2. November 2015

Gelungenes Brenndorfer Treffen

Der zwölfte Nachbarschaftstag der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) war ein großer Erfolg, gemessen an der hohen Zufriedenheit und guten Stimmung unter den 320 Besuchern, die sich am 26. September im Bürgerzentrum in Brackenheim einfanden.
Zu Beginn des Gottesdienstes las Pfarrer Helmut Kramer ein Grußwort von Bischof Reinhart Guib vor, der den Brenndörfern für ihr „Engagement für unsere alle Grenzen überschreitende Gemeinschaft“ dankte und sie einlud, sich weiterhin für den Erhalt unseres gemeinsamen Erbes einzusetzen. In der Predigt (Römer 10,8-17) hinterfragte Pfarrer Helmut Kramer, wie Wörter wirken und welche Wörter uns Halt geben. Die Antwort sei in Gottes Liebesbotschaft zu finden, „die er in Jesus Christus gelebt hat“. Dieses sei ein Geschenk, und man bräuchte es nur in sich aufzunehmen, wie das tägliche Brot. Den bewegenden Gottesdienst gestaltete der Brenndörfer Kirchenchor unter der musikalischen Leitung von Melitta Wonner und der organisatorischen Leitung von Detlef Copony mit. Die Namen der 91 Brenndörfer, die in den letzten drei Jahren gestorben sind, wurden im Gottesdienst vorgelesen. Sie hinterlassen eine große Lücke in unserer Mitte. Doch gibt es auch Zeichen der Hoffnung. Die mittlere Generation rückte nach und nahm zahlreich und begeistert am Treffen teil, so dass 2015 mehr Gäste als 2012 verzeichnet wurden.

Hoffnungsvoll stimmt auch die verjüngte Blaskapelle Brenndorf, die in Brackenheim erstmals unter der Leitung von Holger Darabas spielte. Sie bestritt am Nachmittag einen sehr guten Auftritt und erfreute mit vertrauten heimatlichen Klängen. Die Musikanten sind hoch motiviert, die reiche Brenndörfer Musiktradition fortzuführen – wir wünschen ihnen dabei viel Erfolg.
Die verjüngte Blaskapelle Brenndorf spielte im ...
Die verjüngte Blaskapelle Brenndorf spielte im Bürgerzentrum in Brackenheim erstmals unter der Leitung von Holger Darabas. Foto: Petra Reiner
Bürgermeister Rolf Kieser freute sich, dass die Brenndörfer ihre Heimat in den Zeiten der Globalisierung pflegten und ihr Treffen in Brackenheim feierten. Die Geburtsstadt von Theodor Heuss, dem ersten deutschen Bundespräsidenten (1949-1959), sei zugleich die größte Rotweingemeinde Deutschlands. Die Weinbauer seien im Herbst gerade dabei, die verdiente Ernte eines Jahres einzufahren. Manfred Copony, Bezirksanwalt des evangelischen Kirchenbezirks Kronstadt und Altkurator von Brenndorf, dankte für die vielseitige Hilfe der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ für die Heimatgemeinde im Burzenland und lud alle zum Begegnungsfest 2016 in Brenndorf ein.

In seiner Ansprache gedachte der HOG-Vorsitzende Siegbert Bruss der 240 Sachsen in Brenndorf, die im Januar 1945 zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt worden waren, 15 Prozent davon seien während der fünfjährigen Deportation gestorben. Die zurzeit schwierigste Aufgabe der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ sei die Kirchenrenovierung in Brenndorf, bei der entscheidende Fortschritte erzielt wurden. 2013 wurden gleich zwei Bauetappen durchgeführt: Im Frühjahr wurde die Saaldecke repariert und gemalt, der Kirchhof abgesenkt und gepflastert, im Herbst 2013 wurden dann die Innenwände der Kirche repariert. Bischof Reinhart Guib weihte die Kirche in einem Gottesdienst am 8. Dezember 2013 wieder ein. Dank einer Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Berlin konnte von Oktober 2014 bis Juli 2015 auch der Kirchturm renoviert werden. Nun steht noch die Reparatur der Außenwände der Kirche an.

Der Vorsitzende lud alle ein, sich ihrer Herkunft und Werte zu besinnen und die vielseitigen Angebote der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ anzunehmen. Wie können wir unsere siebenbürgisch-sächsische Prägung leben? Durch Bildung, durch Traditions- und Mundartpflege, Siebenbürgenreisen, Treffen mit Landsleuten u.a. Das erste Heimattreffen in Brenndorf findet vom 6.-7. August 2016 statt. Um die Anreise aus Deutschland zu erleichtern, veranstaltet die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ eine elftätigen Busreise, wobei auch Sehenswürdigkeiten auf dem Programm stehen. Anmeldungen nehmen Astrid und Hans Thiess, Telefon: (0 82 50) 70 18, entgegen. Des Weiteren lädt die Dorfgemeinschaft alle Landsleute ein, in der Trachtengruppe beim Heimattag in Dinkelsbühl mitzumachen, an den jährlichen Skitreffen in Tirol und Freizeitwochenenden im Altmühlthal teilzunehmen, die „Briefe aus Brenndorf“ und die Homepage www.brenndorf.de mitzugestalten u.a. Laura und Hans Darabas, die die Regionaltreffen in Garching von 2001 und 2014 veranstaltet haben, wurden mit der Ehrenurkunde der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ gewürdigt. Alle Vorstandsmitglieder stellten sich erneut zur Wahl und wurden für drei Jahre im Amt bestätigt. Otto Gliebe ist als Ehrenvorsitzender Mitglied des Vorstandes auf Lebzeit. Ihm gilt ein besonderer Dank. Die positive Resonanz auf die DVD mit den Hochzeitbräuchen (2012) hat ihn angespornt, seine Sammlung des Brenndorfer Dialektes auf 9 000 Wörter zu erweitern. Otto Gliebes „Wörterbuch der Brenndörfer Mundart“ erscheint rechtzeitig vor Weihnachten 2015.

Für das Mittag- und Abendessen sowie Baumstriezel sorgten erstmals Annerose und Bettina Kloos sehr zur Zufriedenheit der Gäste. Das Fest klang spät in der Nacht bei bester Tanzmusik mit der „Akustik-Band“ aus. Dem fleißigen Organisationsteam unter der Leitung von Volker Kreisel sei für das gelungene Treffen gedankt. Auf Wunsch zahlreicher Landsleute hat der Vorstand umdisponiert und wird den 13. Nachbarschaftstag im September 2018 wieder in Brackenheim abhalten.

S. B.



Bildergalerie des 12. Nachbarschaftstages der "Dorfgemeinschaft der Brenndörfer" auf www.brenndorf.de

Schlagwörter: Brenndorf, HOG-Treffen

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