10. September 2011

Großauer Treffen 2011 – von Gefühlen geführt

Von Mittwoch, dem 10. August, bis Montag, den 15. August, erlebte die Gemeinde Großau, insbesondere die evangelische Kirchenburg, ein reges Treiben und das Leben pulsierte wie zur alten Zeit. Wie bereits mehrfach angekündigt, wurde das diesjährige Großauer Treffen in Form einer Hochzeit, inklusive Vorbereitungsarbeit, zelebriert.
Pünktlich um 6.00 Uhr wurde am Mittwoch ein 200 kg schweres Schwein geschlachtet, als die Frauen schon mit dem Herrichten des Hanklichteiges begonnen hatten. Er sollte, ebenfalls auf dem Pfarrhof, im noch gut erhaltenen Ofen gebacken werden. Die Zahl der Helfer erhöhte sich von Stunde zu Stunde, bevor am Nachmittag die Brote in den mit Holz befeuerten Backofen geschoben wurden.

Der erste Höhepunkt war der Verzehr der so genannten Krensuppe. Lange Tische wurden unter dem Nussbaum im Pfarrhof gedeckt. Bei aller Arbeit kam die Geselligkeit nicht zu kurz. Zwei Helferinnen spielten ein Brautpaar, das vor dem Auftragen der Suppe tanzte. Bereits zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass sich die Zahl der angemeldeten Personen deutlich erhöhen würde. An dieser Stelle möchte ich mich bei all den Personen, die sich rechtzeitig zum Fest angemeldet haben, bedanken. Am Abend ertönten die Klänge der Großauer Blaskapelle, die im Festzelt ihr Repertoire zum Besten gab.

An den folgenden Tagen wurde weiterhin fleißig gebacken und auch etliche Hühner wurden gerupft. Zum Wochenende konnten wir das Ergebnis der harten Arbeit der Helfer und Helferinnen bestaunen. Von Herzen danke ich euch allen für die großartige Unterstützung.

Nachdem am Samstag eine Andacht im Gotteshaus und ein Besuch auf dem Friedhof stattfand, begann der Sonntag nach altem Brauch mit der Bedienung der (Hochzeits-)Gäste durch den „Hochzeitsvater“ mit Schnaps, Eierlikör und Hanklich. Währenddessen wurde ein „Brautpaar“ aus den Reihen der Münchener Jugendtanzgruppe akquiriert.
Gottesdienst am 14. August 2011 beim Großauer ...
Gottesdienst am 14. August 2011 beim Großauer Treffen 2011.
Nach dem von Pfarrer Heinz Galter und Pfarrer Walther G. Seidner gemeinsam gestalteten Festgottesdienst richtete Kurator Matthias Krauss ein Grußwort an alle Gäste. Er dankte allen, die mitgeholfen oder für die Kirchengemeinde gespendet hatten. Bezirkskirchenkurator Andreas Huber, in Personalunion auch Honorarkonsul der Republik Österreich, übermittelte Grüße des Botschafters Michael Schwarzinger. Huber sprach davon, dass sich Kirchenbezirk und Landeskonsistorium darum bemühten, vor Ort nachhaltig zu wirken, so dass selbst Mittel für den Fortbestand der Gemeinden und den Erhalt unseres Kulturerbes erwirtschaftet werden können.

Im Namen der HOG Großau dankte Josef Ramsauer allen Mitwirkenden und übermittelte eine Botschaft von Pfarrer Schullerus, der wegen angeschlagener Gesundheit mit seiner Ehefrau in Nürnberg bleiben musste. Einen besonderen Dank sprach er der unermüdlichen Burghüterin Anna Zeck aus.

Maria Schenker leitete die Hochzeitsfeierlichkeiten ein, womit der festliche Hochzeitszug durch die Ortschaft beginnen konnte. Unter den Klängen eines zünftigen Marsches unserer Blaskapelle ging es über die Kirchgasse und durch die Pfarrscheune zurück in den Burghof, wo das Fest seinen Lauf nahm. Die Mitglieder der Tanzgruppe, aber auch einige Großauer waren in Tracht gekleidet und gaben so dem Fest die entsprechende Note.

Alle genossen die Fülle an Speisen, vor allem zuvor hergestellte Leckereien wie Hanklich und Nussstritzel. Mit dem Auftritt der Münchener Tanzgruppe und lustigen Gesellschaftsspielen hielt die gute Laune bis hin zum „Kotschentanz“. Das jung verheiratete Paar erschien nun als Bauer und Bäuerin und jeder, der mit ihnen tanzen wollte, musste einen „Pampers“-Obolus zahlen.

Die ganze Zeit über hatte die Blaskapelle unter der Leitung von Andreas Wagner und Kapellmeister Hermann Grennerth für gute Laune gesorgt. Auch noch um 3.00 Uhr morgens spielten die 19 Musikanten, als hätte das Fest gerade erst begonnen.

Die Wiederholung eines solchen Festes ist nicht ausgeschlossen. Einer unserer Ehrengäste, der amtierende Großauer Bürgermeister, hat uns jetzt schon, auch im Namen der einheimischen nichtdeutschen Bevölkerung, willkommen geheißen.

Josef Ramsauer

Blaskapelle übt in Großau

Anlässlich des Heimattreffens 2011 trafen die Mitglieder der Großauer Blaskapelle schon eine Woche vor dem Treffen in Großau ein. Die Zeit bis zum Beginn der Veranstaltungen verbrachten die Adjuvanten unter der Leitung von Andreas Wagner mit Proben und dem Einstudieren neuer Kompositionen, und das bis tief in die Nacht. Dabei sorgten die Musikanten selbst für die eigene Verpflegung. Wir stellten fest, dass die Großauer Blaskapelle nicht nur musizieren, sondern auch hervorragend grillen kann. Als ältester aktiver Adjuvant nahm Michael Fleischer, zuletzt wohnhaft in Großau I Gasse 26, an unserer Probenwoche teil, der zusammen mit seinem Sohn Walter und seiner Enkelin aus Wolfsburg angereist war.

Die harten, täglichen Proben haben dazu beigetragen, dass das Großauer Treffen 2011 allen in schöner Erinnerung bleibt. Gedankt sei nicht nur allen Musikern der Kapelle, sondern auch deren verständnisvollen Ehepartnern. Ohne deren Toleranz wären diese Kraftakte wohl nicht möglich.

Josef Ramsauer

Schlagwörter: HOG, Treffen, Großau, Hochzeit, Brauchtum

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