28. November 2008

Föderation der Siebenbürger Sachsen: Siebenbürgen erstmals in Kulturaustausch einbezogen

Zwischen dem 25. September und dem 9. Oktober war die Volkstanzgruppe des Jugendforums Hermannstadt als Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen auf Einladung der Föderation der Siebenbürger Sachsen in Österreich und Deutschland zu Gast. Beteiligt waren 18 Schüler und Studenten der Hermannstädter Einrichtungen mit Unterricht in deutscher Sprache im Alter von 16 bis 27 Jahren, Schüler der Brukenthalschule – Dank gebührt an dieser Stelle den betreffenden Klassenlehrern und Herrn Direktor Gerold Hermann, die unsere Ausfahrt überhaupt möglich gemacht haben –, Studenten der Lucian-Blaga-Universität und berufstätige Jugendliche, die dem Jugendforum, der Jugendarbeit und dem Deutschen Forum treu geblieben sind.
In zwei Kleinbussen fuhren wir los mit einem Haufen Gepäck (das sich dank der Shopping-Einheiten bis zuletzt verdoppeln sollte), drei CD’s (um sicher zu sein, dass es mit der Musik bei unseren Auftritten klappt), fünf Fotoapparaten (mit den geschossenen Fotos kann man locker die Erde ein paar Mal umrunden) und – dem Bänderbaum.

Eigentlich wusste keiner von uns, was uns erwartet, aber jedes gute Abenteuer setzt so etwas voraus. Glücklicherweise waren wir stets in guten Händen, die Organisatoren haben eine großartige Arbeit geleistet und uns, seien es die Auftritte oder Stadtbesichtigungen, Freizeittätigkeiten oder die berüchtigten Shoppingnachmittage, beispielhaft betreut und soweit möglich auch unsere Sonderwünsche berücksichtigt. Es hat sich niemand verlaufen, jeder wusste zu jeder Zeit was, wie, wann, warum und wozu getan wird und das in allgemeinem Konsens.
Einer der Höhepunkte des Aufenthaltes der ...
Einer der Höhepunkte des Aufenthaltes der Volkstanzgruppe des Jugendforums Hermannstadts in Österreich und Deutschland war die Teilnahme am Heimattag in Wels.
Wann immer man eine solche Ausfahrt unternimmt, werden anschließend kritische Fragen gestellt: 1. Wie war das Essen? 2. Wie war die Unterkunft? 3. Was habt ihr gemacht (Programm, Freizeit)? 4. Wie waren die Leute (Betreuer, Gasteltern, Teilnehmer an verschiedenen Veranstaltungen)? 5. Was habt ihr mitgebracht?

Das Essen war wie zu Hause

1) Wir hätten bestimmt nicht geahnt, dass man uns (unter anderem) mit Leberwurst, hausgemachter Wurst, „tobă“, „telemea“ und anderen heimischen Leckerbissen erwartet. Manch einer durfte sich der früher oder später vermissten „ciorbă“ bei den Gastfamilien erfreuen oder verschiedene einheimische Leckerbissen wie Leberkäs oder Gulasch genießen.

Sehr gute Unterkunft

2) Die Unterkunft war sehr gut, wir hatten sowohl Gelegenheit, unter uns in Jugendherbergen zu sein, als auch bei Gastfamilien untergebracht zu werden. Die Unterkunft bei Gastfamilien sollte bei Austauschen der Föderation eigentlich immer einer der Schwerpunkte sein, es gab sehr interessante und intensive Gespräche in den Gastfamilien, sei es der in Rente gegangene Professor, der Elektriker, der Montagnard oder viele andere, die uns so herzlich aufgenommen haben. Man spricht über bekannte Ortschaften, Straßen, Personen, es gibt immer noch das Gefühl, dass es viel Gemeinsames gibt.

Im Rahmen des Kulturaustausches pflegte man ...
Im Rahmen des Kulturaustausches pflegte man nicht nur siebenbürgisch-sächsische Kultur und Gemeinschaft, sondern lernte auch Land und Leute kennen. Die Aufnahme entstand am Attersee.
Etwas mühsam waren die ständig wechselnde Unterkunft und das Leben aus dem Koffer. Man hatte nicht wirklich Zeit durchzuatmen und die Batterien aufzuladen. Wären wir andererseits länger an einem Ort geblieben, hätten wir nicht so vieles sehen und erleben können, was wirklich schade gewesen wäre. Letztendlich ist es eine Tournee, die mit Statik nicht viel zu tun hat.

Kulturelles und touristisches Programm

3) Was haben wir nicht gemacht?, wäre fast einfacher zu beantworten. Wir sind mit der Volkstanzgruppe in Wels beim Heimattag und in Stuttgart aufgetreten und haben viel Applaus geerntet. Wir haben Stadtführungen mitgemacht (und dabei viel Spaß gehabt) in Wien, Salzburg, München, Augsburg, Dinkelsbühl (wo wir von der Ersten Bürgermeisterin, Frau Hildegard Beck, empfangen wurden), wir waren kegeln, im Erlebnisbad, Erlebnispark, im Kletterwald, beim Münchner Oktoberfest und Cannstädter Wasen ... Sehr angenehm waren auch die gemeinsamen Abende mit den Mitgliedern der verschiedenen sächsischen Gemeinschaften in Vöcklabruck, Augsburg, Ingolstadt und Geretsried. Wir hatten die Gelegenheit, uns mit Jung und Junggebliebenen auszutauschen, neue Tänze zu lernen und siebenbürgische Küche zu genießen ...

Freundliche und offene Menschen

4) Die Leute waren ausnahmslos sehr freundlich, zuvorkommend und offen. Man hatte immer das Gefühl, willkommen zu sein. An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten für unsere Betreuung danken, vor allem den Hauptkoordinatoren, den Kulturreferenten der Verbände in Österreich und Deutschland, Klaus Wagner und Hans-Werner Schuster.

Fazit

5) Wir haben viele Freundschaften, neue Tänze und wesentlich bessere Varianten unserer Aufnahmen von uralten Audiokassetten, Tausende Fotos und Videoaufnahmen, 70 kg Süßigkeiten, Kaffee, Kleider, Spielzeug usw., viele schöne Erinnerungen und Zukunftspläne mitgebracht.

Negatives gibt es wenig zu berichten, man müsste eigentlich lange suchen, um etwas zu finden. Man könnte vielleicht den im Erlebnisbad abgebrochenen Zahn eines unserer Teilnehmer erwähnen, aber ohne Schmerzen und mit viel Humor war es eher positiv.

Insgesamt war unsere Tournee ein einmaliges Erlebnis, wofür wir uns bei der Föderation der Siebenbürger Sachsen für die Einladung, den Herren Klaus Wagner und Hans-Werner Schuster und allen anderen Beteiligten für die Organisation und den Teilnehmern an den zahlreichen gemeinsamen Veranstaltungen für eine schöne Zeit herzlich bedanken.

Vlad Popa

Schlagwörter: Föderation, Verband, Österreich, Forum, Jugend, SJD

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