28. Oktober 2009

Die Not ist geblieben: Einsatz des Sozialwerks in Siebenbürgen

Rumänien ist zwar schon seit 2007 Mitglied der Europäischen Union, aber die soziale Komponente hat sich immer noch nicht wesentlich gebessert. Die Anzahl der betreuungswürdigen Landsleute in Siebenbürgen hat nicht abgenommen. Die Hinwendung Rumäniens zur Marktwirtschaft führt auch zu sozialen Härten, die vor allem Rentner und Kranke, aber auch junge Menschen treffen: Viele Siebenbürger Sachsen fallen unter die Armutsgrenze.
Um so stärker ist der Einsatz des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen in München gefragt. Diese soziale Einrichtung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen setzt sich nach wie vor und in bester Zusammenarbeit mit der Saxonia-Stiftung in Kronstadt vielfältig im Herkunftsgebiet ein. Um auch im nächsten Jahr seinen humanitären Aufgaben im gewohnten Umfange nachkommen zu können, ist das Sozialwerk auf Ihre Mithilfe angewiesen!

Die Landsleute bringen immer wieder ihren tief empfundenen Dank für die erfahrene Hilfe zum Ausdruck. So bedankt sich der 98-jährige Kriegsbehinderte Martin Werner aus Meschendorf in einem Schreiben an das Sozialwerk für sich persönlich, aber auch für Katharina Konnerth (84), die bettlägrig ist, und August Hiemesch (71), dessen Bein amputiert wurde.

Bis Ende September 2009 hatte das Sozialwerk – ebenso wie Vorjahr – ein Spendenaufkommen von nur 33 000 Euro aus dem privaten Bereich. Hinzu kommen der verbandsintern festgelegte Anteil aus den Mitgliedsbeiträgen, der dem Sozialwerk vereinbarungsgemäß zugeführt wird, und Spenden der Hamburg-Mannheimer-Versicherten für die ersten neun Monaten des Jahres von etwa 38 000 Euro. Insgesamt also liegen die Einnahmen von Januar bis Ende September 2009 bei nur knapp 71 000 Euro, gegenüber 75 000 Euro im Vorjahr.

Allein für so genannte „Einzelhilfen“ wurden bis September etwa 76 000 Euro ausgegeben. Es handelt sich vor allem um Geldhilfen (25 Euro pro Einzelhilfe) für besonders bedürftige Landsleute, zudem um Medikamente sowie andere medizinische Hilfen für Schwerkranke und Altenheime in Siebenbürgen. Für das vierte Quartal dieses Jahres und die Vorweihnachtszeit sind nochmals Einzelhilfen von wenigstens 30 000 Euro geplant. Die Hilfsmaßnahmen dieser Art dürfen kaum reduziert, schon gar nicht gestoppt werden. Das Sozialwerk wird bis Jahresende insgesamt über 4 000 Einzelbetreuungen durchgeführt haben.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Hilfen an die Altenheime in Siebenbürgen, vor allem an jenes in Schweischer, für einen neuen Fußboden im „Alten Haus“. Zudem werden die Heime in Kronstadt-Blumenau, Hermannstadt und die Pflegestation in Schäßburg ständig unterstützt.

Bekanntlich ist das Sozialwerk auch Mittler von humanitären Hilfen des Bundesministeriums des Innern (BMI) nach Siebenbürgen. Lediglich zum Vergleich mit den vom Sozialwerk aufgewendeten Eigenmitteln sei hier der Zuwendungsbetrag genannt, der bisher in diesem Jahr (Stand: ebenfalls Ende September 2009) als Geldhilfen des BMI über diese Einrichtung ins Siedlungsgebiet geflossen ist: gerade mal 18 000 Euro. Das Sozialwerk hat nicht nur einem Mehr an menschlicher Not in Siebenbürgen entgegenzuwirken, sondern versucht auch, wenigstens zum Teil, die Lücken zu schließen, die sich zunehmend in der Förderung durch die öffentliche Hand auftun. Es ist noch nicht abzusehen, ob und in welchem Umfang die Bundesregierung diesen Bereich 2010 noch unterstützen wird.

Bedingt durch diese Entwicklung, ist das Sozialwerk gezwungen, jeden Euro dreimal nach seinem Verwendungszweck abzuklopfen und alles zu tun, um die anfallenden Verwaltungs- und Nebenkosten möglichst gering zu halten. So werden die meisten Hilfen seit 2008/2009 als Geldhilfen verteilt. Dadurch können die Empfänger dieser Hilfen beispielsweise ihre ständig anwachsenden Kosten für Medikamente, Strom oder Heizung leichter bezahlen. Sicherlich werden auf Wunsch oder aufgrund von Patenschaften auch weiterhin Pakethilfen geleistet, obwohl der landesinterne Paketversand über die Post relativ teuer geworden ist.

Das Sozialwerk wird weiter in Siebenbürgen helfen. Damit es das tun kann, hofft es nach wie vor auf Ihre Mithilfe. Unsere Landsleute in Deutschland, Österreich und Übersee haben seit vielen Jahren in bewundernswerter Treue zu ihrer alten Heimat und ihren Menschen, gerade über diese, ihre humanitäre Einrichtung in München, ein gerüttelt Maß an Solidarität bewiesen.

Peter Pastior, Vorsitzender des Sozialwerks

Für Spenden ist der Siebenbürgischen Zeitung, Folge 17 vom 31. Oktober 2009, für die Leser in Deutschland ein entsprechender Überweisungsträger beigelegt.

Für die nicht in Deutschland lebenden Mitglieder und Leser hier die genauen Angaben für Überweisungen aus dem Ausland:
IBAN Kontonummer: DE38 7015 0000 0907 1333 00
SWIFT-BIC: SSKMDEMM
Wie Sie helfen können, erfahren Sie auch auf www.siebenbuerger.de.

Schlagwörter: Sozialwerk, Siebenbürgenhilfe, Saxonia

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