22. Juni 2014

Elfte Begegnung auf dem Huetplatz

Vom 16.-18. Mai 2014 fand die elfte Begegnung auf dem Huetplatz, das Treffen der Hermannstädter von hüben und drüben, in Hermannstadt statt. Zu diesem Anlass organisierte die Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt (HDH) eine Reise mit 18 Teilnehmern, doch auf privatem Weg waren bedeutend mehr Hermannstädter angereist. Die Organisation bestritt, wie immer, das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt; dabei wurde ein besonders gut ausgearbeitetes Programm dargeboten.
Am Eröffnungstag wurden Begrüßungsreden von Seiten des Forums (Dr. Hans Klein), der Vizebürgermeisterin Hermannstadts (Astrid Fodor), der Konsulin der BRD in Hermannstadt (Judith Urban) und der Vorsitzenden der HDH (Dagmar Zink) gehalten. Umrahmt wurde das Ganze durch musikalische Darbietungen eines Querflötentrios. Am Abend besuchte man das Theaterstück „Der Talisman“ von Johann Nepomuk Nestroy, geboten von der Deutschen Abteilung des Staatstheaters Hermannstadt. Am zweiten Tag gab es in der Brukenthalschule einen Vortrag von Direktor Gerold Hermann über die Brukenthalschule heute mit anschließendem Schulbesuch, eine Fotoausstellung „Hermannstadt“ von Sebastian Marcovici und am Abend ein Festessen im Restaurant „Hermania“ mit allen Teilnehmern der Begegnung. Am dritten Tag, beim Gottesdienst in der Johanniskirche, wurde die Einweihung der Walcker-Sauer-Orgel, die 1927 gebaut wurde, jahrelang aber nicht funktionierte und nun von der Honigberger Orgelbaulehrwerkstatt restauriert wurde, gefeiert. Anschließend gab es im Hof der Johanniskirche verschiedene Darbietungen der Blaskapelle „Formusica“, der Sächsischen Singgruppe „Sälwerfäddem“ und der Sächsischen Volkstanzgruppe der Brukenthalschule. Beim gemütlichen Beisammensitzen mit Mici und Getränken endete die Begegnung. Am Abend gab es beim rumänischen Bauern in Sibiel ein Essen für die aus Deutschland angereiste Reisegruppe.

Leider war das Wetter in diesen Tagen nicht so schön, es regnete, es gab starken Wind und es war kalt, jedoch blieben wir bei den Veranstaltungen im Freien vom Regen verschont. Umso schöner war das Wetter in den kommenden Tagen, als die Reisegruppe eine Fahrt ins Banat bei strahlendem Sonnenschein und Wärme bis zu 31°C durchführte. Das erste Ziel war Roșia Montana, wo wir mit den Plänen zur Goldgewinnung mit Hilfe von Cyanid bekannt gemacht wurden (die europaweit auf große Kritik stoßen) und einen Stollen des Bergwerks, der vor mehr als 2000 Jahren von den Römern in das Gestein gehauen wurde, besichtigten. Das Mittagessen fand im Freien auf einem Bauernhof statt, wo es idyllisch war und uns besonders gut schmeckte. Auf der Weiterfahrt wurde die Wallfahrtskirche Maria Radna in Lippa besucht, für Banater Schwaben, Berglanddeutsche, aber auch katholische Siebenbürger der Wallfahrtsort schlechthin. In Temeschwar wurde ein Stadtrundgang gemacht, in Lenauheim das Museum Nikolaus Lenaus mit der Puppenausstellung mit den verschiedensten Trachten der Banater Schwaben besucht und anschließend in Recaș eine Weinprobe gemacht. In Lugosch besichtigten wir die Kathedrale der unitarischen Kirche und erreichten schließlich Reschitz, wo wir zwei Nächte verbrachten. Dort besuchten wir das Dampflokomotiv-Freilichtmuseum, in der Alexander-Tietz-Bibliothek nahmen wir an einem herzlichen Empfang durch die Vertreter des Forums der Berglandschwaben teil, wo uns auch ein kleines kulturelles Programm geboten wurde mit Begrüßungsreden, schwäbischen Volkstänzen und Lesung von Lyrik einer einheimischen Dichterin. In Orawitz besuchten wir das Mihai-Eminescu-Theater, ältestes Theater Rumäniens und eine kleine Kopie des Wiener Burgtheaters, spazierten durch Herkulesbad mit seinen Gebäuden im österreichischen Barockstil (leider sehr verfallen) und der Herkulesstatue und gelangten schließlich in Turnu Severin an die Donau. Nach der Besichtigung der Hydrozentrale an den Eisernen Toren, einer dreistündigen Schifffahrt auf der Donau bis zur Kazan-Enge und dem Besuch des Klosters Sf. Ana ging es über Târgu Jiu (mit Besuch des Skulpturenparks von Brâncuși) zum Kloster Horezu und schließlich nach Bukarest, von wo wir den Heimflug antraten.

Das vielseitige Programm hat den Reiseteilnehmern viel geboten. Beeindruckt waren wir von der Landschaft im schwäbischen Bergland und bis zur Donau, eine Gegend, die vielen der Reisenden nicht bekannt war. Am Ende der Reise waren alle sehr zufrieden mit dem Erlebten und dankbar, so viel Schönes zu sehen bekommen zu haben. Dazu hat auch unser junger Reiseleiter sehr viel beigetragen, der uns mit Kompetenz und fundiertem Wissen an die einzelnen Besichtigungspunkte herangebracht und uns so zum guten Verstehen des Gesehenen geführt hat. Auch der Fahrer unseres Reisebusses trug zum guten Gelingen der Reise bei, denn er führte uns sicher auf den teils sehr kurvenreichen Straßen und manchmal schlechter Fahrbahn zu unseren Zielen und verdient daher unseren herzlichsten Dank.

Jürgen Schuster

Schlagwörter: Treffen, Hermannstadt, Reise

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