27. Oktober 2008

Die Not ist geblieben: Sozialwerk leistet lebenswichtige Hilfe in Siebenbürgen

Rumänien ist zwar am 1. Januar 2007 der Europäischen Union beigetreten, aber die Anzahl der betreuungswürdigen Landsleute in Siebenbürgen hat nicht abgenommen. Die in Sieben­bürgen verbliebenen Landsleute, in den meisten Fällen Alte, müssen immer noch mit kleinen Einkommen leben. Viele Siebenbürger Sachsen fallen unter die Armutsgrenze. Das hat seinen Grund auch darin, dass die Hinwen­dung Rumäniens zur Marktwirtschaft soziale Härten mit sich bringt, die vor allem Rentner und besonders die Kranken, aber auch öfters ganz junge Menschen treffen. Um so stärker ist der Einsatz des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen in München gefragt. Diese soziale Einrichtung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen setzt sich nach wie vor vielfältig im Herkunftsgebiet ein. Um auch im nächsten Jahr seinen humanitären Aufgaben im gewohnten Umfange nachkommen zu können, ist das Sozialwerk auf Ihre Mithilfe angewiesen!
Aus den Reaktionen der Betreuten ist immer wieder der tief empfundene Dank der Bedürfti­gen zu entnehmen, wie z.B. aus folgenden Dan­kesschreiben (auszugsweise):

Christine Roth, Petersberg: „Vielen Dank für Ihre freundliche Spende, die ich leider für teure Medikamente ausgeben musste.“

Johann Kloos, Mediasch: „Dieses Geld ist eine sehr große Hilfe für viele von uns. Dann möchte ich noch etwas erwähnen, es tut so gut, wenn man sieht, daß jemand auch noch an uns denkt.“

Elisabeth Dörr, Kalan: „Ich bin 84 Jahre alt, behindert und kann ohne fremde Hilfe kaum von heute auf morgen leben ... Jetzt, wo die Lebens­mittelpreise und Stromkosten so hoch gestiegen sind, ist diese Geldspende ein wahrer Segen. Hiermit bedanke ich mich aus tiefstem Herzen für die erhaltene Geldspende und wünsche allen Spendern Gesundheit und Gottes Segen.“

Bis Ende September 2008 hat das Sozialwerk ein Spendenaufkommen von leider nur 33 000 Euro aus dem privaten Bereich verzeichnet (2007 waren es in der gleichen Zeitspanne noch 35 000 Euro). Hinzu kommen der verbandsintern festgelegte Anteil aus den Mitgliedsbeiträ­gen, der dem Sozialwerk vereinbarungsgemäß zugeführt wird, und Spenden der Hamburg-Mannheimer-Versicherten für die ersten neun Monate des Jahres von etwa 40 000 Euro. Ins­ge­samt also liegen die Einnahmen von Januar bis Ende September 2008 bei nur knapp 75 000 Euro gegenüber 83 000 Euro im Vorjahr.

Allein für so genannte „Einzelhilfen“ wurden bis September etwa 83 000 Euro ausgegeben. Es handelt sich vor allem um Geldhilfen (25 Euro pro Einzelhilfe) für besonders bedürftige Landsleute, zudem um Medikamente sowie andere medizinische Hilfen für Schwerkranke und Altenheime in Siebenbürgen. Für das vierte Quartal dieses Jahres und die Vorweihnachts­zeit sind nochmals Einzelhilfen von wenigstens 30 000 Euro geplant. Die Hilfsmaßnahmen dieser Art dürfen kaum reduziert, schon gar nicht gestoppt werden, denn von ihnen hängt in so manchem Fall die nackte Exis­tenz von Men­schen ab. Das Sozialwerk wird bis Jahresende insgesamt über 4 000 Einzelbetreuungen durch­geführt haben.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Hilfen an die Altenheime in Siebenbürgen, vor allem jenes in Schweischer, aber auch die Heime in Kronstadt-Blumenau, Hermannstadt und die Pflegestation in Schäßburg werden unterstützt.

Bekanntlich ist das Sozialwerk auch Mittler von humanitären Hilfen des Bundesminis­teriums des Innern (BMI) nach Siebenbürgen. Lediglich zum Vergleich mit den vom Sozialwerk aufgewendeten Eigenmitteln sei hier der Zuwendungs­betrag genannt, der in diesem Jahr (Stand: eben­falls Ende September) als Geldhilfen des BMI über diese Einrichtung ins Siedlungsgebiet geflossen ist: gerade mal 21 000 Euro. Das Sozial­werk hat also nicht nur einem Mehr an Armut, Verlassenheit und menschlicher Not in Sieben­bürgen entgegenzuwirken, sondern es muss auch versuchen, wenigstens zum Teil die Lücken zu schließen, die sich zunehmend in der Förde­rung durch die öffentliche Hand auftun. Es ist noch nicht abzusehen, ob und in welchem Umfang die Bundesregierung diesen Bereich 2009 noch unterstützen wird.

Bedingt durch diese Entwicklung, ist das So­zial­werk gezwungen, jeden Euro dreimal nach seinem Verwendungszweck abzuklopfen und alles zu tun, um die anfallenden Verwaltungs- und Nebenkosten möglichst gering zu halten. So werden die meisten Hilfen seit 2007 als Geldhil­fen geleistet. Deren Empfänger können beispiels­weise ihre anwachsenden Kosten für Medika­mente, Strom oder Heizung leichter bezahlen. Sicherlich werden auf Wunsch oder aufgrund von Patenschaften auch weiterhin Pakethilfen geleistet, obwohl der landesinterne Paketversand über die Post relativ teuer geworden ist.

Das Sozialwerk wird weiter in Siebenbürgen helfen. Damit es das tun kann, hofft es nach wie vor auf Ihre Mithilfe. Unsere Landsleute in Deutschland, Österreich und Übersee ha­ben seit vielen Jahren in bewundernswerter Treue zu ihrer alten Heimat und ihren Men­schen, gerade über diese, ihre humanitäre Einrichtung in München, ein gerüttelt Maß an Solidarität bewiesen. Für Spenden ist der Siebenbürgischen Zeitung, Folge 17 vom 31. OKtober 2008, ein entsprechender Überweisungsträger beigelegt. Wie Sie helfen können, erfahren Sie auch auf www.siebenbuerger.de.

Peter Pastior, Vorsitzender des Sozialwerks

Schlagwörter: Sozialwerk, Siebenbürgenhilfe

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