13. Januar 2014

„Bam Lichtert sanjen“ der Groß-Alischer

Mit Spannung warteten wir alle auf das dritte Adventswochenende, an dem unser Lichtert-Gottesdienst in neuem Umfeld stattfinden sollte. Die Kirchengemeinde St. Andreas in Nürnberg-Kleinreuth, unter der Obhut von Pfarrer Stefan Brandenburger, empfing uns mit offenen Armen und empfand es als eine Bereicherung für das Gemeindeleben, das Leuchtersingen bei ihnen zu feiern. Eine ähnliche Veranstaltung gab es in ihrer Kirche noch nie.
Nun stand der schön geschmückte „Alischer Lichtert“ zwischen Altar und der von der Gemeinde sorgfältig aufgebauten Krippe in der Hoffnung, dass ihn viele Gottesdienstbesucher wahrnehmen würden. Ein Wochenende davor wurde der „Lichtert“ im Hause von Anni und Georg Binder in Nürnberg-Gebersdorf mit frisch gepflücktem Wintergrün aus Groß-Alisch, gebunden. Zahlreiche fleißige Helfer hatten dafür gesorgt, dass aber auch wirklich alles wie „dehuim“ gemacht wurde. Sie kamen und kamen, die Groß-Alischer, und mit ihnen viele Freunde, um dem Fest „Bam Lichtert sanjen“ beizuwohnen. Pfarrer Georg Türk (ein Groß-Alischer) sah sich in der Pflicht, seine Landsleute so durch den Gottesdienst zu führen, dass sie sich in ihre Kirche nach Groß-Alisch von früher versetzt fühlten, was ihm auch größtenteils gelang. Nur woher über hundert Schulkinder nehmen, die früher in der alten Heimat bei acht geschmückten Leuchtern die Weihnachtsbotschaft durch das Lied „Dies ist der Tag, den Gott gemacht“ im Wechselgesang anstimmten? Aber es fehlte nicht am guten Willen der knapp hundert Gottesdienstbesucher in der St.-Andreas-Kirche, sich in zwei Gruppen einteilen zu lassen und voller Inbrunst und Überzeugung das ihnen so vertraute Lied im Wechsel anzustimmen. Sehr einfühlsam begleitete uns Kurt Gehann (Groß-Alischer durch Heirat) an der Orgel.

Groß-Alischer Lichtert ...
Groß-Alischer Lichtert
In seiner Ansprache ließ sich Pfarrer Türk nach Jesaja Kap. 60, Vers 1-6 leiten und holte uns in die Wirklichkeit zurück. Er bat uns, mit ihm zusammen Gott zu danken, dass wir in Frieden in der neuen Heimat uns auf eine andere Art geborgen fühlten und mit diesem „Lichtert“ uns auf den Weg zu dem Licht der Welt machen sollten. Geborgenheit und unvergängliche Heimat finden wir bei diesem Herrn. Den Beitrag der Kinder bestritten mit schönen Gedichten das Geschwisterpaar Lena und Michael Binder und Leo Maximilian Seiler. Die anschließende Christbescherung der Kinder, liebevoll von Hannelore Binder vorbereitet, brachte Bewegung unter die zwanzig anwesenden Kinder. Der Posaunenchor mit Georg Zakel und Alfred Drotleff war die große Überraschung für uns alle. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus der Kirche wurden Adventslieder gesungen, begleitet vom Posaunenchor. Unser Dank geht an die St. Andreas Gemeinde aus Nürnberg-Kleinreuth, vor allem an den Organisten Kurt Gehann, an den Posaunenchor und im Besonderen an Pfarrer Georg Türk. Wir sind sehr stolz auf das Erreichte und werden auch in Zukunft diesen schönen Brauch pflegen.

Ingrid und Erwin Paul

Schlagwörter: Lichtert, Gottesdienst, Groß-Alisch, Brauchtum

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