11. Juni 2021

Sektion Karpaten stellt aktive Mitglieder vor: Renate und Egon Kirschner

Das Ehepaar Renate und Egon Kirschner ist seit 22 Jahren Mitglied der Alpingruppe Adonis der Sektion Karpaten und hat in großem Maße bei der Erweiterung der Bergdisziplinen in der Sektion beigetragen, insbesondere beim Klettern. Sie organisierten viele Klettertouren, Ausbildungen, Fototreffen und vor allem Kinder- und Jugendaktivitäten. Ihnen gebührt ein großer Dank für den langjährigen Einsatz. Das Interview führte Reinhold Kraus.
Ihr habt einen wesentlichen Beitrag geleistet bei der Entwicklung der Sektion Karpaten. Wann und wie kam es dazu?

Renate: Ich habe die Adonis-Gruppe bei einem Schnupper-Kletterwochenende kennengelernt und Klettern hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Deshalb und weil die Gruppe so offen und unterhaltsam war, bin ich geblieben.

Egon: Stefan Kovacs hatte mich zum Adonistreffen nach Weißenstadt im Fichtelgebirge mitgenommen. Dort habe ich die Adonisse kennengelernt und die gute Stimmung geschätzt. In der Fränkischen Schweiz bildete ich mit Renate zum ersten Mal eine Seilschaft. Aus der Seilschaft wurden eine Partnerschaft und daraus unsere Ehe.

Das Ehepaar Renate und Egon Kirschner ...
Das Ehepaar Renate und Egon Kirschner
Welche Ausbildungen habt ihr beim Deutschen Alpenverein besucht?

Renate: Fachübungsleiter Bergsteiger.

Egon: Fachübungsleiter Bergsteiger und als erster in der Sektion die Ausbildung Alpinklettern, die sehr anspruchsvoll war.

Welche Ämter habt ihr in der Sektion übernommen? Mit welchem Aufwand und welchen Aufgaben?

Renate: Tourenleiter. Jährlich habe ich zwei Aktivitäten angeboten sowie Unterstützung bei Ausbildungen. Seit 2017 bin ich Beisitzer im Vorstand der Sektion Karpaten, wo ich bei allen gefassten Entscheidungen abstimmen durfte. Egon: Tourenleiter und Ausbilder Klettern. Die Verantwortung bei den Ausbildungen ist erheblich, aber dafür danken die Teilnehmer mit ihrer Begeisterung, die sie beim Lernen der Klettertechnik empfinden.

Welche Aktivitäten habt ihr im Laufe der Jahre in der Sektion Karpaten organisiert?

Touren und Ausbildungen in den Bergdisziplinen: Klettern, Klettern mit Kindern und Jugendlichen, Klettersteige, Mountainbike sowie einige Jahre das Fototreffen, wo Dia-Vorträge gezeigt und zusammen gefeiert wurde. Diese Aktivitäten fanden u.a. statt in der Fränkischen Schweiz, Donautal, Wilder Kaiser, Wetterstein, Allgäuer Alpen, am Gardasee, Montafon, Moutier, Mallorca, Korsika. Es war uns immer eine große Freude, andere zum Bergsteigen zu animieren und uns für das Gemeinschaftsleben einzusetzen.

Egon, du bist bekannt für deine große Kletterleidenschaft und gehörst zu den Besten in der Sektion. Was ist die Faszination bei dieser Sportart?

Das Vergnügen wird durch die Spannung und Konzentration während des Kletterns gespeist und die Genugtuung, wenn man die Route geschafft hat. Es beginnt mit der Tourenplanung und der Auswahl der Kletterausrüstung. Der Rückzug bzw. Rückweg muss auch geplant werden. Jede Route hat ihren eigenen Charakter, jede Tour hat ihren eigenen Verlauf. Sobald man in der Tour ist, spielt die Wegfindung eine wichtige Rolle. Die Faszination ist die Freude und der Stolz, in einer schwierigen Tour den Stand, die Anseilstelle zu finden, der Drang, immer besser zu werden. Bei allen Touren steht die Sicherheit an vorderster Stelle. Nebenher genieße ich die Berglandschaft, und der schwarze Humor mit dem Kletterpartner rundet das Erlebnis ab.

Welches waren deine anspruchsvollsten Klettertouren? Wer waren deine Kletterpartner?

Egon: Das waren Mehrseillängen in den verschiedenen Regionen der Alpen: Roggalkante im Lechtal mit Renate, Renata-Rossi am Gardasee mit Reinhold Kraus, Via Missile am Gardasee mit Alexander Thorp, Herbst-Teufel im Oberreintal mit Hans-Albert Schindler, Alhambra im Inntal mit Wolfgang Buhl, die bis zum 7. Schwierigkeitsgrad reichten.

Welche Bergdisziplinen mögt ihr außer dem Klettern?

Renate: Wandern in Baden-Württemberg bis die Sohlen brennen. In Zeiten von Corona sind wir schon hunderte Kilometer gewandert. Im letzten Jahr waren es ein bis zwei Touren pro Woche mit jeweils mindestens 15 km.

Egon: Mountainbike. Der Reiz dabei ist, dass man sich gut verausgaben kann, die rasanten Abfahrten genießt und darüber hinaus, die sich ständig wechselnde Umgebung wahrnimmt.

Eure Tochter Ines (18) war von Baby an bis heute an eurer Seite. Auf Kletterrouten, Klettersteigen oder Mountainbike im Rahmen der Familie, aber auch in der Gemeinschaft. Wie hat sie diese Zeit erlebt?

Renate: Unsere Tochter war von der Gemeinschaft immer fasziniert und hat sie in vollen Zügen genossen. Diese Bergsportdisziplinen trugen auch zur Stärkung ihres Selbstbewusstseins bei. Der Grundstein, die Freizeit aktiv zu verbringen, ist gelegt. Zurzeit ist es für sie schwierig, an Outdoor-Aktivitäten teilzunehmen, da sie ihre Zeit zwischen Ausbildung, Schule, Freundinnen und Freund aufteilen muss.

Habt ihr auch Hobbys außerhalb des Bergsports?

Renate: Fotografieren und die Bilder in WhatsApp und Instagram posten. Radfahren, am liebsten Rundtouren, und wenn es nicht möglich ist, geht es mit der Bahn zurück. Mich begeistern die grünen Wiesen, goldene Kornfelder, voll behangene Obstbäume, leuchtend rote Mohnblumen, die kleinen Dörfer, die Flußauen, aber auch die Architektur und Geschichte der Städte. Unsere längste Tour war von Böblingen nach Berlin, 857 km. Ich bastele und tüftele gerne, z.B. Holzarbeiten oder Dekorationen. Es reizt mich, die optimale Lösung zu finden.

Egon: Geocaching, moderne Schnitzeljagd mit Hilfe von GPS-Gerät oder dem iPhone, betreibe ich während allen meinen Freizeitaktivitäten und an allen Orten. Im Jahr finde ich ca. 150 Caches. Die Suche danach führt mich auf interessante Wege an Orten, wohin ich sonst nicht gelangen würde. Und es macht Spaß, das Versteck zu finden sowie die gestellten Aufgaben zur Findung des Caches zu lösen. Seit Neustem praktiziere ich auch Orientierungslauf mit Karte und Kompass quer durch den Wald oder Stadt mit dem Ziel, die Posten zu finden, Körper und Geist zu fordern.

Schlagwörter: DAV, Sektion Karpaten des DAV, Porträt, Mitglieder, Kirschner, Sektion Karpaten

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