18. September 2011

Mein erstes Arbegener Treffen in der alten Heimat

Als mein Vater Johann Auner im Jahre 2004 verstarb, wurde mir bewusst, dass ein Teil meiner Vergangenheit nicht mehr lebendig war. Da begann ich, meinen Arbegener Anteil aktiv zu suchen und kennenzulernen.
Über die Homepage der HOG Arbegen (www.arbegen.de) erfuhr ich von dem für den 31. Juli 2011 geplanten Treffen in Arbegen. Ich war sofort Feuer und Flamme. Mit der Hoffnung, dass ich bisher unbekannte Anverwandte treffen würde, begab ich mich – zusammen mit meinem Mann und Bruder – auf die „Reise in unsere Vergangenheit“. Als wir in Arbegen eintrafen, war ein unglaublich gut organisiertes Team schon vor Ort und registrierte die Ankunft der etwa 300 Teilnehmer.

Das Treffen war rundum gelungen. Es begann am Sonntag mit einer Friedhofsandacht. Mit sehr persönlich gehaltenen Worten berührte Pfarrer Konrad Rampelt die Menschen. Im anschließenden Gottesdienst mit Pfarrerin Servatius-Deppner und Bischof Reinhart Guib konnten wir gemeinsam beten, singen und das Abendmahl feiern. Auch wenn ich mich beim folgenden ausgezeichneten Mittagessen noch fremd fühlte, verflog dies im Laufe der Tage mehr und mehr.

Unbedingt erwähnen möchte ich noch den „Aufmarsch“. Ich wurde überrascht von den liebevoll gestalteten Trachten und den Menschen, die mit Freude und Stolz ihre Herkunft zeigten. Mein Aufenthalt in Arbegen war nur kurz. Trotzdem ist mit klar geworden, dass die Siebenbürger Sachsen im Laufe der Jahrzehnte zu einer großen Familie zusammengewachsen sind. Diese große Familie ist auch heute noch spürbar.
300 Arbegener trafen sich am Sonntag zur ...
300 Arbegener trafen sich am Sonntag zur Friedhofsandacht auf dem Arbegener Friedhof. Foto: Christian Melzer
Nach drei Tagen des Feierns und Plauderns näherte sich der Abschied. Leider sind Freud und Leid manchmal sehr nah beieinander. Am letzten Tag sind alle noch einmal zum Friedhof geschritten, um Friedrich Weber aus Arbegen zu Grabe zu tragen. Mit der Beerdigung wurde auch die traurige Seite des Lebens miteinander bestanden, ist doch der Aufenthalt in Arbegen für uns alle auch von Weggang und Lebewohl geprägt.

Mein herzliches Dankeschön gilt den Organisatoren in Deutschland und Arbegen, dem Küchenteam, den Trachtenträgern und Trachtenträgerinnen, den Sängern und Sängerinnen und all denen, die geduldig meine vielen Fragen beantwortet haben.

Rosalinde (Taufname Auner) Höß

Schlagwörter: HOG, Treffen, Arbegen

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