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23. Mai 2013

Verbandspolitik

Bernd Fabritius: Aufruf zum Mitgestalten und zur Bewahrung der siebenbürgisch-sächsischen Identität

Der Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl stand unter dem Motto „Wir gehören dazu! Dank und Verpflichtung“. Von diesem Leitwort ging der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius in seiner Begrüßungsansprache am Pfingstsonntag, dem 19. Mai, aus, um für die Aufnahme der Siebenbürger Sachsen in Deutschland zu danken und um gleichzeitig deutlich zu machen, „dass wir Teil der deutschen Gesellschaft sind, dass wir hier Annahme und auch Unterstützung benötigen und dass wir dieser Gesellschaft dafür auch etwas zurückgeben können“. Bernd Fabritius forderte seine Landsleute auf, nicht gleichgültig oder bequem zu sein, sondern ihre Identität zu erhalten, ihr Kulturerbe zu pflegen und letztendlich ihre Gestaltungskraft zu erkennen: Ein besseres Miteinander entstehe nicht, wenn wir die Verantwortung nur bei anderen sehen, sondern durch Mitmachen und Gestalten. Der Bundesvorsitzende konnte seine Ansprache wegen einsetzenden Unwetters nur auszugsweise halten. Sie wird im Folgenden für die Leser der Siebenbürgischen Zeitung in voller Länge wiedergegeben. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 29 mal kommentiert.

  • gogesch

    1gogesch schrieb am 23.05.2013, 11:57 Uhr (um 11:57 Uhr geändert):
    Ich möchte sehr gerne an dem Masterplan von Bischof Guib mitarbeiten. Wo kann ich diesen Masterplan einsehen?
  • gogesch

    2gogesch schrieb am 23.05.2013, 13:19 Uhr:
    "Zur Bewahrung des siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes
    Nicht minder großer Kraftanstrengungen bedarf es für die Bewahrung und Konservierung unser materiellen Kulturschätze. Die Aussiedlung aus unserer angestammten Heimat hat uns keinesfalls enterbt, meine Damen und Herren, wir müssen uns der Verantwortung als Erben dessen, was unsere Vorväter für uns geschaffen und bewahrt haben, bewusst werden.

    Wir tun es!"

    Seit wann? Im September meinte ein Landesfürst noch, dass der Verband in Siebenbürgen nichts tun kann.
  • Holländer

    3Holländer schrieb am 24.05.2013, 09:08 Uhr:
    Die beste Weise worauf man die siebenbürgische Kultur, Erbe und Identität bewahren kann, ist durch in Siebenbürgen tätig und wohnhaft zu sein...
  • Bäffelkeah

    4 • Bäffelkeah schrieb am 24.05.2013, 09:40 Uhr:
    Na, wenn Sie meinen, Holländer. Sie leben demnach in den Niederlanden?
    Jenes Siebenbürgen, das viele Landsleute in der Erinnerung tragen, ist im heutigen Rumänien selbstverständlich nicht mehr das von früher gekannte Siebenbürgen, infrastrukturell, demografisch, politisch, kulturell etc. Woher kamen einst unsere Vorfahren? Hat man ihnen, Ihrer Logik folgend, nahegelegt, in ihre vormals aufgegebene Heimat wieder zurückzukehren, um ihre Identität zu bewahren, im Rheinland, an der Mosel, in Baden-Württemberg, im Salzkammergut?
  • gloria

    5gloria schrieb am 24.05.2013, 11:03 Uhr (um 11:07 Uhr geändert):
    Es wäre schön wenn das Ganze "Herde treiben" einmal aufhören würde-von allen Seiten!!! Die Grenzen stehen offen,jeder Einzelne soll für sich entscheiden was und wo er tun kann,nicht dauernd unter "Gemeinschaft" eigene Interessen verkaufen,schön verpackt mit Worten wie "bewahren des Erbes usw...."Es mögen etliche ehrliche Menschen darunter sein,die können es auch tun,sollen sich auch daran freuen und alles geniessen.Die Grenzen stehen offen...kann ich nur wiederholen.
  • TAFKA"P_C"

    6 • TAFKA"P_C" schrieb am 24.05.2013, 11:44 Uhr:
    "Ganz besonders freue ich mich, bei diesem Heimattag den Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Deutschland, Peter Leber mit Gattin, zu begrüßen, mit ihm die banat-schäbische Tanzgruppe aus Crailsheim, die unserem Heimattag in diesem Jahr die Ehre erweisen."

    Eine Bitte an die Redaktion. Wäre es möglich das "banat-schäbische" in "banat-schwäbische" zu ändern. Danke. (Nach der Änderung kann meine Bitte gelöscht werden, denn danach macht sie keinen Sinn mehr).
  • gloria

    7gloria schrieb am 24.05.2013, 11:50 Uhr (um 11:58 Uhr geändert):
    "Die Zahl der Stimmen, die unsere Landsleute in Rumänien von uns aus Deutschland bekommen haben, war jedoch ernüchternd! Ich rufe Sie daher auf: Überwinden Sie die Gleichgültigkeit und unterstützen Sie unsere Landsleute in Rumänien bei kommenden Wahlen."
    WARUM ??? Wissen Sie was mit denen passiert, die gerne auf 2 Stühlen sitzen möchten ?? Wie sollen wir Politiker für ein fremdes Land wählen, nur weil wir vor zig Jahren da geboren sind,schon zig Jahre nicht mehr dort leben??? Was soll das Ganze???Ein gebürtiger Dinkelsbühler,vertraut mit Siebenbürgen und den Heimattagen sagte nur:"Was emfpinden die älternen Generationen bei diesen Ansprachen?"Meine Antwort war:Ratlosigkeit!!"Lasst doch mal Ruhe einkehren und die Menschen ihr Glück,klein oder groß geniessen!!!Wie sollen die Siebenbürger den Blick nach Vorne richten,wenn ihnen dauernd irgendwas Herrliches im Rücken vorgegauckelt wird???
    Wessen Interessen vertreten die Herren und Damen Vorsitzenden des Verbandes ? Unser Leben hier und heute wird mit einem Nebensatz gestreift,dafür aber dauernd mit der Pflicht Rumänien als Hauptthema.Uns stört das-wir haben keine Pflichten gegenüber Rumänien!!Solange wir da gelebt haben,haben wir diese erfüllt,nun leben wir in Deutschland und haben unsere Pflichten und Rechte hier!
  • Schreiber

    8Schreiber schrieb am 24.05.2013, 15:15 Uhr (um 15:19 Uhr geändert):
    @ Gloria:

    Was um Gottes Willen haben Sie gegen die Unterstützung unserer Landsleute in Rumänien??

    Wenn diese dort vom Siebenbürgen-Forum ins Rennen geschickt werden können und einige von uns diese auch mit einer Stimme unterstützen können, weil sie noch wählen dürfen, wäre es doch krank, wenn wir diese Unterstützung verweigern, nur weil Sie, Gloria, die Relevanz nicht erkennen und das mit "auf zwei Stühlen sitzen" verwechseln.

    Ihrem Posting kann ich nur entnehmen, dass Sie den Inhalt der Rede nicht oder nur zum Bruchteil überhaupt zur Kenntnis genommen haben - oder einfach auf Biegen und Brechen kritisieren wollen gegen die "Herren und Damen Vorsitzende des Verbandes". "Unser Leben hier und heute" macht den größten Teil der Ansprache aus, mit Kultursicherung, Rentenproblematik, Gedenktag etc. für mich fast etwas zu viel.

    Die meisten Landsleute haben sich von dem falschen "wir hier, und hinter uns - besonders in Siebenbürgen - die Sintflut" verabschiedet.

    Vielleicht sollten auch Sie noch einmal darüber und unsere Landsleute in Siebenbürgen nachdenken um das Motto zu verstehen:

    Wir gehören dazu! Sie Gloria auch?
  • seberg

    9seberg schrieb am 24.05.2013, 16:31 Uhr:
    Na ja, Herr Schreiber, auch ich bin von den Schnellsch(l)üsse von Gloria oft genervt, aber diesmal würde ich von Ihnen doch gerne wissen, welcher statistisch ausgewerteten Umfrage Sie Ihre Behauptung entnehmen:

    "Die meisten Landsleute haben sich von dem falschen "wir hier, und hinter uns - besonders in Siebenbürgen - die Sintflut" verabschiedet." ?

    Wunschdenken...Bauchgefühl...vielleicht, noch schlimmer: "Politik"...
  • Joachim

    10Joachim schrieb am 24.05.2013, 16:40 Uhr:
    Hallo Herr Schreiber.
    Ich bin da anderer Meinung.
    Ich finde es nicht "krank" sondern unfair.
    In diesem Punkt gebe ich Gloria recht.
    Man hat sich für eine neue Heimat entschieden.
    Deshalb sollte man diese neue Heimat respektieren und seine Rechte und Pflichten wahrnehmen.
    Das heißt für mich auch, das ich mich nicht in Internas anderer Länder einmischen sollte.
    Hier soll eine Wahl, sowie die Politik, durch für mich fragwürdige Mittel beeinflusst werden.
    Ich halte dies, auch im Sinne der Demokratie für sehr bedenklich (unfair).
  • gero

    11gero schrieb am 24.05.2013, 17:22 Uhr:
    Ein Erbe kann man annehmen oder man kann darauf verzichten. Problematisch wird die Angelegenheit wenn Druck - in welcher Form auch immer - zu der Annahme des Erbes ausgeübt wird.Die Annahme zur "Pflicht" erhoben wird. Die Entscheidung sollte man jedem Einzelnen persönlich überlassen, ob er was "bewahren" will oder nicht.
  • Fabritius

    12Fabritius schrieb am 24.05.2013, 18:04 Uhr (um 18:08 Uhr geändert):
    Meine Damen und Herren
    Gloria, Schreiber, Seberg, Joachim & Gero

    bevor weiter hitzig debattiert wird, einige Klarstellungen:

    Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland ist der freiwillige Zusammenschluss der Landsleute, die sich nach den Vorgaben der Satzung des Verbandes bestimmten dort im Einzelnen aufgezählten Zielen widmen wollen. Dem entspricht die frei gewählte Entscheidung, sich für den Zusammenhalt der Landsleute, die Wahrung unserer Kultur etc. einzusetzen. Deswegen steht das in unserer Satzung so drinnen. Gero hat absolut Recht, dass diese Entscheidung jedem frei stehen muss. Das soll man respektieren.

    Es kann jeder dem Zusammenschluss der Landsleute, die zu unserer Kultur und unserer Gemeinschaft stehen, gerne fern bleiben. Das ist nicht wertend. Es entspricht der zu respektierenden Freiheit, in einem Verein mitzumachen, oder eben genau so gerne auch nicht.

    Der Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl wird von dem Verband organisiert, der die genannten Ziele aber verfolgt, Mitglied in der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen ist und daher auch die in anderen Ländern lebenden Landsleute zur Gemeinschaft zählt und unterstützt, und das bitte ich ebenso zu respektieren.

    Es darf jede aus Rumänien zugezogene Person, die für sich entschieden hat, diese Ziele nicht zu unterstützen, sowohl dem Heimattag als auch diesem Internetangebot des Verbandes fern bleiben. Es wäre schon ein Gebot der Höflichkeit, wenn man sich für das, was der Verband und die in diesem Verband freiwillig zusammengeschlossenen Landsleute machen, nicht interessiert.

    Ich habe in meiner Ansprache - auf Grund eigener Überzeugung - von einer "Einladung" gesprochen. Einladungen kann man annehmen oder ausschlagen.

    Die Kultur unserer Gemeinschaft, unsere Sitten und Bräuche, unsere Mundart - zusammengefasst unsere kulturelle Identität ist aber sicher kein "Interna" eines anderen Landes, sondern gehört uns. Weil wir das so sehen, kümmern wir uns gerne drum.

    Jeder darf das - und jeder darf es auch lassen und sich anderen Gemeinschaften zuwenden, wenn er meint.

    Viele Grüße

  • gloria

    13gloria schrieb am 24.05.2013, 18:16 Uhr:
    @Schreiber:"Wir gehören dazu"-Wen meinen Sie mit wir???Ich weiß wohin ich gehöre und habe das schon immer gewusst.Leider konnte ich bis 1990 nicht frei entscheiden,wo und wie ich leben kann-jetzt kann ich diese Freiheit schätzen und tue es täglich in tiefer Dankbarkeit.Sollten wir uns nicht mal überlegen,was wir eigentlich wollen?? Wir haben doch die besten Rahmenbedingungen unsere Sitten und Bräuche zu pflegen,wir sprechen unseren Dialekt,wieso sollten wir uns in die Politik Rumäniens einmischen,wenn wir hier leben wollen????Mit der Äußerung "krank"sollten Sie etwas vorsichtiger umgehen - bitte !!!!
  • gloria

    14gloria schrieb am 24.05.2013, 18:40 Uhr:
    Sehr geehrter Herr Fabritius,
    wir sind mündige Bürger und es wäre wünschenswert uns auch als solche wahrzunehmen.Wenn keine Kritik geduldet wird, dann erreichen uns die Schatten der Vergangenheit hier und heute,schneller als befürchtet.Müssen wir alle Ihre Meinungen vorbehaltlos als richtig annehmen,nur zustimmend nicken und schweigen??
  • orbo

    15orbo schrieb am 24.05.2013, 18:58 Uhr:
    Zur freien Meinungsäusserung gehört, seine Meinung zu äussern, aber auch andere Meinungen zu dulden und nicht wortgewaltig mit zahlreichen Frage- und Ausrufezeichen zu bekämpfen.
  • gogesch

    16gogesch schrieb am 24.05.2013, 19:25 Uhr:
    Die erste Frage in diesem Thread bezog sich auf den Masterplan von Bischof Guib.
    Kann mir jemand auf der Suche danach helfen?
  • orbo

    17orbo schrieb am 24.05.2013, 19:25 Uhr:
    Sehr geehrter Bernd Fabritius,

    Ihre Rede ist ein Streifzug durch alle Themen, die inzwischen zur siebenbürgisch-sächsischen Identität gehören: immobiliäres Kulturerbe in Siebenbürgen sowie Volkskunst/Brauchtum in Deutschland, aber auch uns allen geschehenes Unrecht - moralisch wie finanziell - in Rumänien wie auch in Deutschland. Es ist eine gute Rede. Ich hoffe, dass auch ihre Kritiker die Grenzen erkennen, die eine Rede aufweist und verwechseln eine Rede nicht mit einem ausführlichen Bericht.

    Ich würde es begrüßen, wenn nun, nachdem die Rede ansatzweise gehalten und hier publik gemacht worden ist, der Verband die darin angesprochenen Vorhaben auch der breiten Leserschaft noch einmal GESAMMELT vorstellen und die praktischen Beteiligungsmöglichkeiten aufzeigen könnte. Das betrifft insbesondere die uns alle aktuell bewegenden Themen, wie das Kulturerbe in Siebenbürgen. Welches sind die Mitwirkungsmöglichkeiten für den Einzelnen zur Bewahrung des immobiliären Kulturerbes, dessen Inhaber nunmal die ev. Kirche AB Rumänien? Was hat man gem. Masterplan vor? Was wird benötigt? An wen kann man sich dafür wenden? Auf weitere Themen der Rede möchte ich hier nicht eingehen; das Beispiel macht stellvertretend für den Rest deutlich, was gemeint ist.

    Im Sinne aller Siebenbürger Sachsen hoffe ich, dass Ihrem so konkretisierten Aufruf dann auch viele folgen werden und wir von den zahlreichen (chapeau!) Gästen aus Politik und Gesellschaft die dafür erforderliche Unterstützung erfahren werden.

    Viele Grüße,
    Ortwin Bonfert
  • Erhard Graeff

    18Erhard Graeff schrieb am 24.05.2013, 21:28 Uhr:
    @gogesch
    lies mal:
    siebenbuerger.de/zeitung/artikel/verband/13148-die-gemeinschaft-neu-beleben.html
    Es wird am Masterplan gearbeitet, der wird nicht von selbst.
  • Joachim

    19Joachim schrieb am 24.05.2013, 22:10 Uhr (um 22:13 Uhr geändert):
    Fabritius schrieb:
    "Die Kultur unserer Gemeinschaft, unsere Sitten und Bräuche, unsere Mundart - zusammengefasst unsere kulturelle Identität ist aber sicher kein "Interna" eines anderen Landes, sondern gehört uns. Weil wir das so sehen, kümmern wir uns gerne drum."

    Dagegen ist ja überhaupt nichts dran auszusetzen und unterstützend wert.

    Für mich ist es allerdings fragwürdig und bedenklich, sich mit einem deutschen Pass und so wie es Herr Schreiber geschildert hat, in Rumänien die Politik beeinflussen zu wollen. Das sind typische politische Taschenspielertricks,
    die der Demokratie und dem politischen Verständnis der Bürger egal welcher Nation schaden.
    Ihr habt einen deutschen Pass, kümmert euch um die Probleme in Deutschland! Da gibt es genug zu tun.
    Wenn ihr in Rumänien Politik machen und dort etwas verändern wollt, dann geht nach Rumänien.
    Ihr habt euch doch entschieden. Ihr wolltet in Deutschland leben und die deutsche Staatsbürgerschaft.
    So bringt das nur Unruhe und Unfrieden.
    Zum Glück haben wir jetzt ein Europa. Ihr könnt euch aussuchen wo ihr leben wollt. Nur auf zwei Hochzeiten tanzen geht nicht.
  • Fabritius

    20Fabritius schrieb am 24.05.2013, 23:42 Uhr:
    @Joachim:

    Sie gehen von dem Modell einer einzigen Staatsangehörigkeit und jeweils "national reinen Staaten" aus. In einem solchen Modell mögen Sie Recht haben.

    In einem modernen Europa der Zukunft wird eine zu national ausgerichtete Einzelstaatlichkeit (hoffentlich) überwunden sein. Ich halte persönlich auch Art.1 der rumänischen Verfassung in seiner aktuellen Fassung als vergebene Chance. Viele Leute finden z.B. das schweizer Modell eines Mehrkulturenstaates toll.

    Niemand schreibt uns vor - und kann es auch nicht - unsere in Siebenbürgen lebenden Landsleute dort alleine zu lassen. Wenn ich zur Unterstützung dieser Landsleute aufrufe, dann dient das nach meiner Überzeugung den Interessen unserer Gemeinschaft und hat nichts mit Beeinflussung der Rumänischen Politik zu tun sondern mit dem Artikulieren unserer Interessen (in Siebenbürgen mit dem demokratischen Forum der Deutschen eine möglichst handlungsfähige und gut aufgestellte Gruppe eigener Landsleute zu haben).

    Selbst gegen die Beeinflussung rumänischer Politik darüber hinaus hätte ich nichts einzuwenden, auch wenn das mit meinem Apell nichts zu tun hat. Der Aufruf zur Wahlbeteiligung richtete sich ja ausdrücklich und offenkundig nur an diejenigen Landsleute, die auch die rumänische Staatsangehörigkeit noch haben (sonst dürfen sie in Rumänien gar nicht wählen). Was sollte dagegen einzuwenden sein, wenn sie auch die allgemeine Politik des Landes beeinflussen, dessen Staatsangehörigkeit sie haben?

    In der Europäischen Union gilt das Prinzip der Zulässigkeit der Mehrstaatlichkeit im Bezug auf andere EU-Staatsangehörigkeiten. Es steht also jedem EU-Bürger frei, auch die Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Landes zu haben - und damit z.B. in zwei Ländern Rechte und Pflichten wahr zu nehmen und auch zu wählen.

    Zurück von der Theorie zur Praxis: wenn ein Sache sowohl den deutschen als auch den rumänischen Pass hat, darf er sowohl in Deutschland als auch in Rumänien wählen. Das ist richtig so. Wenn dieser Sachse dann bei den Wahlen in Rumänien unseren eigenen Landsleuten seine Stimme gibt, dann finde ich das richtig, kann viele Gründe dazu nennen und darf mich auch dafür einsetzen.

    Mich wundert nur manchmal dass manche KritikerInnen gegen von ihrer Meinung abweichende Positionen keinerlei Tolleranz zeigen und schon das Äussern anderer Auffassungen als Angriff auf die eigene "Mündigkeit" verstehen.

    Das Forum hier wurde eher zum "Diskutieren" eingerichtet, nicht zum "Recht haben".
    Daher: viel Spaß beim weiteren Argumentieren.

    Ein schönes Wochenende.
  • Joachim

    21Joachim schrieb am 25.05.2013, 08:05 Uhr:
    Sehr geehrter Herr Fabritius.

    "In einem modernen Europa der Zukunft wird eine zu national ausgerichtete Einzelstaatlichkeit (hoffentlich) überwunden sein."

    Ja da sollte der Weg hinführen, da bin ich völlig ihrer Meinung.
    Aber da sind wir noch nicht.
    Auch möchten die Bayern nicht, dass sich die Rheinland-Pfälzer in ihre Politik einmischen und umgekehrt auch nicht.
    Ich kann nicht in Bayern wählen gehen und Sie in Rheinland-Pfalz auch nicht.

    Sie schreiben weiterhin:

    "Die Kultur unserer Gemeinschaft, unsere Sitten und Bräuche, unsere Mundart - zusammengefasst unsere kulturelle Identität ist aber sicher kein "Interna" eines anderen Landes, sondern gehört uns. Weil wir das so sehen, kümmern wir uns gerne drum."

    Selbstverständlich ist das ein "Interna" der Siebenbuerger Sachsen und das sollen sie weiterhin pflegen und erhalten.
    Und natürlich soll den in Rumänien verbliebenen Siebenbuerger Sachsen geholfen und sie unterstützt werden.

    Aber diese "Interna" stehen auch den Rumänen und dem rum. Staat zu.
    Die Dialoge die Sie Herr Fabritius mit der rum. Seite führen, halte ich für richtig und gut. Es ist meiner Meinung nach der einzig gangbare Weg, die rum. Politik zum Nachdenken und eventuell zum Nachbessern zu bewegen.
    Letztendlich bleibt es aber die alleinige Entscheidung Rumäniens.

    Und ich bleibe dabei, ich finde die Möglichkeit mit einem zweiten Pass wählen zu gehen, in die Politik, in politische Entscheidungen einzugreifen, zu beeinflussen, in einem Land das man froh war verlassen zu dürfen, für bedenklich.

    Nicht desto Trotz wollen wir hoffen und darauf hin arbeiten, dass wir irgendwann einmal ganz einfach Europäer sind.
    Mit einheitlicher Gesetzgebung (Steuer, Sozial, Gesundheit, Rente, Löhne).
    Packen wir es an !
  • gogesch

    22gogesch schrieb am 25.05.2013, 09:33 Uhr:
    Erhard
    die Frage "Wie kann man sich da einbringen?" bleibt bestehen.
    Ich sehe diese Möglichkeiten noch nicht.. und so ein Masterplan kann nicht von einer Person, auch wenn es ein Bischof ist, erarbeitet werden.
  • Fabritius

    23Fabritius schrieb am 25.05.2013, 10:18 Uhr:
    vgl. z.B. hier:

    http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/verband/13148-die-gemeinschaft-neu-beleben.html
  • gogesch

    24gogesch schrieb am 25.05.2013, 20:20 Uhr:
    das ist alles schön und gut, aber ich erkenne keinen konkreten Ansatz von Bischof Guib. Vielleicht kommt ja da noch was.
    Ich hab inzwischen die letzten 3 Reden von Dr. Fabritius in Dinkelsbühl nochmal genau durchgelesen und der Schwenk zu Priorisierung unseres kulturellen Erbes in Siebenbürgen ist wirklich zu begrüßen.
    Hierzu hat sicher auch die verhasste FB Gruppe beigetragen.
  • lori

    25lori schrieb am 25.05.2013, 20:49 Uhr:
    Hallo,

    ich kenne einen in D lebenden sb. Sachsen durch und durch, engagiert in der Kreisgruppe, ab und an die Hand eines Lokalpolitikers schüttelnd, aber an der Verbandspolitik weniger interessiert. Er fragte mich nach Dinkelsbühl, man spricht immer vom geistig kulturellem Erbe, wie wäre es mal vom materiellem erbe zu sprechen? Daraufhin meine Antwort:frag mal den BV!

    servus
  • Erhard Graeff

    26Erhard Graeff schrieb am 26.05.2013, 15:25 Uhr:
    @lori
    Dann soll er den Bundesvorsitzenden halt fragen. Dabei sollte er beachten, dass der Verband und damit auch der Bundesvorsitzende sich dieses Eigentum nicht unter den Nagel gerissen hat, er verfügt also nicht darüber und kann entsprechend auch nichts verteilen.
    So wie die ev. Kirche A.B. in Rumänien gegliedert ist, gehört das (teils zurückerstattete) Materielle (Immobilien einschließlich der Kirchenburgen, Wald, landwirtschaftliche Flächen, das Inventar der örtlichen Kirche usw.) den einzelnen Kirchengemeinden vor Ort und wenn diese nicht mehr bestehen, wohl dem zuständigen Kirchenbezirk. Das ist Teil des ehemaligen Gemeinschaftseigentums. Neu in der Entwicklung ist, dass die Kirche dieses materielle Erbe (neben dem geistigen, das man nicht nach hin oder nach her verorten kann), den Ausgewanderten ebenfalls zuspricht. Die bei den Konsultationen anwesenden Vertreter der siebenbürgisch-sächsischen Vereine und Organisationen haben dieses Angebot positiv zur Kenntnis genommen. Unser Verband sieht sich schon allein wegen seines Satzungstextes (verkürzt: Pflege siebenbürgisch-sächsischer Kultur) in der Pflicht, dieses Erbe anzutreten (auch wenn der „eingetragene“ Eigentümer weiterhin unsere Heimatkirche bleibt). Privatpersonen steht es selbstverständlich frei, dieses Erbe anzunehmen oder aber auszuschlagen. Schließlich kennen wir alle den weisen Spruch, dass „Eigentum verpflichtet“.
    In wessen Eigentum sich heute privater materieller Besitz unserer Landsleute befindet, muss ja nicht weiter ausgeführt werden. Jedenfalls auch nicht in der Hand des Verbandes. Deshalb kann der Verband auch nicht restituieren, sondern sich bloß bei den neuen „Besitzern“ dafür einsetzen, dass die rechtmäßigen Eigentümer nicht übergangen werden.
  • gloria

    27gloria schrieb am 27.05.2013, 11:17 Uhr (um 11:18 Uhr geändert):
    @Fabritius 24.05.2013
    Finden Sie Ihren Beitrag konstruktiv,als Vorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland??Auch für die Altersgruppen 40 bis 60 ??

  • Biervampy

    28Biervampy schrieb am 27.05.2013, 13:01 Uhr:
    Zitat Joachim
    "Und ich bleibe dabei, ich finde die Möglichkeit mit einem zweiten Pass wählen zu gehen, in die Politik, in politische Entscheidungen einzugreifen, zu beeinflussen, in einem Land das man froh war verlassen zu dürfen, für bedenklich."

    Nun, wenn der Rumänische Staat den im Ausland lebenden Staatsbürgern das Recht gibt, bei landesweiten Wahlen mitzuwirken, sehe ich keinen Grund das nicht zu tun ausser man möchte nicht. Was für die Siebenbuerger Sachsen und Banater Schwaben mit Rumänischem Pass gilt, gilt ja auch für die zahlreichen Rumänen, die ihrem Land den Rücken gekehrt haben und nicht daran denken, jemals wieder zurückzukehren (dauerhaft). Die haben oftmals keinen zweiten Pass, aber was ändert das? Ich darf in Deutschland auch nur an zwei Wahlen teilnehmen (Bundestag und Europaparlament). Wieso sollte ich Bedenken haben, von meinem Wahlrecht gebraucht zu machen? Weil ich nicht in Deutschland lebe? Wenn ich mal das Schweizer Bürgerrecht annehmen sollte, was ich jetzt noch nicht genau sagen kann, werde ich eben von dem Recht in beiden Staaten wählen bzw. abstimmen zu gehen, Gebrauch machen. Durch den Schweizer Pass ändert sich an meinem Verhältnis zur BRD nichts.
    Und: Wer nicht will muss nicht und wer möchte der kann. Das ist im Falle von Rumänien schon erheblich mehr als noch vor 25 Jahren.
  • gogesch

    29gogesch schrieb am 28.05.2013, 16:11 Uhr:
    Was hat MS in der Reihe der persönlich begrüßten Ehrengäste zu suchen?
    Ich hoffe Peter Maffay checkt bald mit wem er da in einem Atemzug genannt wird (Gemeinsam mit der Peter Maffay Stiftung und der Michael-Schmidt-Stiftung gestalten wir ...)

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