17. Juli 2014

Gelebte Schicksalsgemeinschaft in Rimsting

Der Hilfsverein der Siebenbürger Sachsen „Stephan Ludwig Roth“ e.V. München, Träger des Siebenbürgerheimes Rimsting am Chiemsee, hielt am 21. Juni seine jährliche Mitgliederversammlung in den Räumen des Heimes ab. Wichtige Punkte der Tagesordnung waren die Rechenschaftsberichte des Vorstands, der Arbeitsgruppen sowie der Kassenprüfer.
Es war ein Tag wie aus dem Bilderbuch, an dem das Vorstandsmitglied Jürgen Depner im Speisesaal des Heimes 107 Vereinsmitglieder und einige Gäste begrüßen konnte. Leider musste die Vorsitzende des Landesverbandes Bayern des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, Herta Daniel, ihre Teilnahme absagen. Depner konnte aber den Vorsitzenden der Kreisgruppe Rosenheim, Volkmar Kraus, und den 95-jährigen Kurt Witting, Vereinsmitglied aus dem Gründungsjahr 1952, begrüßen. Nach einleitenden Worten wie der Bekanntgabe der aktuellen Mitgliederzahl unseres Vereins (637) gab Jürgen Depner das Wort an den Vereinsvorsitzenden Klaus Waber. Dieser berichtete unter anderem, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber 2012 ein leichter Gewinnrückgang zu verzeichnen war. Das sei vor allem auf die hohen Instandhaltungs- bzw. Investitionsaufwände und die gestiegenen Personalkosten zurückzuführen. Für den Fortbestand der gesunden finanziellen Lage unseres Heimes werden der gesamte Vorstand und die Heimleitung alle Anstrengungen unternehmen müssen. Unser Siebenbürgerheim, sagte Waber, sei zum heutigen Berichtszeitraum mit einem sehr ansprechenden Äußeren allen betreuungsbedürftigen Menschen offen und die Nachfragen aus nah und fern bestätigen, dass viele Menschen ihren Lebensabend gerne in unserem Heim verbringen wollen und sich bei uns richtig wohl fühlen.

Große Sorge bereite nach wie vor, so Waber, das Ausloten jüngerer Vereinsmitglieder, die bereit sind in zwei Jahren die ehrenamtliche Arbeit im Vorstand zu übernehmen. Für ihre gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit und das bewundernswerte Engagement dankte Waber der Heimleiterin Emilie Maurer, den Mitarbeitern sowie allen Vorstandskollegen, ebenso dem Heimbeirat, den Johannitern, der Kreisgruppe Rosenheim und allen, die durch ihren ehrenamtlichen Einsatz zur Zufriedenheit unserer Heimbewohner und damit zu diesem guten Ergebnis beigetragen haben. Abschließend bedankte er sich im Namen des gesamten Vorstands für das Vertrauen und Verständnis, das uns im letzten Jahr entgegengebracht wurde.
Der Turm des Siebenbürgerheims in Rimsting – ein ...
Der Turm des Siebenbürgerheims in Rimsting – ein Wahrzeichen unserer Schicksalsgemeinschaft.
Klaus Rodatz (Arbeitsgruppe Finanzen) berichtete, es sei ihm wie in den Vorjahren eine sehr angenehme Pflicht, über das abgelaufene Geschäftsjahr zu berichten. Er stellte fest, dass sich die Bilanzstruktur weiter deutlich verbessert hat. Saldiert man z.B. unsere Bankguthaben mit allen Bankverbindlichkeiten, sind wir völlig schuldenfrei und können uns ohne finanzielle Sorgen den kommenden Aufgaben, insbesondere der Instandhaltung des Heims, zuwenden.

Dieter Stefani (Arbeitsgruppe Bau) sagte, dass für die geplante Brandschutzmaßnahme am Haupthaus (Haus 3) alle Genehmigungen eingeholt und die Bauleistungen an drei Firmen vergeben wurden. Nach mehreren Ausfällen des Blockheizkraftwerkes 2013 und 2014 wurde Mitte Mai ein neuer Motor eingebaut. Seither funktioniert es störungsfrei. Im Bauernhaus (Haus 2) werden während der laufenden Renovierung auch die Bäder umgebaut; ein Brandschutzkonzept müsse ebenfalls erarbeitet werden. Sinn der Maßnahmen ist, die Erweiterung des Pflegebereichs zu ermöglichen.

Monika Pandrea (Arbeitsgruppe Heim) sagte unter anderem, dass für die Anmeldung und Aufnahme in unser Heim die Mitgliedschaft in unserem Hilfsverein „Stephan Ludwig Roth“ e.V. zwingend notwendig sei, und berichtete über die Probleme und den Verwaltungsaufwand mit der Warteliste für die Heimaufnahme.

Kurt Witting (95), Vereinsmitglied seit dem ...
Kurt Witting (95), Vereinsmitglied seit dem Gründungsjahr 1952. Fotos: Werner Philippi
Nach dem Bericht der Kassenprüfer, gelesen von Traudl Raedler, wurde auf Antrag von Kurt Witting der Gesamtvorstand für das Jahr 2013 entlastet.

Anschließend ergriff Sigrun Rothbächer, Vorsitzende des Heimbeirates, das Wort. Sie berichtete über dessen Tätigkeit und erzählte dann nachdenklich: „Auf meinem Schreibtisch lagen drei Luftaufnahmen aus den Jahren 1960, 1980 und 2011 vom Siebenbürgerheim am Guggenbichl. Auf den ersten Blick sind die baulichen Veränderungen klar erkennbar: größer – schöner – moderner! Beim genaueren Hinschauen und beim Kennenlernen des Heimes wird deutlich, dass hier eine Gemeinschaft gelebt wird, die heute noch das gleiche Ziel vor Augen hat wie vor 60 Jahren: Entwurzelten alten Menschen ein neues Zuhause zu geben. Wir sind zurzeit 106 Heimbewohner/innen, wir sind eine Schicksalsgemeinschaft … Wir danken dem Vorstand für seinen unermüdlichen ehrenamtlich geleisteten Einsatz, wir danken der Heimleitung und allen Angestellten und nicht zuletzt danken wir ihnen allen, den Mitgliedern des Stephan Ludwig Roth-Vereines, dass es bis heute gelungen ist, den Geist des Zusammenhaltens lebendig zu bewahren! Wenn das weiterhin so bleibt, dann wird immer gelten: Durch Treue gestaltet – mit Liebe verwaltet – zum Wohle der Alten – Gott mög‘ es erhalten!

Nach diesen einfühlsamen Worten erklärte Jürgen Depner die Mitgliederversammlung für beendet und lud alle Anwesenden zu Getränken, Kaffee und Kuchen in den Pavillon ein.

Falls Sie uns nicht persönlich in Rimsting besuchen können, dann besuchen Sie doch unsere Webseite: www.siebenbuergerheim-rimsting.de.

Werner Philippi

Schlagwörter: Mitgliederversammlung, Stephan Ludwig Roth, Hilfsverein, Rimsting, Altenheime

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