21. Juni 2009

Bischof Christoph Klein in Drabenderhöhe: "Ein Haus, das Träume verwaltet"

Zu einer Begegnung mit Bischof D. Dr. Christoph Klein und dem Hauptanwalt der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, Friedrich Gunesch, hatten die Kreisgruppe Drabenderhöhe, der Hilfsverein Adele Zay und die Heimatortsgemeinschaft Bistritz-Nösen am 3. Juni in den Lesesaal des „Hauses Siebenbürgen“ eingeladen.
In dem bis auf den letzten Platz gefüllten Lesesaal des Altenheims in Drabenderhöhe begrüßte die Kreisvorsitzende Enni Janesch die Gäste aus Siebenbürgen, Bodo Löttgen, MdL, den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Wiehl, Wilfried Bast, Stadtverordnete der Stadt Wiehl, den Landesvorsitzenden in NRW, Harald Janesch, Pfarrer Frank Müllenmeister, die Leiterin der Offenen Ganztagsschule, Waltraud Hietsch-Hartig, und die Stadtverordneten, die im Mai 2008 Siebenbürgen unter der Leitung des Ehepaares Enni und Harald Janesch besucht hatten. Ebenso begrüßte sie den Vorstand des Adele-Zay-Vereins und der Kreisgruppe sowie Nachbarväter und Nachbarmütter und die Bewohner/Innen des Altenheims sowie zahlreiche Gäste.
Besuch des Sachsenbischofs in Drabenderhöhe, von ...
Besuch des Sachsenbischofs in Drabenderhöhe, von links: Dr. Hans Franchy, HOG Bistritz-Nösen, Kurt Franchy, Adele-Zay-Verein, Enni Janesch, Kreisgruppe Drabenderhöhe, Fritz Barth, Heimleiter, Harald Janesch, Landesvorsitzender, Bischof D. Dr. Christopf Klein, Stellv. Bürgermeister der Stadt Wiehl Wilfried Bast, Pfarrer Frank Müllenmeister, Hauptanwalt Friedrich Gunesch.
Die Kreisvorsitzende zeigte sich erfreut über den Besuch von Bischof Klein und Hauptanwalt Gunesch und dankte ihnen, dass sie trotz zahlreicher Termine diese Begegnung möglich gemacht hatten. Die Begegnung im Haus Siebenbürgen sei ein Zeichen der Verbundenheit und des guten Miteinanders zwischen den leitenden Persönlichkeiten der Heimatkirche und der weithin bekannten Siedlung in Drabenderhöhe. Sie gratulierte Bischof Klein zu der in Dinkelsbühl erfahrenen Ehrung mit dem Ehrenstern der Föderation. Dem Landtagsabgeordneten Bodo Löttgen gratulierte sie zur Verleihung des Goldenen Ehrenwappens des Verbandes der Siebenbürger Sachsen im Rahmen der Eröffnungsfeier des Heimattages.

Bischof Dr. Christoph Klein berichtete von der Lage in Siebenbürgen. Er sprach von „Träumen und Visionen“, und dass man die Evangelische Kirche in Siebenbürgen als „ein Haus, das Träume verwaltet“, ansehen könnte, denn trotz der vielen Verwaltungsaufgaben müsste auch noch Zeit für Träume und Visionen bleiben. Die Evangelische Kirche zählt zurzeit ca. 14 000 Gemeindeglieder, die von 40 akademisch ausgebildeten Pfarrern und Diakonen in 250 Städten und Dörfern betreut werden. Zu den vielfältigen Aufgaben gehören neben der Diakonie die Erhaltung des vorhandenen Kulturguts mit vielen Schätzen, wie kirchliche Gegenstände und Archive. Daher wurde eine Leitstelle zur Bewahrung von Kirchenburgen eingerichtet, wobei für 18 Projekte bei der EU Fördermittel beantragt werden soll. Beachtliche Erfolge seien in der kirchlichen Jugendarbeit, der Frauenarbeit und in der Ökumene zu verbuchen. Bischof Klein schloss: „Wir sehen nicht auf unsere kleine Zahl, sondern auf unsere Aufgaben. Wir merken, dass wir ein Gewicht haben.“

Anschließend berichtete Hauptanwalt Gunesch über die Entwicklung des Bauvorhabens an der Bistritzer Kirche. Was zunächst ein Alptraum gewesen sei, entwickele sich unerwartet positiv. Der Zustand der Kirche würde sich bis zum Schluss als besser erweisen, als er vorher war. Durch die großzügigen Spenden von verschiedenen Seiten und die Solidarität der Gemeinde Bistritz und ihrer Umgebung sowie der HOG Bistritz-Nösen, aber auch dank der Förderung durch den rumänischen Staat rechnet man mit der Fertigstellung des Turm- und Kirchendaches noch vor Wintereinbruch. Es sei geplant, 2010 dank einer Prioritätenliste von EU-Mitteln mit den großen Renovierungsmaßnahmen zu beginnen.

Der Vorsitzende der HOG Bistritz-Nösen, Dr. Hans Franchy, bestätigte mit aktuellen Bildern den Fortschritt der Arbeiten am Turm und an der Kirche. Er dankte allen Spendern für ihre Hilfe, so auch der Kreisgruppe Drabenderhöhe, die nach dem verheerenden Brand bei einer Benefizveranstaltung Spenden für den Wiederaufbau der Bistritzer Kirche gesammelt hatte. Er wies darauf hin, dass am 7. September 2009 die neu gegossenen Glocken von Passau ihre Reise nach Bistritz antreten werden; auch die Turmuhr soll dann fertig sein. Er lud die Anwesenden zum Erntedankfest, am 11. Oktober 2009 ein, bei dem Bischof Klein die Glocken feierlich einweihen wird.

Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Wiehl, Wilfried Bast, ging auf die im Jahr 2008 erfolgte Reise durch Siebenbürgen ein und sprach von den zahleichen Kleinodien, die die Reisgruppe aus Wiehl unter der Leitung von Enni und Harry Janesch vorgefunden hätten. Er wünschte den Gästen aus Hermannstadt Gottes Segen und Kraft für ihre „Träume und Visionen“.

Bodo Löttgen, MdL, dankte für die Einladung und die Informationen, die er als Voraussetzungen für einen gewinnbringenden Dialog ansah. Er ging auf den Heimattag in Dinkelsbühl ein und zeigte sich tief beeindruckt von dem dort Dargebotenen. „Gemeinsinn leben“ würde von den Siebenbürger Sachsen vorbildlich praktiziert, und im „Haus Siebenbürgen“ in Drabenderhöhe habe er das auch bestätigt gefunden. Zum Schluss dankte der Heimleiter des „Haus Siebenbürgen“, Fritz Barth, allen Gästen für ihren Besuch: „Was hier realisiert wurde, ist ein Gewinn für unsere Gemeinschaft, besonders aber für die alten Menschen, die sich hier zu Hause fühlen“, betonte er. Ein besonders Dankeschön entrichtete Barth an Bischof D. Dr. Christoph Klein und Hauptanwalt Friedrich Gunesch für die durch ihren Besuch dem Haus erwiesene Ehre. Der anschließende Stehempfang bot Gelegenheit zu einem anregenden Gedankenaustausch.

Enni Janesch

Schlagwörter: Drabenderhöhe, Altenheim, Kirche und Heimat

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