24. September 2010

18. „Pipatsch“-Turnier: Handball in Herzogenaurach

Die Banater Schwaben hatten wieder zum Handballturnier „Pipatsch“ (so heißt die Mohnblume in ihrer Mundart) geladen. So fand beim 18. „Pipatsch“-Turnier am 11. September ein kleines sportliches Agnethler Treffen in der Sporthalle des Gymnasiums Herzogenaurach statt.
Um den verschiedenen HOG-Mannschaften aus dem Banat auch eine sächsische entgegen zu stellen, treten die einst recht erfolgreichen Agnethler Handballer seit mehreren Jahren bei diesem traditionellen Hallenhandballturnier an und nehmen dafür lange Anfahrtswege aus ganz Deutschland in Kauf. Die weniger sportlichen Agnethler Kartenspieler mischten am Rande der Halle. Man ergötzte sich in den Pausen an Mici und Kuchen, feuerte die Sportler an, genoss das Wiedersehen mit alten Bekannten und ging abends auf den Sportlerball zum Tanzen.

Die Handballmannschaft „HOG Agnetheln“ und die Fans gaben ihr Bestes. Man kämpfte, angefeuert von den „besseren Hälften“, wie früher in Siebenbürgen auch, freute sich und litt gemeinsam und erspielte den 5. Platz. Ein Höhepunkt des Turniers ist die Siegerehrung. Heuer ernteten die Agnethler zwei denkwürdige Titel, wofür je ein Pokal von Bürgermeister Bernd Müller überreicht wurde: Gerhard Kutscher (aus Nordheim bei Heilbronn) war mit 60 der älteste Spieler des Turniers, Markus Theiss (14, Herzogenaurach) der jüngste (siehe Bild). Beim Spiel des jungen Handballers, der nicht nur schöne Tore schoss, sondern auch den „contra-atac“ (Gegenangriff) und das Fangen langer Passe beherrscht, kamen schöne Erinnerungen an solche Zeiten auf, da unsere in die Jahre gekommenen Spieler selber jung und dynamisch waren…´
Bernd Müller, Bürgermeister von Herzogenaurach, ...
Bernd Müller, Bürgermeister von Herzogenaurach, ehrte Markus Theiss (14), den jüngsten Teilnehmer des Pipatsch-Turniers. Links der stolze Vater Heinz Oczko-Theiss. Foto: Georg Hutter
Noch weiter zurück ging die ehemalige Agnethler Handballspielerin Dorothea Oczko (87), die beim gemütlichen Ausklang ein passendes Lied aus ihrer Ju-gend, als die Agnethler Mannschaften Ende der 1930er Jahre zum Großfeldhandballspielen nach Schäßburg, Reps, Heltau oder Mediasch fuhren, sang: „Drum frisch und munter die Hose herunter und die Sportmannskleider an…“. Zum Ende des Turniers traten junge einheimische Damenmannschaften gegeneinander an. Aus ihren Reihen wurden heuer zwei „Miss Pipatsch“ ausgesucht. Eine davon ist Andrea Berner, Tochter von Siebenbürger Sachsen aus Weisendorf.

Doris Hutter

Schlagwörter: Handball, Agnetheln

Bewerten:

6 Bewertungen: o

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.