15. März 2014

Helmut Mosberger erhält Ehrenbrief der Stadt Solms

Helmut Mosberger ist für seine langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeiten, für seine Verdienste um die Stadt Solms am 18. Februar in der Taunushalle in der mittelhessischen Stadt Solms gewürdigt worden. Die Freude des in Kirtsch geborenen 84-jährigen Landsmannes war groß, als er vor einigen Wochen die Einladung vom Magistrat und Bürgermeister zur Verleihung des Ehrenbriefes der Stadt Solms bekam. Helmut Mosberger wurde zu diesem besonderen Anlass am 18. Februar von seiner Frau Hilda, seinen drei Kindern mit Partnern und sogar seinem jüngsten Enkel Jannik, 9 Jahre, begleitet.
Stadtverordnetenvorsteher Dieter Hagner, der Helmut Mosberger und sein Wirken von Anfang an sehr gut kennt, hielt die Laudatio. Helmut Mosberger habe Integration in vorbildlicher Weise gelebt. Nach seiner Ausreise 1977 aus Rumänien habe er alsbald seine Talente und sein Können in Burgsolms eingebracht und sich sehr engagiert. So wurde er gleich Mitglied des Gesangvereins „Quartettverein Liederkranz“ und spielte hier eine wichtige Rolle. Er organisierte viele Male die Familienabende mit einem reichhaltigen Bühnenprogramm. Darüber hinaus sei Helmut Mosberger das Synonym für Blasmusik und habe, nachdem er die Stadtkapelle Solms übernommen hatte, diese zur Blüte geführt. Es habe sehr viele Auftritte, Konzerte, auch über die Grenzen Deutschlands hinaus, volkstümliche Abende mit Programm und viele schöne Fahrten mit der Stadtkapelle gegeben. Sein Lebenswerk wolle die Stadt Solms mit der Überreichung des Ehrenbriefes würdigen.
Helmut Mosberger mit seiner Ehefrau Hilda ...
Helmut Mosberger mit seiner Ehefrau Hilda Mosberger nach der Preisverleihung in Solms. Foto: Bruni Barth
Solms Bürgermeister Frank Inderthal überreichte Helmut Mosberger die Ehrenurkunde und Dieter Hagner steckte ihm die Ehrennadel an. „In Würdigung langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeiten sprechen wir Herrn Helmut Mosberger für seine Verdienste zum Wohle der Stadt Solms und der in ihr wohnenden Menschen Dank und Anerkennung aus.“, lautet der Text des Ehrenbriefes. Die Freude und Dankbarkeit standen Helmut Mosberger ins Gesicht geschrieben. Sie wurde noch größer, als Dieter Hagner eine Überraschung ankündigte: Die Stadt Solms hatte für den Abend die Stadtkapelle eingeladen. Sie spielte zur Feier des Tages einige Lieder. Nach dem ersten Lied ergriff Jörg Freund das Wort. Helmut Mosberger habe viele Jahre die Stadtkapelle geleitet. Er habe ganz besondere Eigenschaften, wie Kompromissbereitschaft, Kooperations- und Teamgeist, Ehrlichkeit und Toleranz. „Für seinen unermüdlichen Einsatz, sein Engagement und seine musikalischen Tätigkeiten in und für die Stadtkapelle Solms wird Herrn Helmut Mosberger die Ehrenmitgliedschaft verliehen.“

Helmut Mosberger war sichtlich erfreut und gerührt. Er ergriff das Wort. 1984, ziemlich genau um diese Zeit, vor 30 Jahren, habe er mit der Stadtkapelle hier in der Taunushalle (Stadthalle in Solms) das erste Konzert gehabt. Er sei sehr stolz, dass die Stadtkapelle auch heute noch bestehe. Mosberger bedankte sich für die vielen schönen Jahre und Erlebnisse und wünschte der Stadtkapelle weiterhin alles Gute und viel Erfolg. Als Erster beglückwünschte sein Enkel Jannik ihn, lehnte sich an seinen Opa und sagte: „Opa, ich bin so stolz auf dich!“

Am 10. Mai 1929 erblickte Helmut Mosberger in Kirtsch das Licht der Welt. Nach der Schulzeit wurde er, noch nicht 16-jährig, zur Zwangsarbeit verschleppt. Mosberger lebte mit seiner Familie 21 Jahre in Scharosch, wo er Lehrer und später auch Schulleiter war. Hier kamen auch die drei Kinder der Familie Mosberger zur Welt. Sein berufliches Engagement ergänzte der Pädagoge mit seiner Liebe zur Blasmusik. Blasmusik ist sein Leben, wie er selbst oft sagt. Unter seiner Leitung erfreuten die Scharoscher Adjuvanten nicht nur das örtliche Publikum mit Konzerten und sonstigen Auftritten, sie brachten auch von verschiedenen Wettbewerben viele Preise und Pokale heim. Unter seiner Regie wurden in Scharosch und in den Nachbardörfern auch viele Theaterstücke aufgeführt. Im Frühjahr 1977 siedelte Helmut Mosberger mit seiner Familie nach Deutschland aus und kam nach Solms an der Lahn. Hier hatte er das Glück, in den hessischen Schuldienst aufgenommen zu werden, und übte bis zu seiner Pensionierung 1993 weiter seinen Beruf als Lehrer aus. Durch seinen unbegrenzten Optimismus, seinen Lebensmut, seine angenehme Art, auf Menschen zu- und einzugehen, lebte er sich rasch ein und fand auch hier viele Freunde. Helmut Mosberger bereicherte mit seinen Talenten und seinem Können nicht nur die Menschen in und um Solms, er blieb auch den Siebenbürger Sachsen treu und hielt sie auch hier in Deutschland zusammen. Er organisierte 30 Jahre lang die Heimatortstreffen der Scharoscher und Kirtscher und stand ihnen vielfach mit Rat und Tat zur Seite. Auch in Rente dachte er noch lange nicht daran, mit seinem Wirken aufzuhören. So nutze er seine Zeit als Rentner u. a. dafür, zwei Bücher zu schreiben. Es sind Dokumentationen über Scharosch an der großen Kokel und seinen Geburtsort Kirtsch. Vor ein paar Jahren wurde er zum Ehrenbürger der Scharoscher ernannt. 2006 überreichte ihm die Stadt Wetzlar den „Ehrenamtspreis der Stadt Wetzlar“.

Sehr viele Preise, Urkunden und Pokale schmücken die Wände und Regale in Helmut Mosbergers Büro. Sie alle zeugen von einem reichen Leben voller Energie, Tatendrang und Wirken für die Allgemeinheit. Dieter Hagner hat es gut in Worte gefasst: „Du bist ein Vorbild. Vorbilder, von denen es zur heutigen Zeit viel zu wenige gibt.“ Wir alle beglückwünschen Helmut Mosberger zu diesem wohlverdienten Preis und wünschen ihm weiterhin alles Gute, viel Gesundheit und noch viele Jahre im Kreise seiner Familie.

Bruni Barth, geb. Mosberger

Schlagwörter: Ehrung

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