14. Juli 2008

SJD: Segeltörn auf dem Ijssel-Meer

Ein schönes Wochenende verbrachten 15 junge Leute auf der Segelfreizeit, die von der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) vom 20. bis 22. Juni in Holland durchgeführt wurde.
Mit großem Hallo trafen Freitagabend die Jugendlichen aus Biberach, Bietigheim-Bissingen, Gunzenhausen, Heidenheim, Köln, Ludwigsburg, Schwabach und Stuttgart nach teils mehrstündiger Fahrt im Hafen Kampen ein. Die meisten Jugendlichen kannten sich schon, mit den „Neuen“ wurde schnell Freundschaft geschlossen. Den ersten Abend verbrachte man an Deck und bei einem nächtlichen Bummel durch Kampen, wobei König Fußball allenthalben präsent war – zeitgleich fand die Europameisterschaft statt.
Die Teilnehmer der Segelfreizeit an Deck der ...
Die Teilnehmer der Segelfreizeit an Deck der „Hester“. Foto: Heike Mai-Lehni
Am nächsten Morgen hieß es Leinen los und Anker lichten. Bei teils schönem, aber kühlem Wetter schipperte man auf der „Hester“ das Flüsschen Ijssel Richtung Meer entlang. Die „Hester“, bereits zum vierten Mal von der SJD „geentert“, ist ein 1898 erbauter Zweimastsegler, der mittlerweile für einige der Teilnehmer schon fast zu einer zweiten oder dritten Heimat geworden ist. Mit dem Skipper wurde die Tagesroute festgesetzt. Unter Anleitung des Matrosen konnten bald die Segel gesetzt werden. Interessant für die meisten war kurz nach Abfahrt das Betanken unseres Schiffes an einer Schiffstankstelle am Ufer der Ijssel. Nach Durchqueren des kleinen Ketel-Meers erreichte man das Ijssel-Meer. Das Ijssel-Meer ist ein Binnenmeer aus Süßwasser, das nach Norden durch Deiche von der Nordsee abgetrennt ist. Dementsprechend ist der Wellengang nicht so hoch. Hinzu kam der schwache Wind, der die Fahrt mit vollen Segeln leider nicht zur vollen Geltung bringen konnte, so dass ein Teil der Strecke zusätzlich mit Motorantrieb zurückgelegt werden musste.

Am Nachmittag wagten sich einige Wagemutige ins kühle Nass und konnten sich mit der „Banane“ übers Wasser ziehen und in selbiges werfen lassen, oder einfach nur mit dem Motorboot ein paar schnelle Runden über die See drehen. Andere wiederum genossen die Ruhe und relaxten an Deck. Am Abend erreichte man das Städtchen Enkhuizen in der Provinz Nord-Holland. Eine Vielzahl an Segelschiffen und Yachten ankerte auf dem nahezu unüberschaubaren Hafengelände. Die meisten Teilnehmer unternahmen eine Erkundungstour durch das Städtchen und auf der gerade stattfindenden Kirmes oder bestaunten die typisch holländischen Straßenzüge mit ihren Grachten und den kleinen Backsteinhäuschen. Rechtzeitig zu den Höhepunkten des Abends war man zurück auf der „Hester“. Einerseits warteten die lecker gegrillten Mici, andererseits wieder König Fußball in Gestalt des EM-Viertelfinalspiels, ausgerechnet der Holländer gegen die Russen. Bei wem die Sympathien lagen, war eindeutig. Auch wenn die Holländer ausschieden, tat das der guten Stimmung bis spät in die Nacht hinein keinen Abbruch.

Am Sonntagmorgen erfolgte die Rückfahrt. Bei „Black Coffee“, „Achy Breaky Heart“ oder Liedern von Amazonas-Express wurde an Deck getanzt, auch wenn die Standfestigkeit bei voller Fahrt nicht immer gegeben war. Wehmütig erreichte man am späten Nachmittag den Heimathafen Kampen; es hieß Kajüten und Kombüse aufräumen und leeren. Einig waren sich die jungen Leute, dass die Fahrt sehr schön war, auch wenn die Teilnehmerzahl diesmal hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Der Dank der Teilnehmer ging an Heike Mai-Lehni, die für die SJD die Organisation dieser Freizeit erneut hervorragend gemeistert hat, sowie an Skipper Sven und seinen Maat. Für eine Wiederholung in zwei Jahren waren alle Teilnehmer. Ob es dazu kommt, hängt von einer größeren Zahl an Anmeldungen ab. Also, seid beim nächsten Mal dabei!

Rainer Lehni

Schlagwörter: SJD, Freizeit

Bewerten:

8 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.