30. Juli 2010

Heidenheimer Kinder zeigen bezaubernde Aufführung

Pastellfarbene Papierschirmchen, der Palast im Hintergrund, Bonsais, goldene Gartenbank, Fischteich und silberner Springbrunnen. Quartenmotive im Klavierspiel schaffen Gewissheit – man befindet sich nicht im Oettinger-Gemeindehaus, sondern im Garten seiner Majestät, des Kaisers von China. Patrik Dengel, der Kaiser von China, war es, der es bitter bereute, auf die Dienste des lebendigen zugunsten eines künstlichen Vögelchens verzichtet zu haben.
Der Kaiser von Japan, energisch gespielt von Michael Benning, schenkte ihm eine künstliche Nachtigall (Jennifer Rill) mit der Aufforderung: „Wenn man sie nicht mehr braucht, weg damit!“ Und so verbannt der Kaiser das Beste aus seinem Reich.

Die 40 Mitwirkenden spielten in dem Musical von Andreas Schmittberger mit überbordender Lust, Witz, Charme und jenem Maß an Unbefangenheit, das Kinderaufführungen immer ihren ganz eigenen Reiz verleiht. Helga Schuster und Gwendoline Onghert-Renten haben es in den letz­ten vier Monaten geschafft, den Tanzgruppenkindern jede Menge „Bühnenblut“ einzuflößen.
Die jungen Darsteller der Musicalaufführung in ...
Die jungen Darsteller der Musicalaufführung in Heidenheim. Foto: Georg Schuster
Die Hofdamen in ihren chinesischen Kleidchen begeisterten mit einem grazilen Stäbchentanz und belebten das Bühnenbild mit bunten Fächern. Wenn der Kaiser seinen Garten preist, singen sie das formelhafte: „Ei wie lieblich“. Dann wuseln sie wie ein aufgescheuchter Schwarm über die Bühne, um die Nachtigall (Valerie Braun / Maxi Quinz) zu finden, wie es der Kaiser gebieterisch fordert. Die Minister (Michael Wegmeth, Jonas Schuster und Stefan Rill) sind entsetzt über die kleine Nachtigall, die nur grau ist und zu unscheinbar und keinen Platz im Schloss verdient.

Amüsante Vorgänge bereicherten die Haupthandlung. Da gibt es Cheng (Lara Schuster) und Chang (Jonas Dengel), die sich über die hochnäsige Behandlung durch den Haushofmeister (Ingo Schneider) beklagen, oder den Koch Muli-Nechs (Dennis Seiler), der kein Gemüse mag und mit seinen Fischstäbchen spricht. Auch die drei besserwisserischen Ärzte (Lukas Dengel, Tobias Cloos und Phillip Wegmeth) hatten durch ihr Herumdoktern am Kaiser die Lacher auf ihrer Seite.

Ein Kompliment gilt den Kindern für die mal schwungvollen, mal gefühlvollen, klar und verständlich gesungenen Lieder. Günther Dengel (Klavier), Carsten Dengel (Schlagzeug), Susanne Kohler (Altflöte) sorgten für kompetente Begleitung. Gerti Quinz zauberte aus den siebenbürgischen Gesichtern chinesische und japanische, so dass die Omas Schwierigkeiten hatten, ihre Enkelkinder zu erkennen. Ein besonderer Dank gilt allen, die hinter den Kulissen mithalfen, und den fleißigen Menschen, die den Gaumen verwöhnten mit leckeren Kuchen.

Martin Schuster

Schlagwörter: Kinder, Heidenheim

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