15. Dezember 2012

Pfarrer Friedrich Falkenstein gestorben

Die Siebenbürger Sachsen trauern um einen guten Freund, Förderer und langjähriges Vorstandsmitglied der Kreisgruppe Erding. Pfarrer i.R. Friedrich Falkenstein verstarb am 7. November 2012 nach langer schwerer Krankheit. Zwei Monate nach seinem 74. Geburtstag schloss er für immer die Augen. Er war Pfarrer aus Leidenschaft. 17 Jahre lang – bis 2003 – stand der gebürtige Donauschwabe in Diensten der evangelischen Gemeinde in Erding.
Friedrich Falkenstein wird 1938 in Altker in der Batschka (Serbien) geboren. Sechs Jahre später muss die Familie Falkenstein infolge der Kriegsereignisse die Heimat verlassen. Neun Monate lang sind sie auf der Flucht, ehe sie in Bayern ein neues Zuhause finden. Früh ist klar, dass der kleine Friedrich einmal Pfarrer wird – wie sein Onkel. Die erste Stelle tritt Falkenstein nach dem Studium in Nürnberg-Ziegelstein an, es folgen 18 Jahre in Ahorn bei Coburg. 1986 kommt er mit seiner Familie – Ehefrau Burga und sechs Töchter – nach Erding.

Pfarrer Friedrich Falkenstein (1938-2012) ...
Pfarrer Friedrich Falkenstein (1938-2012)
Mit seiner liebenswürdigen und besonnenen Art setzte der Pfarrer in der evangelischen Gemeinde Akzente. Er belebte die Ökumene, organisierte Studienreisen, unter anderem auch in die Moldau und nach Siebenbürgen, rief Städtepartnerschaften ins Leben. Den Siebenbürger Sachsen in Erding war er von Anfang an ein besonders guter Freund. In den Zeiten der Not konnten durch seine tatkräftige Unterstützung zahlreiche Lebensmittelspenden und andere notwendige Güter nach Siebenbürgen geschickt werden. Auch nach dem Umbruch in Rumänien, als die Zahl der Siebenbürger Sachsen in Erding und Umgebung zunahm, blieb Pfarrer Falkenstein in der Mitte der Gemeinschaft. Die 1995 ­gegründete Nachbarschaft Erding hatte in ihm einen stets hilfsbereiten Unterstützer und Förderer. Ob es um Pressearbeit oder das Vorbringen von Anliegen vor Ämtern und Behörden von Stadt und Landkreis ging, stets konnte man mit seiner Hilfe rechnen. Im Mai 2000 fand im Frauenkircherl in Erding die viel beachtete Ausstellung zu Kultur und Brauchtum der Siebenbürger Sachsen statt. Pfarrer Falkenstein war einer der Initiatoren und Organisatoren. Im Beisein des damaligen bayerischen Kultusministers Hans Zehetmair hielt er eine ergreifende Eröffnungsrede.

Pfarrer Falkenstein war 2003 maßgeblich an der Gründung der Kreisgruppe Erding beteiligt. Er trat dem neuen Vorstand als Schriftführer bei, ein Amt, das er für die nächsten acht Jahre ausüben sollte. Anlässlich seiner Verabschiedung aus dem aktiven Berufsleben 2004 wurde Pfarrer Falkenstein für seine Verdienste um die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft mit dem Goldenen Ehrenwappen der Landsmannschaft ausgezeichnet, das ihm im Rahmen einer Feierstunde von Rolf-Dieter Happe (Vorsitzender Kreisgruppe München) und Irmgard Lutsch (Vorsitzende Kreisgruppe Erding) verliehen wurde.

Mit seiner zweiten Frau Terezia, die er 1998 geheiratet hatte, nahm er fortan an allen Veranstaltungen der Kreisgruppe teil und war als Vorstandsmitglied eine treibende Kraft in der Gestaltung siebenbürgisch-sächsischer Aktivitäten im Landkreis Erding. Pfarrer Falkenstein hat maßgeblich zur Integration der Siebenbürger Sachsen in Erding beigetragen. Die vormalige Nachbarschaft und jetzige Kreisgruppe Erding ist ihm für sein aktives Mitwirken bei allen siebenbürgisch-sächsischen Aktivitäten zu großem Dank verpflichtet.

Der Trauergottesdienst fand am 10. November 2012 in der evangelischen Christuskirche in Erding statt. Anschließend wurde Pfarrer Falkenstein auf dem Friedhof St. Paul zu Grabe getragen.

Christian Lutsch

Schlagwörter: Erding, Nachruf, Pfarrer

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