Kurz vor 10.00 Uhr läutete die Glocke vom Turm der Erinnerung den Gottesdienst ein, der im Freien auf dem Gelände des Robert-Gassner-Hofes stattfand.

In seiner Predigt über Johannes 3,30, „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“, führte Pfarrer Frank Müllenmeister unter anderem aus, dass nach dem Johannestag die Tage wieder kürzer werden und dass in der Zeit, wo sie am kürzesten und dunkelsten seien, in Jesus Christus das Licht der Welt erschienen sei. In diesem Lichte sollten wir unser Leben führen.

Der Gemeindegesang wurde vom Posaunenchor begleitet, während der Honterus-Chor und der Kirchenchor gemeinsam die vierstimmigen Sätze „Lobt den Herrn der Welt“ und „Lobsinget Gott dem Herrn“ sangen. Trotz hochsommerlicher Temperaturen beteiligten sich zahlreiche Gemeindeglieder, darunter auch Heimbewohner, an dem Gottesdienst.

Im Anschluss wurde in einer Gedenkfeier Robert Gassner, der „Vater der Siedlung“, gewürdigt, der am 25. April 2010 100 Jahre alt geworden wäre (siehe Siebenbürgische Zeitung vom 20. April 2010, Seite 2). Unter den zahlreichen Gästen waren auch Mitglieder der Familie Gassner. Michael Hartig, ein langjähriger Weggefährte in mehreren Gremien, würdigte das Leben und Wirken Robert Gassners und seine besondere Bedeutung für Drabenderhöhe. Das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe unter der Leitung von Heinz Rehring und der Honterus-Chor unter dem Dirigat von Regine Melzer umrahmtem diese kleine Feierstunde musikalisch.

Nach einer Pause begann um 13.00 Uhr das Kronenfest, eine Brauchtumsveranstaltung, die vor zwei Jahren erstmals in Drabenderhöhe gefeiert wurde. Einleitende Worte sprach Enni Janesch, Vorsitzende der Kreisgruppe. Unter Marschklängen des Blasorchesters Drabenderhöhe traten Trachtenträgerinnen und -träger verschiedener Generationen auf und bildeten einen Kreis um die Blumenkrone, die am Vortag aufgestellt worden war. Angefeuert durch die vielen Zuschauer und unter Musikbegleitung erklomm der Jugendliche Klaus Buchholzer den elf Meter hohen Kronenbaum und hielt aus luftiger Höhe seine Ansprache. Für die vielen Kinder unter der Krone regnete es Süßigkeiten. Pfarrer i.R. Kurt Franchy sprach ein Wort des Dankes.

Nachdem der Kronenkletterer wieder festen Boden unter den Beinen hatte, durfte er mit seiner Freundin einen Ehrentanz drehen. Die Kinder-, Jugend- und Erwachsenentanzgruppen Drabenderhöhe zeigten ihr Können und wurden immer wieder beklatscht und angefeuert.

Die Benefizveranstaltung stand unter dem Motto „Alle für den Höher Garten“. Heimleiter Pfarrer a. D. Fritz Barth stellte das Projekt des Erlebnis- und Sinnesgartens der Begegnung, der auf dem Gelände des Hauses Siebenbürgen entstehen soll, vor. Das Projekt hat bei den Ortsvereinen Anklang gefunden und wurde nun in der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Veranstalter waren der „Adele-Zay“-Verein, das Haus Siebenbürgen Alten- und Pflegeheim, die Kirchengemeinde, die Kreisgruppe Drabenderhöhe des Verbandes, der Sportverein BV 09, der Ernteverein und die Feuerwehr.

Die Moderation hatte MGV-Vorsitzender Ulrich Fromold. Zahlreiche Redner, darunter Landrat Hagen Jobi und Bürgermeister Wilfried Bast, sprachen Grußworte. An dem erlesenen musikalischen Programm beteiligten sich der Schulchor und das Schulorchester, die Höher Spatzen, die beiden Kindergärten, der Frauenchor, der MGV und das Akkordeonorchester. Für Kinderbelustigungen zeichneten das Jugendheim, der Heimatverein, die Kindergärten und die Kirchen­gemeinde verantwortlich.

Eine Tombola, deren Erlös dem oben gebannten Projekt zugute kommen soll, fand großen Anklang. Vielen Besucher nutzten die Gelegenheit, den „Turm der Erinnerung“ zu besteigen. Der Turm bietet nicht nur eine großartige Aussicht, sondern beherbergt auch Objekte und Hinweise unserer bewegten siebenbürgischen Geschichte. Auch die Einrichtungen des Alten- und Pflegeheims wurden von vielen in Augenschein genommen. Besondern Anklang fand der neue Haupteingang aus dem Robert-Gassner-Hof.

Ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken fand reißenden Absatz. Abschließend kann gesagt werden, dass beide Veranstaltungen gelungen waren, dank des Einsatzes der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.

Pfarrer i. R. Gerhard Thomke