26. September 2025
Höhenweg auf Umwegen – quer durchs Verwall
Das Verwall ist eine Gebirgsgruppe der zentralen Ostalpen in Österreich, in den Bundesländern Vorarlberg und Tirol. Südlich befindet sich das Rätikon und nördlich liegen die Lechtaler Alpen. Die Wanderwege sind sehr gut erschlossen, die Alpenvereinshütten sind gemütlich. Der höchste Berg ist der Hohe Riffler mit 3168 Metern. Detlev Antosch von der Sektion Karpaten des DAV organisiert eine schöne Vier-Tages-Tour. Darüber berichtet Ina Hedwig, die zum ersten eine längere Tour mit den „Karpatlern“ macht und zunächst etwas aufgeregt ist, ob sie den Höhenweg im Verwall schaffen wird.

Als alle ihre Wanderschuhe geschnürt haben, geht es mit dem Bus bis Mathon. Die 660 Höhenmeter bis zu unserem ersten Ziel, der Friedrichshafener Hütte (2 151 Meter), sind schnell zurückgelegt. Uns erwartet ein sehr gutes Abendessen und ein warmes Matratzen-Lager. Der Hüttenwirt informiert uns über die aktuelle Schneelage. Sowohl der geplante Ludwig-Dürr-Weg als auch der Hoppe-Seiler-Weg sind unpassierbar. Wir müssen die Alternativrouten wählen. Nichtsdestotrotz bleibt die Stimmung sehr gut, mit großer Vorfreude auf die nächsten Tage schlafen wir ein.
Am Freitag beginnt der Tag mit einem recht guten Frühstück. Frisch gestärkt starten wir unseren Weg zur Darmstädter Hütte (2384 Meter). Der Weg mit den Nummern 515 und 514 erweist sich mit gigantischen Blicken als sehr lohnenswerte Route. Diese führt uns zuerst 1200 Höhenmeter abwärts, um dann, kurz bevor wir die Konstanzer Hütte erreichen, 1500 Höhenmeter wieder aufzusteigen. Den ganzen Tag begleiten uns Sonne, Wolken, Murmeltiere und ein eisiger Wind. Wir überqueren Schneefelder und sind begeistert vom Anblick der türkisblauen Bergseen. In der Darmstädter Hütte empfangen uns ein sympathischer Hüttenwirt und ein leckeres Abendessen. Nach einer frostigen Nacht freuen wir uns auf das Frühstück mit heißem Kaffee.
Der Tag verspricht, wärmer zu werden. Wir starten am Samstag erneut um acht Uhr. Das nächste Ziel heißt Niederelbehütte (2310 Meter).
Wir durchqueren das schöne Moostal (Weg 512/513) mit dem Stausee. Die Natur zeigt sich wieder von ihrer besten Seite mit ihren Blumenwiesen und Wasserläufen. Der heutige Weg ist zwar kürzer, aber nicht weniger anstrengend. Ein Teil der Gruppe entscheidet sich, auf die Seßladspitze, 2906 Meter, mit einem außergewöhnlich schönen Gipfelkreuz, aufzusteigen. Der andere Teil der Gruppe (wozu ich gehöre) beschließt, schon mit dem nicht ganz einfachen Abstieg aus dem Seßladjoch zu beginnen. Wir suchen einen windgeschützten Rastplatz mitten im Geröll und warten auf den Rest der Gruppe. Als sie bei uns ankommen, gibt es erstmal eine zünftige Brotzeit mit Speck, Zwiebel, Wurst und Schüttelbrot.
Auch die Niederelbehütte bietet eine schöne Atmosphäre. Wir fühlen uns sofort wohl. Natürlich lässt auch hier das Abendessen nichts zu wünschen übrig. Nach gemütlichem Beisammensein und guten Gesprächen geht’s um 22.00 Uhr ziemlich müde ins Bett. In dieser Nacht friert niemand, so dass wir uns am Sonntag ausgeruht an den Abstieg machen. Zuvor gehen wir aber noch auf den Kappler Kopf und genießen den herrlichen Ausblick. Das Wetter bietet uns alles. Es ist sonnig und warm, windig und kühl und zum Schluss fängt es auch noch zu regnen an. Dank unserer guten Ausrüstung macht uns das nichts aus. Die Stimmung bleibt gut. Nach ca. 3000 Höhenmetern und etwa 30 Kilometern erreichen wir gegen 13.00 Uhr Kappel. Wunderherrliche vier Tage, die viel zu schnell vergangen sind, liegen hinter uns. Ich werde mich oft und gerne daran erinnern.
Danke für dieses tolle Erlebnis!
Ina Hedwig
Schlagwörter: DAV, Sektion Karpaten, Wanderung
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