27. August 2010

Schaaler Heimattreffen

„Die Heimat ist an jenen Ort gebunden,/ Wo man den Sinn des Lebens hat gefunden,/ Wo man umgeben wird von guten Freunden,/ Wo man sich geborgen fühlt in den Gemeinden,/ Wo man lernt das Leid und die Freude teilen,/ Wo man bei lieben Menschen kann verweilen.“ Unter diesem Motto fand unser 9. Schaaler Treffen in Benningen statt. Es war einfach wundervoll. Mit Lachen und Weinen haben wir uns begrüßt. Noch lange werden wir uns an diese schönen Stunden erinnern.
Die jungen Frauen und Männer haben ganz schnell unsere wunderschöne Schaaler Ecke aufgebaut. Stolz sind wir alle auf unsere Schaaler Trachten und auf die gewebten, gestickten, gehäkelten und genetzten Handarbeiten. Die Nachbarschaftstruhe mit ihrem Inhalt, den Statuten und Aufzeichnungen, die Nachbarschaftszeichen und die kleine Glocke erinnern uns an unsere Ordnung und Bräuche in der alten Heimat.

All das lässt uns die Gegenwart vergessen und wir sitzen in der Kirche in Schaal und lauschen andächtig der Predigt unseres Pfarrers Rolf Binder. Eine Nachbarin hat folgende Verse dazu ­geschrieben: „Sonntags ist das ganze Dorf geschmückt./ Der Strauß im Fenster wird zurechtgerückt./ Die Glocken senden ihren Ruf hinaus./ In bunter Tracht tritt Jung und Alt vors Haus./ Ein Festzug durch das ganze Dorf begann./ Gemeinsam tritt man nun den Kirchgang an./ Die Maiden allesamt mit Buch und Borten,/ Die Frauen im Knüpftuch lauschen still den Worten./ Die Burschen oben hoch auf den Emporen,/ Tragen ihr altes Pelzchen mit großen Ehren./ Ein Erbstück ist’s. Wie alt? Wer weiß das schon./ Vom Vater ging es über auf den Sohn./ Im Kirchenschiff umsäumen unsere Väter,/ Gleich einem Schutz die Kinder und die Mütter./ Wer einmal nur dies schöne Bild gesehen,/ Kann unsere Heimatgefühle gut verstehen.“
Zahlreiche Frauen und Männer in Tracht ...
Zahlreiche Frauen und Männer in Tracht gestalteten das Schaaler Treffen in Benningen mit.
Das fröhliche Beisammensein wird durch den Aufmarsch und den „Müllertanz“ unserer lieben jüngeren Nachkommen gekrönt. Beim Anblick der sittsam und schön im Reigen tanzenden Paare erfreut sich unser Herz und unsere Augen strahlen.

Beim „Kokeschschessen“ haben unsere Kinder gewetteifert, wer die grüne Zielscheibe treffen kann. Die kleinen und großen Schützen wurden beklatscht und belohnt. Das „Kokeschschessen“ war ein schöner Brauch der Buben zu Ostern. Am Ostersonntagnachmittag versammelte sich das ganze Dorf auf dem Schulhof. Ein „Kokesch“ aus Holz wurde aufgestellt. Die Jungen (Buben bis zur Konfirmation) stellten sich mit ihren „Radbissen“ (Armbrust aus Holz) etwa zwölf Meter vom „Kokesch“ entfernt auf, zogen ihre „Radbissen“ auf und schossen mit „Zienen“ (kleine Haselnussstöckchen) auf den „Kokesch“. Wer das runde Loch am „Kokesch“ am häufigsten traf, war Schützenkönig. Während die Jungen auf den „Kokesch“ schossen, verteilten die Goden an ihre Taufkinder Süßigkeiten und „Rote Eier“ und wünschten: „Lieber Pot (Pate) oder Gode (Giud), ich wünsch dir alles Gute, du sollst lange leben und gesund bleiben“. Am späteren Nachmittag wurde beim Schützenkönig eine gute „Tokana“ mit Lammfleisch, Zwiebeln und Kartoffeln vorbereitet. Die Buben tranken „Birkensaft“ dazu. Anschließend wurde gespielt und geschunkelt.

Ein schönes Erlebnis war auch das WM-Fußballspiel Deutschland – England. Gemeinsam konnten wir unsere Begeisterung ausleben. Einen besonderen Gast hatten wir. Die Korterarän Maria hat uns aus den Karten wahrgesagt. Und wie immer, wenn wir Schaaler zusammen sind, haben wir viele schöne Lieder gesungen, zusammen getanzt und gelacht und uns wie zu Hause gefühlt. In der Hoffnung auf ein gesundes Wiedersehen haben wir uns mit Tränen in den Augen und vielen guten Wünschen voneinander verabschiedet. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Treffen und grüßen alle Schaaler ganz herzlich.

Die Veranstalter

Schlagwörter: Treffen, HOG, Schaal

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