13. März 2025

Für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern: Empfang des Bundespräsidenten zum Internationalen Frauentag

Anlässlich des internationalen Frauentages hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 7. März 2025 zum zweiten Mal einige Vertreterinnen des Deutschen Frauenrates (DF) zu einer Matinee ins Schloss Bellevue in Berlin eingeladen. Der Deutsche Frauenrat ist die größte frauen- und gleichstellungspolitische Interessenvertretung Deutschlands. Aus dem „Informationsdienst für Frauenfragen e.V.“, der unter der Ägide der amerikanischen Besatzungsmacht in den westlichen Besatzungszonen gegründet wurde, entwickelte sich in den kommenden Jahrzehnten der Deutsche Frauenrat. Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. ist einer der rund 60 Mitgliedsverbände des Deutschen Frauenrats.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Herta ...
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Herta Daniel, Ehrenvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, beim Empfang im Schloss Bellevue. Foto: privat
Bundespräsident Steinmeier zeigte in seiner Eröffnungsansprache auf, wie sich die Frauenbewegung im Laufe der letzten hundert Jahre zum Positiven entwickelt habe. Vor über 100 Jahren hätte sich der „Deutsche Bund zur Bekämpfung der Frauenemanzipation“ der selbsternannten Antifeministen gegen die Forderung nach Gleichberechtigung und Frauenwahlrecht gewandt und diese als „Blüte des radikalen Demokratismus“ abgelehnt. Seit Einführung des Frauenwahlrechts 1918 habe sich ziemlich viel getan. Gemäß Artikel 3 des Grundgesetzes sind Männer und Frauen gleichberechtigt. Dieser Artikel 3 wurde nach der Wiedervereinigung ergänzt und dem Staat ein klarer Handlungsauftrag erteilt: Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. Vieles sei gelungen, vieles sei noch zu tun. Gleichstellung sei und bleibe ein Handlungsauftrag, ein Arbeitsauftrag.

Der Bundespräsident hob am Ende seiner Ansprache die Bedeutung der Gleichstellung von Frauen und Männern für die Demokratie hervor: „Wenn unsere Demokratie ein Frauenproblem hat, dann hat unser Land ein Demokratieproblem.“ Gleichstellung könne nur dann gelingen, wenn Frauen und Männer, wenn Jung und Alt gemeinsam daran arbeiteten, so der Bundespräsident. „Das ist demokratische Pflicht für jede und jeden einzelnen!“

Nach der Begrüßung durch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und durch die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Dr. Beate von Miquel, folgte eine Paneldiskussion, an der auch die Ehefrau des Bundespräsidenten Elke Büdenbender, Richterin am Verwaltungsgericht Berlin, teilnahm. Es ging dabei darum, wie echte Gleichstellung gelingen kann. Diskutiert wurden die noch heute bestehenden Ungleichheiten und die damit verbundenen Auseinandersetzungen um die Ziele der Frauen- und Gleichstellungsbewegung. Es wurden Fragen aufgeworfen und versucht, Antworten zu finden wie z.B.: Wie können unterschiedliche Perspektiven und Lebensrealitäten den Weg zur Gleichstellung prägen? Was können Frauennetzwerke leisten? An welcher Stelle besteht besonderer Handlungsbedarf, um das Ziel der Gleichstellung zu erreichen? Wie können die Fortschritte in der Gleichstellung verteidigt und fortgeschrieben werden? Wie können unterschiedliche Perspektiven und Lebensrealitäten den Weg zu einer geschlechtergerechten Gesellschaft prägen?

Fragen, an deren Beantwortung noch viel gearbeitet werden muss, insbesondere vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Bundestagswahl: Der Frauenanteil ist auf 32,4 Prozent gesunken! Anders gesagt: Die Frauen im Deutschen Bundestag haben keine Sperrminorität mehr! Man könnte das Gefühl haben, der „Bund zur Bekämpfung der Frauenemanzipation“ stünde wieder vor der Tür.

Anschließend hatte ich kurz Gelegenheit, dem Bundespräsidenten die Grüße unseres Verbandes zu überbringen. Er erinnere sich noch sehr gut an seine Dienstreisen nach Siebenbürgen – auch aus der Zeit als Außenminister.

HD

Schlagwörter: Bundespräsident, Steinmeier, Frauenarbeit, Herta Daniel

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