6. September 2014
Prause-Orgel bei vierter Zeidner Begegnung wieder eingeweiht
Ein dichtes Programm mit Orgeleinweihung, Festgottesdienst, Schulfest, Andacht auf dem Friedhof, Kulturprogramm, ortsgeschichtlichem Gesprächskreis bescherte den Teilnehmern der vierten Zeidner Begegnung Anfang August unvergessliche Tage. „Diese Heimattreffen sind Begegnungen für die Seele“ – damit traf Hans Gärtner, Vorsitzender des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften in Deutschland, den Nerv dieser und sicher vieler anderer Veranstaltungen, die diesen Sommer in Siebenbürgen stattfanden. Gärtner gehörte zu den Eröffnungsrednern der vierten Zeidner Begegnung, die vom 8. bis 10. August im Heimatort unter dem Zeidner Berg stattfand.
Bei schönstem Sonnenwetter eröffnete Pfarrer Andreas Hartig am Spätvormittag des 8. August diese Begegnung in einem festlich geschmückten Kirchhof, mit über 200 Teilnehmern – unter den Klängen der aus Deutschland so ziemlich vollständig angereisten Zeidner Blaskapelle. „Zum Glück haben wir eine gemeinsame Wurzel, die Heimat“, freute sich der Pfarrer in seiner Begrüßung über das erfolgreiche Zustandekommen dieser Großveranstaltung, an der Hartig zum ersten Mal federführend beteiligt war. Auch für die Ortsverwaltung sei dieses ein wichtiges Fest, betonte der neugewählte rumänische Bürgermeister Cătălin Muntean, der seine Grußbotschaft in deutscher Sprache hielt. Langjähriger Begleiter und großer Unterstützer der Zeidner evangelischen Kirche ist der Kirchenkreis Oberes Havelland. Deren Vertreterin, Gabriele Lehmann, berichtete in ihrem Grußwort darüber, dass sich jüngst die Jugendgruppen der beiden Kirchen trafen, was sie optimistisch nach vorne blicken ließe.
Am Nachmittag fand bereits zum 18. Mal – zum dritten Mal in Zeiden – der Zeidner ortgeschichtliche Gesprächskreis (ZOG) statt. Der Leiter dieser traditionsreichen Diskussionsrunde, Helmuth Mieskes, stellte – pünktlich zum 110. Geburtstag des Zeidner Waldbades – seine Neuveröffentlichung eben zu dieser Einrichtung vor, ein gelungener lesenswerter Band, angereichert mit vielen Fotos. Zweiter Schwerpunkt bildete eine Podiumsdiskussion. Zum ersten Mal fand ein Dialog statt zwischen Bürgermeisteramt, Schulleitung, vertreten durch Carmina Vlădilă, deutschem Forum, vertreten durch dessen Vorsitzenden Paul Jacob, evangelischer Kirche mit Pfarrer Andreas Hartig und Nachbarvater Rainer Lehni. Erkennbar war das Bemühen aller Beteiligten, sich auch künftig – zum Wohle aller – intensiv auszutauschen. Moderatorveteran Hans Königes freute sich, auf dem Podium mit einer neuen Generation der 40-Jährigen diskutiert zu haben, die pragmatisch und ideologiefrei an die Themen herangehen.
Höhepunkt der Veranstaltung bildete am nächsten Tag der Festgottesdienst mit der Wiedereinweihung der renovierten Prause-Orgel. Daniel Zikeli, Bischofsvikar und Dechant des Kronstädter Kirchenbezirks, erläuterte in seiner Predigt auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung der Orgel, dieser „Königin der Instrumente“, wie sie Mozart bezeichnete. Am Nachmittag erklärten dann in einer öffentlichen „Führung“ die beiden „Väter“ der Restaurierung, Orgelbauer Hermann Binder und der Zeidner Organist Klaus Dieter Untch, was in den letzten circa fünf Jahren alles passiert ist, damit diese stolze Prause-Orgel aus dem 18. Jahrhundert – übrigens die zweitgrößte des schlesischen Orgelbauers in Siebenbürgen, nach jener in Bistritz, so schön wieder erklingen kann. Rechtzeitig zur Einweihung schaffte es Organist Klaus Dieter Untch eine kompakte, gut dokumentierte und lesenswerte Festschrift zu diesem Anlass herauszugeben. Am gleichen Abend zeigten die Organisten Peter Kleinert aus Brandenburg, Steffen Schlandt aus Kronstadt und Klaus Dieter Untch aus Zeiden im Rahmen der Konzertreihe „Musica Barcensis“, was aus der Prause-Orgel musikalisch alles herauszuholen ist. Das Besondere an so einem Treffen ist, dass es eine gelungene Mischung aus sehr ernsten Momenten, inhaltsvollen Zusammenkünften und auch fröhlichem Zusammensein darstellt. Einer dieser Veranstaltungspunkte, die in die Tiefe gingen, war das Totengedenken auf dem Friedhof am dritten Veranstaltungstag. Allein die Trauermärsche der Blaskapelle lassen kaum ein Auge trocken. Ein Grund, warum Annette Königes, die die diesjährige Ansprache hielt, sich schwertat für diese Rede zuzusagen, wie sie am Anfang bekannte. Sie beschäftigte sich mit dem Begriff Heimat, auch als dem Ort, wo man seine Toten hat und wo man begraben sein möchte.
Am frühen Nachmittag wurde es dann wieder fröhlicher, als man vom Kirchhof gemeinsam Richtung „Schulfest“ ging, wie die Wiese am Ortsrand Richtung Wald heißt. Unter den Kastanien-Bäumen genoss man die Klänge der Blaskapelle wie zu besten Kronenfest-Zeiten. Und natürlich durfte nicht der Gang durch den „Wunderkreis“ fehlen, dieser einmaligen Zeidner Einrichtung, die heuer 140 Jahre alt wird, und die es sonst in Siebenbürgen nicht gibt. Am Ende dieses Ganges zu den Klängen der Blaskapelle gab es das traditionelle Kipfelchen. Und natürlich wurde jeden Abend fleißig in der „Schwarzburg“, Zeidens großem Gasthaus im Zentrum, ausgelassen gefeiert – am Samstag sogar mit der aus Deutschland angereisten Band „Schlager-Taxi“. Abgerundet wurde diese vierte Begegnung mit einem zusätzlichen Angebot an Besichtigungen und Ausflügen, die auf gute Resonanz stießen – der Besuch der rumänisch-orthodoxen Kirche in Zeiden, der Synagoge in Kronstadt sowie einem geführten Stadtspaziergang mit Pfarrer Uwe Seidner ebenfalls in Kronstadt, Besuch bei Hermann Kurmes unter dem Königstein in seiner Pension „Villa Hermania“ und schließlich eine Wanderung ins Waldbad.
Ein großes Dankeschön gilt es allen auszusprechen, den Vertretern der evangelischen Kirche in Zeiden, der Zeidner Nachbarschaft in Deutschland und all den unermüdlichen Helfern, die dieses gelungene Treffen ermöglichten. Ausführliche Berichte dazu mit vielen Fotos sind unter www.zeiden.de zu finden.
Höhepunkt der Veranstaltung bildete am nächsten Tag der Festgottesdienst mit der Wiedereinweihung der renovierten Prause-Orgel. Daniel Zikeli, Bischofsvikar und Dechant des Kronstädter Kirchenbezirks, erläuterte in seiner Predigt auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung der Orgel, dieser „Königin der Instrumente“, wie sie Mozart bezeichnete. Am Nachmittag erklärten dann in einer öffentlichen „Führung“ die beiden „Väter“ der Restaurierung, Orgelbauer Hermann Binder und der Zeidner Organist Klaus Dieter Untch, was in den letzten circa fünf Jahren alles passiert ist, damit diese stolze Prause-Orgel aus dem 18. Jahrhundert – übrigens die zweitgrößte des schlesischen Orgelbauers in Siebenbürgen, nach jener in Bistritz, so schön wieder erklingen kann. Rechtzeitig zur Einweihung schaffte es Organist Klaus Dieter Untch eine kompakte, gut dokumentierte und lesenswerte Festschrift zu diesem Anlass herauszugeben. Am gleichen Abend zeigten die Organisten Peter Kleinert aus Brandenburg, Steffen Schlandt aus Kronstadt und Klaus Dieter Untch aus Zeiden im Rahmen der Konzertreihe „Musica Barcensis“, was aus der Prause-Orgel musikalisch alles herauszuholen ist. Das Besondere an so einem Treffen ist, dass es eine gelungene Mischung aus sehr ernsten Momenten, inhaltsvollen Zusammenkünften und auch fröhlichem Zusammensein darstellt. Einer dieser Veranstaltungspunkte, die in die Tiefe gingen, war das Totengedenken auf dem Friedhof am dritten Veranstaltungstag. Allein die Trauermärsche der Blaskapelle lassen kaum ein Auge trocken. Ein Grund, warum Annette Königes, die die diesjährige Ansprache hielt, sich schwertat für diese Rede zuzusagen, wie sie am Anfang bekannte. Sie beschäftigte sich mit dem Begriff Heimat, auch als dem Ort, wo man seine Toten hat und wo man begraben sein möchte.
Am frühen Nachmittag wurde es dann wieder fröhlicher, als man vom Kirchhof gemeinsam Richtung „Schulfest“ ging, wie die Wiese am Ortsrand Richtung Wald heißt. Unter den Kastanien-Bäumen genoss man die Klänge der Blaskapelle wie zu besten Kronenfest-Zeiten. Und natürlich durfte nicht der Gang durch den „Wunderkreis“ fehlen, dieser einmaligen Zeidner Einrichtung, die heuer 140 Jahre alt wird, und die es sonst in Siebenbürgen nicht gibt. Am Ende dieses Ganges zu den Klängen der Blaskapelle gab es das traditionelle Kipfelchen. Und natürlich wurde jeden Abend fleißig in der „Schwarzburg“, Zeidens großem Gasthaus im Zentrum, ausgelassen gefeiert – am Samstag sogar mit der aus Deutschland angereisten Band „Schlager-Taxi“. Abgerundet wurde diese vierte Begegnung mit einem zusätzlichen Angebot an Besichtigungen und Ausflügen, die auf gute Resonanz stießen – der Besuch der rumänisch-orthodoxen Kirche in Zeiden, der Synagoge in Kronstadt sowie einem geführten Stadtspaziergang mit Pfarrer Uwe Seidner ebenfalls in Kronstadt, Besuch bei Hermann Kurmes unter dem Königstein in seiner Pension „Villa Hermania“ und schließlich eine Wanderung ins Waldbad.
Ein großes Dankeschön gilt es allen auszusprechen, den Vertretern der evangelischen Kirche in Zeiden, der Zeidner Nachbarschaft in Deutschland und all den unermüdlichen Helfern, die dieses gelungene Treffen ermöglichten. Ausführliche Berichte dazu mit vielen Fotos sind unter www.zeiden.de zu finden.
Hans Königes
Schlagwörter: Zeiden, Treffen, Orgel, Einweihung
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