22. Januar 2010

Radio-Tipp: Die Zyanidkatastrophe vor zehn Jahren in Baia Mare

Der Deutschlandfunk thematisiert im Rahmen des Programms "Gesichter Europas" am Samstag, den 23. Januar, 11.05 – 12.00 Uhr, die Zyanidkatastrophe vor zehn Jahren in Baia Mare, deren Folgen und die Frage, ob sich seitdem etwas gebessert hat. Autor der Sendung ist der bekannte Journalist Keno Verseck, der sich immer wieder rumänischen Themen zuwendet.
Titel der Sendung: „Goldene Geschäfte, vergiftete Umwelt. Die nordrumänische Stadt Baia Mare zehn Jahre nach dem Zyanidunfall“

Es war eine der schlimmsten Chemiekatastrophen in der europäischen Geschichte: Vor zehn Jahren, in der Nacht vom 30. auf den 31. Januar 2000, brachen in der nordrumänischen Bergbaustadt Baia Mare die Dämme eines künstlichen Sees, in den die Giftlaugen einer Goldhütte geleitet wurden. 100.000 Tonnen zyanid- und schwermetallhaltiges Abwasser ergossen sich in den Fluss Sasar und über den in die Theiß und in die Donau. Die Trinkwasserversorgung in Nordrumänien, der Westukraine und Ostungarn war zeitweise lahmgelegt, in der Theiß vernichtete die Todesflut überall Fische und Kleintiere, starke ökologische Schäden gab es auch in der Donau. Heute ist der Unfall fast in Vergessenheit geraten - ganz zu Unrecht. Zwar hat sich der Fluss Theiß offenbar schneller von der Katastrophe erholt als erwartet. Doch für Hunderttausende Menschen in und um die Stadt Baia Mare nimmt die Umweltverschmutzung kein Ende. Berbaufirmen haben zahlreiche Abwasserstauseen in der Gegend angelegt, aus denen Giftlaugen in Bäche, Flüsse und ins Grundwasser fließen. Eine Bleifabrik in Baia Mare pustet hohe Mengen Schwermetallstaub in die Luft. Und bald soll auch wieder die Goldgewinnung mittels Zyanidwäsche aufgenommen werden. Zehn Jahre nach dem Zyanidunfall - das Leben im ökologischen Ausnahmezustand geht weiter.

Schlagwörter: Radio-Tipp, Katastrophe

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