19. August 2008

Studieren in Klausenburg

Ab dem kommenden Herbstsemester starten die Universitäten Rostock und Klausenburg gemeinsame Doppelstudiengänge in den Bereichen Wirtschaft und Biologie. Als Abschluss winkt der akademische Grad beider Einrichtungen, ein so genannter Double-Degree.
Ein dreijähriges Bachelorstudium ermöglicht den Studenten, zwischen der Universität in Rostock und der Babeș-Bolyai-Universität (BBU) in Klausenburg (Cluj) zu pendeln, Auslandserfah­rungen zu sammeln und dennoch ihr Studium in der vorgeschriebenen Regelstudienzeit zu beenden. Neben den Kooperationen der BBU mit den Universitäten in Münster und Magdeburg, die schon seit mehreren Jahren bestehen, ist dies nun die neueste Möglichkeit, an zwei Hochschu­len gleichzeitig zu studieren und zwei Abschlüsse zu erlangen.

Auch über das ERASMUS-Programm des Deut­schen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) können Studenten inzwischen für ein oder mehrere Auslandssemester nach Rumänien gehen. Spiegel online berichtete vor kurzem in einem ausführlichen Artikel über ERASMUS-Studenten an der Babeș-Bolyai-Universität in Klausenburg. Diese ist mit 51 000 Studenten die größte und älteste der fünf staatlichen Hochschulen im zweitgrößten Finanzzentrum Rumäniens. Insgesamt zählt die Stadt ca. 100 000 Studenten, fast ein Drittel aller Einwohner. An der BBU wird in vier Sprachen unterrichtet: Rumänisch, Ungarisch, Deutsch und Englisch. Zusätzlich zu den rumänischen Dozenten lehren vier deutsche und 140 ungarische Professoren in allen Fachgebieten.

Nicht nur das europäische Netzwerk, mit dessen Aufbau die BBU nach der Wende 1989 begann, und die sprachliche Vielfalt, sondern vor allem die günstigen Lebenshaltungskosten sind ein Anreiz für Studenten aus dem Ausland. Im Gegensatz zu beliebten Studienländern wie Groß­britannien und Frankreich „leben die Studenten in Cluj billig“, wie Spiegel online schreibt, und ebenso wie die landschaftlich reizvolle Lage schätzen sie die Atmosphäre in der Stadt, den Gegensatz zwischen Alt und Neu, wie aus dem Artikel „Auf nach Osten“ hervorgeht.

Für Studenten ist ein Auslandssemester eine wertvolle Erfahrung, und wenn es so international zugeht wie in Klausenburg: Warum nicht dort ein wenig „Uniluft“ schnuppern, auf hohem Niveau studieren und gleichzeitig die ehemalige Hauptstadt des Großfürstentums Siebenbürgen (1790-1867) kennenlernen?

Doris Roth

Schlagwörter: Hochschulen, Studenten

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