21. Oktober 2010

Reußmarkter Pfarrhaus renoviert

In Reußmarkt lebten vor dem Zweiten Weltkrieg über tausend sächsische Landsleute, tüchtige und strebsame Bauern und Handwerker. Das bezeugen die großartigen Bauten, die bis auf den heutigen Tag erhalten wurden und die Zierde Reußmarkts sind.
Dazu gehört die Kirchenburg, die Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Weitere erwähnenswerte Bauten sind das Pfarrhaus, das Schulgebäude, das Rathaus (die Kanzlei) und das Gemeindehaus (der Saal). lnfolge der Deportation unserer Landsleute nach Russland und der späteren Auswanderungswelle nach Deutschland verringerte sich die Einwohnerzahl der Sachsen in Reußmarkt. 2010 waren es nur noch 58 Seelen.

Unter den Reußmarkter Landsleuten finden sich jedoch immer wieder Spender und freiwillige Mitarbeiter, die den Zerfall unseres Erbes der Urgroßväter, Großväter und Väter erhalten haben. Michael Fleischer, geb. 1932, seit 1997 Kurator der Gemeinde, ist ein Vorbild für Reußmarkt. Zusammen mit den Kirchenvätern Michael Theiß und Michael Hann umgab er den Friedhof mit Betonplatten und sorgte dafür, dass der Friedhof gepflegt wird
Pfarrhaus in Reußmarkt renoviert: Kurator Michael ...
Pfarrhaus in Reußmarkt renoviert: Kurator Michael Fleischer engagierte sich unermüdlich für das Eigentum der Kirche und der Gemeinde Reußmarkt. Foto: Martin Roth
Im Jahr 2000 wurde das Dach der Kirchenburg und der Ringmauer renoviert. Das Dach der Kirche und der Glockenturm wurden 2002 mit neuen Ziegeln gedeckt und mit neuen Dachrinnen versehen. lm vergangenen Jahr begann eine Generalrenovierung des 1835 erbauten Pfarrhauses. U. a. wurden die 15 großen und hohen Räume frisch gestrichen, die 34 Doppelfenster wurden teilweise mit neuem Glas versehen. Das Dach wurde teilweise mit neuen Dachziegeln gedeckt. Die Renovierungsarbeiten dauerten drei Monate, von August bis Oktober, mit vier bis fünf Facharbeitern, bei denen Michael Fleischer täglich als leitende Kraft dabei war. Zur Renovierung benötigte man 12 000 neue Dachziegel, 100 Säcke Kalk, 50 Säcke Zement, 20 m³ Sand, 30 kg Ölfarben und 250 m neue Dachrinnen. Zugleich wurden die Gästezimmer hergerichtet und das Museum erweitert.

In diesem Jahr wurden die baufälligen Stallungen und ein Teil der Ringmauer, die sich im Pfarrhof befindet, ebenfalls renoviert. Dafür benötigte man u. a. 75 Säcke Kalk, 40 Säcke Zement, 300 Ziegel. Im Treppenaufgang zum Glöcknerhaus wurden neue Brettern eingesetzt. Auch wurde der Eingang in die Kirche neu verputzt und gestrichen. Diese Renovierungsarbeiten konnten nur durchgeführt werden dank der Spenden der FIARO-Stiftung (4 000 Euro), der HOG Reußmarkt (3 000 Euro) und der Landsleute aus Reußmarkt (45 000 RON). Nach getaner Arbeit wurde im Pfarrhof eine Einweihungsfeier gefeiert, an der 35 Landsleute teilnahmen. Die neu gewählten Mitglieder des Reußmarkter Presbyteriums, Andreas Schmidt und Wilhelm Dragoi, waren die Grillmeister des Festes. Dekan Wolfgang Wünsch sprach den Segen über das neu renovierte Pfarrhaus aus und Pfarrer Wilhelm Meitert dankte in seiner Rede allen Spendern und Kurator Michael Fleischer für seinen Einsatz, der sich unermüdlich um das Eigentum der Kirche und der Gemeinde Reußmarkt bemüht hat. Nochmals vielen Dank von allen Reußmärktern für den gelungenen Einsatz.

Martin Roth

Schlagwörter: Reußmarkt

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