23. Dezember 2011

Weihnachtsgruß der HOG Bistritz-Nösen

Wenn man in Botsch das von seinen vorwiegend in Elixhausen bei Salzburg lebenden Siebenbürger Sachsen errichtete und am 31. Juli 2011 feierlich enthüllte Denkmal auf dem Friedhof mit dem imposanten Kreuz und einigen geschickt zusammengefügten Grabsteinen anschaut und sich den dazu ausgedachten Leitspruch „Damit es nicht verloren geht“ in Erinnerung ruft, kann man nicht umhin zu bedenken: Ohne die Zusammenarbeit mit der jetzigen rumänischen Gemeindeverwaltung, speziell mit Bürgermeister Dinu Dumitru Cotoi, wäre diese wunderbare Geschichte nicht gelungen.
In Bistritz, im Nösnerland, ist es ähnlich. Der aktuelle Bistritzer Bürgermeister Teodor Ovidiu Crețu ist für die HOG Bistritz-Nösen ein Glücksfall. Ohne ihn können wir uns die aktuelle Gestalt der Bistritzer Stadtpfarrkirche, das großartige Sachsentreffen 2010, die vielen fruchtbaren Begeg­nungen in Bistritz oder in Deutschland gar nicht vorstellen.

Im Rumänischen gibt es die Redensart „Omul sfințește locul“. Zwar ist sie wörtlich übersetzbar („Der Mensch heiligt den Ort“), jedoch wird damit der tiefere Sinn der Aussage im Deutschen nicht getroffen. Letztlich sind auch unsere Beziehungen zur Bistritzer, zur Nösner Welt von heute sehr stark von menschlichen Beziehungen abhängig. Die Stadt, das Umland, die Dörfer, die Stadtpfarrkirche, die Kirchen in den Dörfern, die Felder, die Wälder, die Schafherden, die früheren sächsischen Häuser, Wirtschaftsgebäude, Friedhöfe, die Natur und Kultur vor Ort verbinden wir auch in unseren Erinnerungen vorwiegend mit Menschen, die uns dort begegne(te)n, die uns dort erwarten, die uns wohlgesonnen sind, die „den Ort heiligen“.

Teodor Ovidiu Crețu steht stellvertretend für alle unsere Freunde und Mithelfer vor Ort in Sachen Wiederaufbau und Renovierung der Bistritzer Stadtpfarrkirche, der Erhaltung des siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes, der frucht-­ baren Begegnungen aller Art. „Sie sind das Bindeglied der Gegenwart der Stadt Bistritz, zu ihrer Vergangenheit und zu ihrer Zukunft“, beschrieb er uns auf dem Bistritzer-Nordsiebenbür-­ ger Treffen im Oktober 2011. Mit einer uns wohlgesinnten Stadtverwaltung und zahlreichen Einzelpersonen aus dem Bereich Ev. Kirche oder Deutsches Forum an der Seite sind wir zuversichtlich, auch künftig erfolgreich für unsere Mitglieder und Unterstützer auch in Bistritz und seinen umliegenden Gemeinden tätig zu sein. Dr. Hans Georg Franchy, der tatkräftige HOG-Vorsitzende, schreibt: „Unsere Heimatortsgemeinschaft zählt zurzeit 360 Mitglieder. Jedes Jahr kommen neue Mitglieder dazu. Dies ist erfreulich. Unsere Gemeinschaft wird durch ältere Menschen getragen; über zwei Drittel sind älter als 60 Jahre. Woran liegt es, dass jüngere Menschen keine Zeit und kein Interesse an unseren Aktivitäten haben? Vielleicht geht es vielen so wie dem Verfasser dieser Zeilen. Erst mit der Reife beginnt man sich mit existentiellen Fragen wie: Wer waren meine Vorfahren, wo und wie haben sie gelebt, zu befassen.“ Richtig! Erweitert heißt das: Was können wir tun, um gemeinschaftsfördernd und damit friedenswirkend über Grenzen hinweg tätig zu sein? Antwort: Viel! Der organisatorische Rahmen der Heimatortsgemein­schaften sowie der Regionalgruppe Nordsiebenbürgen ist uns dabei sehr behilflich. Wir streben neben weiteren Projekten und Begegnungen auch für 2012 ein möglichst erfolgreiches Überlegen und Handeln im Sinne unserer Ziele an.

Allen Landsleuten und Freunden der Bistritzer, der Nösner sächsischen Gemeinden und Gemeinschaften, der nord- und südsiebenbürgischen Gefährten wünscht der Vorstand der HOG Bistritz-Nösen gesegnete Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr. Mögen wir uns auch 2012 in Siebenbürgen ebenso wie hierzulande gerne treffen und das Wertvolle unserer Identität spüren.

Horst Göbbel

Schlagwörter: HOG, Bistritz, Weihnachtsgruß

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