umgebung, wo man geboren wurde und wo man aufgewachsen ist. Der Begriff Heimat besitzt daneben aber eben auch einen sozialen Aspekt: Heimat, das sind die Menschen, die einen umgeben.
Was nach dem Verlassen der siebenbürgischen Heimat aus und von der Heimat geblieben war, das waren die Menschen, zu denen persönliche Bindungen bestanden. Und auf diesen persönlichen Bindungen basiert dieser alle einbeziehende Heimattag der Siebenbürger Sachsen, diese persönlichen Bindungen stärkt der Heimattag und er schafft sie auch neu. Es ist einfach ein erhebendes Gefühl, hier dabei zu sein. Das muss ich wirklich sagen. Es ergreift auch mich mit schlesischen Wurzeln.
Bei Menschen der gleichen regionalen Herkunft findet sich die Heimat wieder. In ihnen bleibt sie erhalten, sie tragen sozusagen die Heimat im Herzen, was Ausdruck findet in kultureller Prägung, Mundart, Mentalität, in gemeinsamen Erinnerungen und auch in gemeinsamen Speisen.
Durch die Einführung Ihres Heimattags im Jahr 1951 wurde ein neuer Bezugspunkt geschaffen, an dem die Menschen zusammenkommen konnten. Folglich ermöglichte dieser Heimattag im mittelfränkischen Dinkelsbühl die Chance auf ein Wiedersehen mit den Menschen der gemeinsamen Vergangenheit und wird so in jedem Jahr zu Pfingsten das Zentrum der siebenbürgisch-sächsischen Welt.
Gleichzeitig kann mit dem Heimattag den nachfolgenden Generationen die eigene Geschichte vor Augen geführt werden. Ihr Heimattag war und ist also ein großer Gewinn – sowohl für die Älteren als auch für die Jungen. Generationenübergreifend gibt es einen Anlaufpunkt für das Wiedersehen, das Aufleben alter und die Schaffung neuer Verbindungen und Freundschaften. Gemeinsam im Verband ist es möglich, sich der großartigen Geschichte und Kultur zu vergewissern, diese Kultur weiterzupflegen und sich gegenseitig Hilfe und Stütze zu sein. Das ist großartig! So soll es sein und auch in Zukunft sein!
Anfang Juni (2. bis 11. Juni) wird es bei uns in Hessen wieder einen Hessentag – und zwar in Pfungstadt – geben. Die Veranstaltung gilt als das größte und älteste Landesfest in Deutschland. Seit 60 Jahren feiern wir ein Fest, das die Menschen zusammenführt, das Alteingesessene und Neubürger miteinander in Verbindung bringt, das einen Raum für alle Bürger Hessens schafft. Ein Fest, das auch dem Brauchtum eine Bühne bietet. Auf dem Festgelände finden Sie alles, was unser Land auszeichnet. Und darum gehören eben auch die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler selbstverständlich dazu. Vielleicht finden auch Sie Gelegenheit, unserem Hessentag einen Besuch abzustatten. Wir würden uns freuen!
„Miteinander schafft Heimat“ Liebe Damen und Herren, als Landesbeauftragte kann ich Ihnen nur versichern, dass zum hessischen Landesverband der Siebenbürger Sachsen meine Stabsstelle in gutem und vertrauensvollen Kontakt steht. Der Landesverband erhält für seine Projekte regelmäßig finanzielle Förderung aus unseren Kulturmitteln nach § 96 BVFG, im Einzelfall auch aus Integrationsmitteln für Spätaussiedler, für die wir einen gesonderten Fördertopf haben.
Ihr Verband ist in der Tat auch eine der aktivsten Landsmannschaften bei uns in Hessen. Mit Freude und Wohlwollen beobachte ich, wie Sie sich mit großem Engagement für den Erhalt und die Pflege Ihrer aus Siebenbürgen mitgebrachten Kultur und Ihres Brauchtums einsetzen. Dies ist nicht nur in jeder Hinsicht vorbildlich, sondern auch sehr wichtig. Ich möchte Ihnen dafür auch im Namen der Hessischen Landesregierung sehr herzlich danken.
Das, was Siebenbürgen ausmacht, ist ein wichtiger Teil unserer gesamtdeutschen Geschichte. Das ist vielen hier bei uns gar nicht bewusst. Es ist Teil des kulturellen Erbes des gesamten deutschen Volkes und deshalb muss es bewahrt werden. Das ist eine große, bedeutsame Aufgabe. Und Sie leisten, meine sehr geehrten Damen und Herren, in dieser Hinsicht Großartiges! Dabei will ich Sie gerne auch in Zukunft mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen!
Zum heutigen Tag habe ich Ihnen neben den Grüßen des Ministerpräsidenten ein Geschenk von Ministerpräsident Boris Rhein mitgebracht: es sind zwei Hessenlöwen aus Hoechster Porzellan in den hessischen Farben Rot und Weiß. Ich erlaube mir, die heute nach Bayern mitzubringen, weil in diesem Jahr der Landesverband der Siebenbürger Sachsen in Hessen an der Ausrichtung dieses Heimattages beteiligt ist.
Schlagwörter: Heimattag 2023, Dinkelsbühl, Aussiedlerbeauftragte, Hessen, Ziegler-Raschdorf
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