8. November 2024

21. Tartlauer Treffen in Rothenburg ob der Tauber

Das Tartlauer Treffen, das am 14. September in der schönen mittelalterlichen Stadt Rothenburg ob der Tauber stattfand, war ein voller Erfolg.
Der Tartlauer Chor gestaltete den Gottesdienst ...
Der Tartlauer Chor gestaltete den Gottesdienst mit. Foto: Rolf Batschi
Den Auftakt machte um 10.30 Uhr ein Festgottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche. Der Gottesdienst wurde mit dem Tartlauer Heimatlied, 1951 komponiert und gedichtet von Pfarrer Otto Reich, eingeleitet. Dargeboten wurde es vom Tartlauer Chor unter der Leitung von Irmgard Martin. Das zweite Lied, das vor der Predigt gesungen wurde, war „Glaube, Hoffnung, Liebe“ (Satz: Manfred Bühler, Text: Marc Somaris).

Der Gottesdienst wurde von dem aus Siebenbürgen stammenden Pfarrer Johannes Waedt bestritten. Mit seiner lockeren Art, indem er einige Sätze auch in sächsischer Mundart sprach und auch die Gemeinde an seiner Predigt beteiligte, zog er alle Kirchenbesucher in seinen Bann. Das Thema der Predigt war: „Gott segnet ohne Vorbehalt“. Nach der Predigt sang der Chor „Dona Nobis Pacem“ („Gib uns Frieden“) von Wolfgang Amadeus Mozart als Kanon. Sehr ergreifend war die Totenehrung, die Nachbarvater Hermann Junesch bestritt. Er erwähnte die „alte, ehrwürdige Tradition unserer sächsischen Vorfahren, innezuhalten und Zeit zu finden, um an jene zu erinnern, die nicht mehr unter uns sind“, und verlas die Namen der 39 Tartlauer, die seit dem letzten Treffen verstorben sind. Anschließend wurde ein Kranz vor den Altar gelegt und ein Bläserduo, geleitet von Hans Eichinger, spielte „Ich hatt’ einen Kameraden“.

Noch ganz unter dem Eindruck des sehr bewegenden Gottesdienstes, der von Angelika und Jürgen Schnabel von Radio Siebenbürgen aufgezeichnet worden ist, und unter den schönen Klängen der Orgel verließen die Gäste die Kirche und begaben sich zur Reichsstadthalle, die, dank der fleißigen Hände des Vortages, festlich geschmückt die Gäste empfing. Es bot sich das vertraute Bild von Wappen, Fahnen, Bannern, Stickereien, sächsischen Krügen und Tellern, Trachtenpuppen bis hin zur Miniaturnachbildung unserer Kirchenburg. Im Eingangsbereich hingen Fotos früherer Treffen an der Wand, beim Betrachten derer einem bewusst wurde, wie viele liebe Menschen nicht mehr unter den Lebenden weilen. Im Laufe der nächsten Stunde trafen noch viele Besucher ein, so dass nach kurzer Zeit die Tische fast vollständig besetzt waren. Es wurden über 200 Gäste gezählt.

Das Fest wurde mit einer Ansprache des Nachbarvaters feierlich eröffnet. Er begrüßte die Gäste unter dem Motto: „Heimat ist der Ort, den wir im Herzen tragen, auch wenn unsere Füße weit weg sind.“ Besondere Aufmerksamkeit schenkte er dem amtierenden Bürgermeister von Tartlau, Mihai Apafi, der mit seiner Begleitung extra zu diesem Anlass angereist war.

Nach dem Mittagessen lud Hermann Junesch zur Mitgliederversammlung ein. Unter anderem informierte der Nachbarvater über zwei langersehnte Projekte, die in den letzten zwei Jahren umgesetzt wurden, nachdem sie von der Kirchengemeinde und dem Bürgermeisteramt genehmigt worden waren: Am 24. Dezember 2023, dem Geburtstag der Lehrerin Herta Wilk, wurde eine Gedenktafel, die auf besonderen Wunsch der Nachbarschaft erstellt wurde, an ihrem ehemaligen Wohnhaus enthüllt. Die Straßenschilder zu Ehren unseres ehemaligen Bürgermeisters und Nachbarvaters Michael Trein wurden am 20. Mai 2024 im Pfarrgässchen, der „Strada Mică“, das nun „Strada Michael Trein“ heißt, angebracht. In einer rührenden Ansprache würdigte Dr. Wolfgang Trein die Verdienste seines Vaters. Mit seiner Ansprache traf Bürgermeister Mihai Apafi die Anwesenden mitten ins Herz. Er bezeichnete die Sachsen als eine „vereinte Gemeinschaft“, an der man sich ein Beispiel nehmen könne.
Jugendtanzgruppe Böblingen – drei Tänzer haben ...
Jugendtanzgruppe Böblingen – drei Tänzer haben Tartlauer Wurzeln. Foto: Rolf Batschi
Nach dieser Fülle an Informationen freute sich jeder über eine kleine Stärkung bei Kaffee und Kuchen, begleitet von den Klängen der Nürnberger Blasmusikkapelle „Blechklang“ unter der Leitung von Hans Eichinger. Große Freude bereitete auch die Darbietung der Jugendtanzgruppe Böblingen, die mit flotten Schritten ihr Können unter Beweis stellte und mit heftigem Beifall belohnt wurde.

Das obligatorische Gruppenfoto wurde wegen schlechten Wetters diesmal im Saal gemacht, damit war das „Pflichtprogramm“ beendet. Nach dem Abendessen gab es nur noch gute Laune bei Musik und Tanz. Auch diesmal sorgte das „Duo WeR“ – Wolfgang Steiner und Reinhardt Helwig – für stimmungsvolle Tanzmusik, so dass bis zu später Stunde gefeiert wurde. Ein gemeinsames Singen der Lieder „Burzenland, du wunderschönes Heimatland“, „Wahre Freundschaft“ und des Siebenbürgenliedes rundete das Fest ab und berührte viele Herzen.

Das 21. Tartlauer Treffen war ein gelungenes Fest, auf das man gerne zurückblickt, in der Hoffnung, dass noch viele Treffen folgen werden, bei denen man die Gemeinschaft und den Zusammenhalt deutlich spürt.

Hannelore Schuster

Schlagwörter: Tartlau, HOG-Treffen

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