27. Juni 2018

Ein Dankeschön an die Heimatortsgemeinschaften

Am frühen Nachmittag des Pfingstsonntags 2018 trafen wir in Dinkelsbühl einen zufällig dort anwesenden Japaner mittleren Alters. Er hatte, obwohl nur Tourist, an seiner Jacke eine Plakette mit dem Heimattagsmotto „Kultur schafft Heimat und Zukunft“, die er mit sichtbarem Stolz zur Schau stellte. In seinem sehr guten, aber doch fremdartigen Englisch erwähnte er, dass man in seiner Heimat lerne, dass es in Deutschland schöne Landschaften und wichtige, interessante Bauwerke gäbe.
„Und nun sehe ich, dass es hier auch sehr viele frohe und kreative Menschen gibt, die sich für eine gute Sache einbringen und denen ganz offensichtlich die Gemeinschaft viel wichtiger ist als das Individuum.“ Es mag ja sein, dass diesem Japaner die feinen Nuancen und geographischen Unterschiede nicht bewusst sind oder dass er uns Siebenbürger Sachsen als Einheimische von Dinkelsbühl angesehen hat. Dennoch können wir mit seiner Charakterisierung der Menschen, die er erlebt hat, sehr zufrieden sein. Aber was hatte unser Japaner zuvor gesehen?

Nun, natürlich den Trachtenumzug mit rund 3.000 aktiven Teilnehmern und einem Mehrfachen an Zuschauern am Rande, eine sehr große Anzahl an Schildern mit Aufschriften wie „Heimatortsgemeinschaft …“, Tanzgruppen, Blasmusikkapellen. Die Jüngsten, die in Bollerwagen von ihren Eltern oder Großeltern im Zug mitgenommen wurden, die kleine Gruppe mit einer Handvoll Trachtenträger ebenso wie die riesengroße Regionalgruppe mit mehreren Hundert Teilnehmern, drei eigenen Kapellen und dem so genannten „jungen Paar“ am Tag der Hochzeit, ebenso die anderen Brautpaare, darunter sogar echte.
Alle Generationen gehen im Trachtenumzug mit, und ...
Alle Generationen gehen im Trachtenumzug mit, und wer noch nicht selbst gehen kann, wird eben getragen (hier ein Teil der Weingartskirchener Gruppe). Foto: Herwart Licker
Weiterhin die jugendlich frischen Konfirmandinnen, die perfekt gebockelten Frauen, die Männer in ihren Kirchenpelzen, die Burschen mit den bunten Blumenhüten, einige Darsteller von Traditionen wie den Pfingstkönig, das Maibaumaufstellen, das Krapfensammeln nach dem Gansabschlagen am Faschingsdienstag oder das Überbringen eines Ehrenpreises an den Pfarrer. Kurzum, eine bunte Vielfalt von Menschen aus zahlreichen Herkunftsorten und noch mehr gegenwärtigen Wohnsitzen, die alle zu diesem alljährlichen Pfingsttreffen nach Dinkelsbühl gekommen waren und auch nach dem Umzug die Gelegenheit zum Auffrischen früherer Verbindungen und zum Knüpfen neuer Beziehungen nutzten.

Die Heimatortsgemeinschaften können sich mit einer Beteiligung von weit über 1.700 Trachtenträgern durchaus sehen lassen und wir, der Vorstand des HOG-Verbandes, danken all unseren Mitgliedern und Siebenbürger Sachsen, die aktiv und freudig dazu beigetragen haben, dass ein äußerst positives, wahrheitsgetreues Bild einer Gemeinschaft gezeigt wurde, die sich ihrer Traditionen sehr bewusst, aber auch in höchstem Maße gewillt und in der Lage ist, an der Gestaltung der Zukunft mit Fleiß und Ausdauer zu arbeiten.

Wie sagte unser Japaner: „Ich bin stolz darauf, dieses Abzeichen zu tragen und zumindest heute ein Teil dieser Gemeinschaft gewesen zu sein, und ich beneide und beglückwünsche die, die immer dazu gehören.“

Der Vorstand des HOG-Verbandes

Schlagwörter: HOG-Verband, Vorstand, Dank, Heimattag 2018, Dinkelsbühl, Trachtenumzug

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