7. August 2012

20 Jahre Sommerfest am Nürnberger Kuhweiher

Das Jubiläumsfest des Kreisverbandes Nürnberg auf dem Caritas-Gelände am Kuhweiher am Sonntag, dem 15. Juli, wurde ein großer Erfolg – trotz eines kräftigen Regenschauers um die Mittagszeit. Prominente Ehrengäste waren da, zahlreiche Kulturgruppen, weit über 1500 Landsleute und Freunde der Siebenbürger Sachsen feierten mit großer Begeisterung mit.
Wir haben während der letzten 20 Jahre nicht nur keine Besucher eingebüßt, nein, wir sind Jahr für Jahr stärker, kreativer, gestaltungsreicher geworden und können über die Grundbedürfnisse des kulinarischen Angebots insbesondere den Geist, das Gemüt, das Herz, die Seele unserer von Jahr zu Jahr mehr gewordenen Teilnehmer befriedigen. „Ein Jubiläum feiern“, tat Inge Alzner, unsere agile Kreisverbandsvorsitzende, kund, „ist jedoch nur dann möglich, wenn Gruppierungen über mehrere Jahre hinweg sich für eine bestimmte Sache, eine bestimmte Veranstaltung engagieren und einbringen.“

Die pure Freude des Wiedersehens, der Begegnung, der Auftritte, des Miteinanders war deutlich auf dem Antlitz aller Alterskategorien zu erkennen. Die Güte dieses Festes liegt wohl in seiner unwiderstehlichen Kraft der Begegnung von Menschen mit gleichem Ursprung, mit grundsätzlich gleicher Gesinnung: das Siebenbürgisch-Sächsische als Lebensinhalt zu pflegen, es als Kraftquell zu nutzen. Die Idee zum Sommerfest am Kuhweiher kam 1992 von Annemarie Puscher, langjähriges sehr aktives Vorstandsmitglied. Danke, Annemarie. Eine Ausstellung mit Schnappschüssen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten war auf dem Festplatz zu bewundern.
Sommerfest am Nürnberger Kuhweiher: Annette ...
Sommerfest am Nürnberger Kuhweiher: Annette Folkendt, die Jugendtanzgruppe Herzogenaurach und die Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg in Aktion.
Inzwischen schon ein fester Bestandteil des Sommerfestes, fand am Vorabend ein von ca. 400 vorwiegend jugendlichen Teilnehmern besuchtes einstimmendes Open-Air-Konzert statt, diesmal mit der Akustik-Band aus Heilbronn. Schon hier war natürlich Musik, zugleich jedoch auch tänzerisches und kulinarisches Vergnügen angesagt. 2013 ist Amazonas Express dabei.

Musikalisch durch unsere Siebenbürger Blaskapelle Nürnberg wieder bestens eingeführt, konnten am Jubiläumstag die zahlreichen Besucher des Festes durchgehend mit feinen Grillspezialitäten (von der Metzgerei Dootz), darunter auch saftige Mici, mit Getränken (vom Getränkehandel Bartel), frischem Baumstriezel (Familie Degel aus Berlin), einem siebenbürgischen Kuchensortiment (von der Bäckerei Ludwig) und Kaffee versorgt werden. Unser SPS-Team hatte alles im Griff. Das seit 20 Jahren zusammengeschmiedete SiebenbürgischerPartyService-Organisationsteam wurde von Horst Hartig geleitet und besteht aus: Hanna Schuller & Thomas Miess, Antje Schulz & Helmut Bartel, Kathi & Gustav Enyedi, Carmen Hartig, Hansi Nierlich, Nicole Zeilinger & Ralf Hendel sowie Rosi & Dietmar Bartel. Sie und alle weiteren ca. 40 freiwilligen Helferinnen und Helfer sind frühere und aktuelle jetzige Tanzgruppenmitglieder und deren Partner, und sie waren von Freitag bis einschließlich Montag im Einsatz. Ihnen allen gebührt hohes Lob. Beim Generationsführungswechsel am Abend von Horst Hartig zu Ralph Hendel gab es die Möglichkeit, beide zu beglückwünschen: Horst für die bisherigen Erfolge, Ralph für die Bereitschaft, diese gewichtige Aufgabe zu übernehmen.

Der Schwung eines Festes wird auch von seinen Moderatoren bestimmt. Dem eingespielten Werner Scheel – er moderiert seit acht Jahren und führte mit einem Gedicht zum Thema Heimat ein – stand erstmals die 19-jährige Denise Siegmund, Jugendtanzgruppenmitglied seit 2008, zur Seite. Mit viel Natürlichkeit und Charme führten beide durch den denkwürdigen Nachmittag.

Zu unserem großen Fest wurden herzlich als Ehrengäste begrüßt Horst Förther (SPD), Bürgermeister der Stadt Nürnberg, in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, Dr. Markus Söder (CSU), Bayerischer Staatsminister für Finanzen, auch Mitglied im Verband der Siebenbürger Sachsen, Martin Burkert, Bundestagsabgeordneter der SPD für Nürnberg-Süd und Schwabach, Richard Bartsch (CSU), Bezirkstagspräsident von Mittelfranken, Peter Daniel Forster, stellvertretender Vorsitzender der CSU-Bezirkstagsfraktion, Gabriela Heinrich von der SPD-Stadtratsfraktion Nürnberg, von der CSU-Stadtratsfraktion Andrea Loos, Helmine Buchsbaum und Max Höffkes, vom Rat für Integration und Zuwanderung Antonio Fernandez Rivera, stellvertretender Vorsitzender, Roswitha Kepp, Stellvertretende Landesvorsitzende in Bayern des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Inge Alzner, Vorsitzende des Kreisverbandes Nürnberg, mit ihren Stellvertretern Hildegard Steger und Horst Göbbel, zugleich auch Vorsitzender des Vereins Haus der Heimat in Nürnberg, sowie Lukas Geddert, Vorsitzender der HOG Pruden und unser Haus- und Hoffotograf, mit Gattin Dagmar.

Die Jubiläumsgrußworte von Horst Förther, Dr. Markus Söder, Martin Burkert, Richard Bartsch, Gabriela Heinrich und Max Höffkes variierten das große Thema der kulturellen Bereicherung unserer Gesellschaft durch die Siebenbürger Sachsen, denen gut gelungene Integration bescheinigt wurde. Sehr lobenswert erscheine das Festhalten und Weiterführen von aus Siebenbürgen mitgebrachten Traditionen und Haltungen, ebenso auch die augenscheinlich gut ausgeprägte Kinder- und Jugendarbeit. Die Siebenbürger Sachsen seien aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben im Großraum Nürnberg nicht wegzudenken. „Ihre Zuverlässigkeit, ihr Fleiß, ihre Standhaftigkeit sind bewundernswert. Ich bin seit 20 Jahren gerne dabei, dieses Fest ist für mich wie ein Geburtstagsfest mit entsprechend frühem Eintrag in meinen Terminkalender“, rief Dr. Söder den begeisterten Anwesenden zu. Richard Bartsch überreichte zudem für Kinder und Eltern 20 Freikarten für das Freilandmuseum Bad Windsheim.

Horst Hartig wurde für seine großen Verdienste auch als Leiter des SPS-Teams mit dem Silbernen Ehrenwappen der Siebenbürger Sachsen durch die Stellvertretende Landesvorsitzende Roswitha Kepp ausgezeichnet, Stephanie Kepp erhielt eine Urkunde vom Kreisverband für ihre Mitarbeit in dessen Vorstand, insbesondere als Jugendreferentin und Gründerin der Jugendtanzgruppe Nürnberg.

Mit seiner Programm- und Trachtenvielfalt stand auch dieser Nachmittag ganz oben. Zunächst erfreuten uns die Mädchen und Jungen der Kindergruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg/Fürth unter Leitung von Annette Folkendt (21 Kinder aktiv) mit den „Kieler Sprotten“ und dem „Schwedentanz“. Es folgte ein Novum: Die Jugendtanzgruppe Herzogenaurach (seit 2003), geleitet von Karina Ziegler und Brigitte Krempels, führte gemeinsam mit der Tanzgruppe Nürnberg (seit 1976, derzeit 24 aktive Mitglieder) unter der Leitung von Roswitha Bartel und Johann Schuster den „Neppendorfer Ländler“ und die „Schwäbische Tanzfolge“ auf. Danach zeigte der Abiturient Roland Ziegler am Akkordeon (2. Platz beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“) sein hohes Können mit Tango „Olé Guappa“ von Malando, „Das Präludium II“ von Johann Sebastian Bach, die „Preghiera“ von Czerny, „Berliner Luft“ von Paul Lincke und „O sole mio“ von Wilhelm Lindemann.

Die Kinder-Sing- und Spielgruppe der Nachbarschaft Fürth, 2005 von Rosemarie Potoradi ins Leben gerufen, lieferte einen neuen Beweis ihres besonderen Könnens beim Aufführen des Grimm-Märchens „Das Rotkäppchen“ in sächsischer Mundart. Inge Alzner stellte zu Recht fest: „Das Interesse an unserer Geschichte, an unseren Traditionen und an dem, was Heimat ausmacht, ist lebendig. Die junge Generation ist bereit, diese Traditionen weiterzuführen, und sie ist unsere Brücke in die Zukunft.“

Schließlich setzten sich Mitglieder der Jugendtanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg, 2008 von Brigitte Hahnfeld und Stephanie Kepp gegründet, aktuell von Stephanie Kepp geleitet (umfasst derzeit 21 aktive Mitglieder zwischen 14 und 19 Jahren) mit der „Kegel- und der Walzquadrille“ frisch und munter in Szene, bevor die Tanzgruppe der HOG Alzen (besteht seit 1992, hat 24 aktive Mitglieder und steht unter der Leitung von Heidemarie und Martin Mehburger) uns locker und leichtfüßig mit dem „Maschierbayrisch“, dem „Nagelschmied“ und dem „Hepplinger Bandritter“ froh stimmten. Der Applaus des beeindruckten Publikums war sowohl den Grußwortsprechern als auch allen Kulturformationen sicher. Die Blaskapelle unter der akkuraten Leitung von Michael Bielz erhielt für ihr breites Repertoire an beschwingten Weisen eine Extraportion Applaus in Form von glückselig auf dem Vorpodium tanzenden Genießern des Tages.

Des Jubiläums in besonderem Maße würdig erschien auch eine Aktion der jüngsten Teilnehmer: Unter Anleitung von Annette Folkendt, Karline Folkendt und Roswitha Bertleff wurden aus dem Grundstoff Zeitungspapier phantasiereiche Sonnenhüte gebastelt und in einer originellen Hüteshow mit ausgefallenen Kreationen zur Begeisterung der Zuschauer präsentiert.

In ihren Begrüßungs- und Dankesworten betonte Inge Alzner nochmals: „Wir erleben heute bei diesem Jubiläumsfest, was unser Sommerfest so einmalig macht: Ohne Ehrengäste wäre unser Sommerfest ärmer, ohne die Kulturgruppen und die Blaskapelle unvorstellbar, jedoch ohne dieses begeisterte Publikum, das hier weit mehr als Bier, Mici und weitere Gaumenfreuden findet, ohne dieses treue Publikum, das hier begeistert mitgeht, ohne dieses verlässliche Publikum, das alljährlich an diesem Sonntag den Weg zum Nürnberger Kuhweiher nicht verfehlt, wäre unser Sommerfest ein totaler Reinfall.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer das Verabschiedungswort der Moderatoren: Of weddersahn uch Goad erhold ech!

Inge Alzner/Horst Göbbel



Bilderalbum vom Fest

Schlagwörter: Nürnberg, Sommerfest, Jubiläum

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