14. Dezember 2012

Landsleute in Kanada: Veranstaltungsspiegel

Oktoberfest: Das zweitgrößte Oktoberfest der Welt wird alljährlich hier in Kitchener-Waterloo in der zweiten Oktoberwoche veranstaltet. Die feierliche Eröffnung fand vor dem Kitchener Rathaus statt. Würdenträger aus der Zwillingsstadt Kitchener-Waterloo und Umgebung, aus der Provinz und darüber hinaus überbrachten Grüße.
Oktoberfest-Präsident Vic Degutis hieß alle herzlich willkommen. Bürgermeister Carl Zehr verlas die Proklamation des Oktoberfestes und wünschte einen guten Verlauf. Das erste Fass wurde angezapft. Musikkapellen und Tanzgruppen in Lederhosen und Dirndl sorgten für gute Stimmung. 16 Festhallen und viele andere Lokale empfingen die Besucher. Ein Höhepunkt war die Erntedankfest-Parade. An der fünf Kilometer langen Strecke versammelten sich etwa 200000 Zuschauer. Die TV-Übertragung sahen 1,8 Millionen Menschen. An der Parade nahmen Festwagen und Musikkapellen aus Kanada, den USA, Deutschland, Österreich und der Schweiz teil, ebenso lokale Gruppen von deutschen Vereinen, darunter traditionell auch die Transylvania Klub-Gruppe in ihren schönen siebenbürgisch-sächsischen Trachten, die viel Applaus bekam. Die Tanzgruppe wurde aufgefordert, zu tanzen, was sie auch gerne tat. Während des Oktoberfestes trat unsere Tanzgruppe in den verschiedenen Festhallen auf und erhielt viel Beifall.

Tag der Deutschen Pioniere: Vor dreizehn Jahren hat die Regierung von Ontario den Tag der deutschen Pioniere eingeführt, um die Leistungen von deutschen Pionieren bei der Entwicklung von Ontario zu würdigen. Seit 200 Jahren haben deutsche Einwanderer ihren Weg nach Waterloo County gefunden. In Kitchener und den umgebenden Gemeinden sind zwischen 10 und 25 Prozent der Bevölkerung deutscher Abstammung. Sie haben schwierige Umstände hinter sich gelassen, um für sich und ihre Kinder ein neues Leben aufzubauen. Sie wurden dabei geleitet von ihren Prinzipien des Glaubens, sie fanden Stärke und Trost in der Ausübung von kulturellen Traditionen, und verwandten ihr Arbeitsethos, ihre Fähigkeiten und ihren Unternehmungsgeist dazu, Waterloo County und Ontario aufzubauen. Auf diese Art trugen sie dazu bei, den Charakter unserer Region als eine selbstbewusste, tolerante und multikulturelle Gemeinde zu prägen. Heuer ehrt das Komitee des Tags der deutschen Pioniere zwei Einwanderungsfamilien aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und einen Verband, und gedenkt des 100. Jahrestags der Stadterhebung von Berlin (Kitchener). Die offizielle Feier und die Ehrungen fanden am 9. Oktober in der Rotunda im Kitchener Rathaus statt. Dort hat auch der Frauenverein des Transylvania Klubs Stickereien, Trachten, Keramik und Fotos ausgestellt. Am Nachmittag spielte die Transylvania Blaskapelle unter Leitung von Jeremy Frim zur Unterhaltung. Sie wurde mit großem Applaus belohnt. Um 17.00 Uhr eröffnete Gerhard Griebenow das Programm. Die Andacht sprach der Pfarrer der deutschen Bethel-Gemeinde, Pastor Jayanta. Nach dem Absingen der Schweizer, der österreichischen und der deutschen Nationalhymne folgten Ansprachen von Bürgermeister Carl Zehr (Kitchener) und Brenda Halloran (Waterloo). Die Ehrengäste wurden vorgestellt, Grußbotschaften dargebracht, so von Werner Wnendt Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kanada, Sabine Sparwasser vom Deutschen Generalkonsulat in Toronto, den Vorsitzenden der Deutschen Klubs, u.a. vom Vorsitzenden der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Kanada, John Werner, von Alfred Löwrick, Vorsitzender des Transylvania Klub, Karl Braun, Vorsitzender des Concordia Klub, Oktoberfest-Präsident Vic Degutis, und Harry Drung, Vorsitzender der Deutschen Geschäftsvereinigung. Geehrt wurden die Familien Beingessner und Bitzer. Zur Familie Bitzer sei gesagt, dass Wilfrid Bitzer (1896-1996) sehr viel für die Neueinwanderer nach dem Zweiten Weltkrieg getan hat. 1946 war er der erste Vorsitzende des Kanadischen Hilfsvereins für Lebensmittel und Kleidung zur Unterstützung von Flüchtlingen und Immigranten in Kanada. 1956 wurde Wilfrid Bitzer von der deutschen Regierung zum Ehrenkonsul ernannt. Er hatte dieses Amt bis 1981 inne. Bitzer leistete einen wichtigen Beitrag zur Gründung der Deutschen Klubs in Kitchener, wofür wir ihm dankbar sind. Der Transylvania Chor unter Leitung von Dieter Conrad brachte Lieder zu Gehör und erntete großen Applaus.

Jahresversammlung der Landsmannschaft: Am 3. November im Aylmer Saxonia Klub begrüßte Bundesvorsitzender John Werner die Erschienenen und eröffnet die Versammlung. Er dankte Andy Schertzer, der an dem Tag die Windsor Sachsen-Gruppe in Abwesenheit von Frank Klein leitete, für ihr Kommen, ebenso den Vize-Präsidenten Hans Gross und John Dienesch mit den Delegierten vom Transylvania Klub sowie den Vorstandsmitgliedern der Landsmannschaft, Bill Ungar vom Saxon Klub mit seinen Delegierten. Mit einer Schweigeminute wurde der im abgelaufenen Jahr verstorbenen Mitglieder gedacht. John Werner erwähnte in seinem Tätigkeitsbericht alle Veranstaltungen des Jahres. Ein ganz besonderes Ereignis war der Kulturaustausch im Rahmen der Föderation der Siebenbürger Sachsen. Der Heimattag in Salem war auch ein Kulturaustausch. Werner dankte den drei Klubs Aylmer, Kitchener und Windsor für ihre Teilnahme. Es war uns eine Ehre, im Juli Besuch aus Deutschland vom Hessischen Landtagspräsidenten Norbert Kartmann mit seiner Frau Anneli in Kanada begrüßen zu dürfen.

Nach dem Kassenbericht erfolgte die Wahl. Die Hälfte des Vorstands wurde wiedergewählt, die andere Hälfte neu gewählt. Bundesvorsitzender Werner dankte allen, die sich bereit erklärt haben, im Vorstand mitzuarbeiten, und wünschte gute Zusammenarbeit. Nächste Tagesordnungspunkte waren der Heimattag in Kitchener (21.-23. Juni 2013), der im Zeichen von 50 Jahre Landsmannschaft in Kanada stehen soll, und das Föderationsjugendlager in Deutschland im Juli 2013. Zum Abschluss erinnerte John Werner an die Not der Alten und Pflegebedürftigen in Siebenbürgen und bat um Spenden.

Trachtenball in Aylmer: Die Frauengruppe des Saxonia Klub hatten für den Trachtenball am 3. November in Aylmer ein gutes Essen vorbereitet. Der Abend fing mit einem Bankett an. Veranstaltungsleiterin Rebecca Horeth begrüßte die Teilnehmer von nah und fern. Sie stellte den Abgeordneten des Gemeinderates, Kreis Aylmer, Jeff Yurek, vor, der Grüße überbrachte und seiner Freude über die reiche Tradition der Siebenbürger Sachsen, die schönen Trachten und den Beitrag, den sie zum neuen Heimatland Kanada leisteten, Ausdruck verlieh. Klub-Präsident Bill Ungar hieß alle herzlich willkommen und wünschte gute Unterhaltung. Bundesvorsitzender John Werner überbrachte die Grüße der Landsmannschaft und dankte dem Aylmer Klub für die Mitarbeit in der Landsmannschaft.

Der Höhepunkt des Abends war der Trachtenaufmarsch: Die Herzen schlugen höher beim Anblick der von der Jugend, den Erwachsenen und Senioren getragenen schönen Trachten. Der Aufmarsch endete mit dem Singen des Siebenbürgen-Liedes. Tanzeinlagen der Jugend folgten. Als erste Gruppe zeigte die Transylvania Jugendtanzgruppe Kitchener (Jugendleiter Tyler Rich; Miss Transylvania Hayley Rich) mehrere flotte Tänze und erhielt viel Applaus. Diese Gruppe hat während des Oktoberfestes in Kitchener beim Tanzwettbewerb „So You Think You Can Tanz“ nun schon das dritte Mal den ersten Preis gewonnen. Wir sind stolz auf die Transylvania Jugendtanzgruppe. Diese Gruppe war im Juli beim Kulturaustausch in Deutschland und Österreich dabei. Danach zeigte die Aylmer Tanzgruppe unter Leitung von Rebecca Horeth bekannte und auch neue Tänze. Sie wurde mit viel Applaus belohnt. Zum Abschluss wurden alle Tanzlustigen zum Siebenschritt eingeladen. Die Stimmung war ausgezeichnet. Zum Tanz spielte die Kapelle „Alpen-Echo“ unter Leitung von Hansi Kroisenbrunner (Kitchener) auf. Der Abend ging viel zu schnell zu Ende.

Transylvania Klub-Schlachtfest: Bei dem am 10. November veranstalteten Schlachtfest gab es Schweinebraten, Bratwurst, Leberwurst (Kochwurst), Sauerkraut und auch Palukes. Man fühlte sich an die alte Heimat Siebenbürgen erinnert. Auch hier in der neuen Heimat Kanada haben unsere Klub-Mitglieder, Frauen und Männer, schon Anfang der 50er Jahre die Wurst und alles, was dazu gehört, selber gemacht. Es war nicht nur Arbeit, sondern auch viel Spaß. Die jüngere Generation hat die Tradition übernommen. Präsident Alfred Löwrick dankte in seiner Ansprache den im vergangenen Jahr ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern für ihre geleistete Arbeit. Für ihre 50-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Gertrude Dienesch, Katharina Dienesch, Susan Frim, Hans Gross, Martin Hesch, Ursula Hesch, Susanna Kauntz, Katharina Schertzer und Georg Werner. Die Transylvania Jugendtanzgruppe erfreute uns mit ein paar Tänzen. Die Kapelle „Carousel“ spielte zum Tanz auf.

Katharina Paulini

Schlagwörter: Kanada, Veranstaltungsspiegel

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