16. Mai 2010

In Setterich wird Ostern nach siebenbürgisch-sächsischem Brauch gefeiert

Traditionsgemäß feiert die Siebenbürgisch-Sächsische Bruder- und Schwesternschaft Setterich Ostern nach altem sächsischem Brauch. Die Mitglieder der Bruder- und Schwesternschaft nahmen am Ostersonntag, dem 4. April, in Tracht am Ostergottesdienst teil und feierten abends ihren Osterball
Am Nachmittag des Ostersonntags fand der „Zugang“ – die Mitgliederversammlung der Bruder- und Schwesternschaft – im Jugendheim der Evangelischen Kirchengemeinde Setterich-Siersdorf statt, bei dem alle Mitglieder in siebenbürgisch-sächsischer Tracht anwesend waren. Leider konnten in diesem Jahr keine Neuzugänge eingegrüßt werden. Die Bruder- und Schwesternschaft wurde 1954 kurz nach Ansiedlung von Siebenbürger Sachsen in Setterich gegründet. Herzstück der Bruder- und Schwesternschaft war und ist bis heute die Tanzgruppe, die zurzeit von Jens Schwager geleitet wird. Einige schöne Stunden erlebten dann am gleichen Abend die Gäste des Osterballs. Altknecht Daniel Ungar und Altmagd Ruth Breuer konnten eine Reihe von Ehrengästen begrüßen, darunter Ortspfarrer Gernot Ratajek-Greier, den Stellvertretenden Bundesvorsitzenden und Bundesjugendleiter Rainer Lehni und den Vorsitzenden der Kreisgruppe Setterich, Klaus Weber.
Auftritt der Tanzgruppe Setterich beim Osterball ...
Auftritt der Tanzgruppe Setterich beim Osterball am 4. April 2010.
Traditionell wurde der kulturelle Teil des Abends mit dem „Irtentunz“ eingeleitet, dem der „Figurenländler“ folgte, der ebenfalls auf jedem Osterball gezeigt wird. Der erste Teil des Programms wurde mit zwei weiteren deutschen Volkstänzen beendet.

Der ebenfalls anwesende Stephan-Ludwig-Roth-Chor Setterich konnte wegen des zurzeit fehlenden Dirigenten nicht wie geplant einen kleinen musikalischen Gruß überbringen. Stattdessen zeigten die beiden Chormitglieder Christel Oppermann und Liese Schürgers einen unterhaltsamen Show-Akt. Einen musikalischen Leckerbissen boten anschließend Ruth Breuer und Oliver Hotz: moderne Lieder mit E-Gitarre und Harfe, auf einem hohen Niveau gesungen und vom Publikum äußerst gut aufgenommen.

Mit schwungvollen Rhythmen ging auch der zweite Teil des Tanzauftrittes weiter, der dieses Jahr im amerikanischen Stil gehalten wurde. Die Tanzgruppe zeigte hier den „Red River Valley“ und eine Variation von Shania Twain „Any man of mine“. Traditionell wird zum Abschluss des Programms auch das Publikum beim Gesellschaftstanz mit eingebunden. Passend zum dargebotenen Programm war das ein leichter Country-Tanz, bei dem die Ballgäste viel Spaß hatten. Nach kurzer Nacht starteten die Jungs nach alter sächsischer Tradition schon in den frühen Stunden des Ostermontags ihre „Beschidder-Tour“. Jedes Mädchen, das Mitglied der Bruder- und Schwesternschaft ist, wurde besucht und „beschüttet“.

Die Bruder- und Schwesternschaft hat erneut gezeigt, dass sie Traditionen aus Siebenbürgen weiterführt und darüber hinaus darauf bedacht ist, sie aktuell auszuleben und für die heutigen Generationen interessant zu machen. Zu wünschen wäre der Gruppe, dass in naher Zukunft weitere Interessenten den Weg zu ihr finden. Potenzial wäre vorhanden.

Heike und Rainer Lehni

Schlagwörter: Setterich, Ostern

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