7. September 2007

Junge Siebenbürger frischen ihre Wurzeln auf

„Saxon up!“ – Der englische Leitspruch des Föderationsjugendlagers 2007 beinhaltet eine eindeutige Botschaft: „Sei ein richtiger Siebenbürger Sachse!“ Die Teilnehmer des Jugendlagers, das vom 12. bis 15. August in Siebenbürgen stattgefunden hat, nahmen diesen Leitgedanken auch gleich an. Fünf Amerikaner, sieben Kanadier und zwei Deutsche nahmen am Föderationsjugendlager unter rumänischer Leitung sowie an den zahlreichen Aktivitäten teil.
Trotz amerikanisch-kanadischer Überzahl sprachen wir nicht immer Englisch, da unsere Landsleute immer noch Deutsch beherrschen. Vor allem die Kanadier überraschten uns mit ihren Kenntnissen des sächsischen Dialektes. Für die meisten war es der erste Besuch in die „alte Heimat“ und so zogen uns vor allem die bekannten sächsischen Städte und Sehenswürdigkeiten an, zum Beispiel die diesjährige europäische Kulturhauptstadt Hermannstadt, die ebenso wie Neppendorf und Michelsberg zeitweise unser Aufenthaltsort war. Weitere Ausflugsziele waren Schäßburg, Kronstadt, Rosenau, Mediasch, Birthälm und auch kleinere Dörfer, die nach unserer Meinung immer noch ein ursprüngliches siebenbürgisches Flair versprühen. Natürlich durften als Attraktionen die Transfogarascher Hochstraße, die Hohe Rinne, die Törzburg (Bran) und Salzburg nicht fehlen.
Siebenbürgisch-sächsisches Föderationsjugendlager ...
Siebenbürgisch-sächsisches Föderationsjugendlager 2007: Gruppenbild der Mädels im Dorfmuseum Hermannstadt.
Die Ausflüge allein haben das Jugendlager schon sehr attraktiv gestaltet, doch konnte im Vorhinein niemand wissen, wie erfolgreich sich der Aufenthalt vor allem in Hinblick auf die Gemeinschaft und Gruppendynamik entwickeln würde. Wahrscheinlich fiel es uns wegen unserer gemeinsamen Wurzeln sehr leicht, Unterschiede zu überwinden und uns schnell kennenzulernen. Ein Hauptanliegen aller war es, Erfahrungen auszutauschen und zusammen Spaß zu haben. Somit wurde jede Minute genutzt, um miteinander zu reden, zu lachen, zu feiern, zu tanzen, zu trinken, zu spielen und zu singen – an Schlaf dachten dabei die wenigsten. Ob beim Singen des Siebenbürger-Liedes, während holprigen Fahrten in unseren Minibussen, beim Grillen und Essen von „Mici“, beim Trinken von „Pali“ und Wein oder beim Tanzen (auch zu rumänischer Volksmusik) – die Stimmung war stets ausgelassen und aufgeschlossen. Etliche Fotos und kurze Filme dokumentieren unseren Aufenthalt, und so werden diese Tage nicht sicher nicht vergessen werden.

Die einzige dunkle Wolke, die kurz auftauchte, war der zweitägige Krankenhausaufenthalt eines amerikanischen Teilnehmers wegen einer Magenverstimmung. Doch nach seiner Genesung verzog sich dieses Schreckensgespenst schnell.
Siebenbürgisch-sächsisches Föderationsjugendlager ...
Siebenbürgisch-sächsisches Föderationsjugendlager 2007: Gruppenbild der Jungs im Dorfmuseum zu Hermannstadt (ohne Amerikaner).
Die rumänischen Organisatoren, denen der reibungslose Verlauf des Jugendlagers zu verdanken ist, erfüllten uns nicht nur alle Wünsche bezüglich Essen, Freizeit oder Programmänderung, sondern standen uns, vor allem Vlad Popa, unser Jugendlagerleiter, zu jeder Tages- und Nachtzeit hilfreich zur Seite. Vlad Popa gab uns immer das Gefühl, dass wir alle gemeinsam die Gestaltung und den Erfolg des Jugendlagers in der Hand haben. Dafür ein herzliches Dankeschön.

Dies alles hat unsere Reise zu einem besonderen Erlebnis gemacht. Es war ein tolles sächsisches Föderationsjugendlager, das uns neue Freundschaften und schöne Erinnerungen beschert hat. Dafür möchten wir noch der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen und besonders Ulrike Hopprich für die Organisation in Deutschland danken. Auch unserem treuen Fahrer vor Ort, Dirk Beckesch, gebührt der Dank.

Zum Schluss möchte ich auch andere Jugendliche aus Deutschland dazu ermutigen, sich für das nächste Föderationsjugendlager, ob in zwei Jahren oder später, anzumelden. Zweimal war ich dabei, und jedes Mal hat es sich gelohnt. Besonders für uns Sachsen ist es ein wunderbares Angebot, um Neues zu erfahren, aber auch um Bekanntes und Vertrautes zu erleben.

Christine Avram

Schlagwörter: SJD, Föderation, Siebenbürger Sachsen weltweit

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