2. Januar 2013

In Heidenheim: Theaterball mit "De Risenwirtän"

Die „Original Siebenbürger Adjuvanten“ spielten auf und das Publikum strömte erwartungsvoll in die stilvoll mit roten Rosen dekorierte ­Albuchhalle in Steinheim. Nach ein paar schwungvollen Stücken der Adjuvanten hob sich der Vorhang und die Theatergruppe Heidenheim unter der Leitung von Maria Onghert-Renten und Hermine Herbert präsentierte ihr zehntes Theaterstück: „De Risenwirtän“.
Zum Inhalt: Der gutherzige Müller Hans (Martin Schuster) hat es nicht leicht mit seiner Frau Mai (Maria Hermann). Sie ist geizig, geldgierig und führt das Regiment im Haus. Keiner, egal ob eigene Familie oder Bedienstete, ist vor ihren Wutausbrüchen sicher. Mit Hilfe der geschwätzigen „Risenwirtän“ (Katharina Rill) will sie ihren Sohn Hans (Bernd Melzer) mit ihrer reichen Nichte Trengo (Jennifer Rill), die auch im Haus lebt, verheiraten. Doch Hans hat sich beim letzten Tanz in das arme Mädchen Susi (Monika Wälther) verliebt. Und die Trengo liebt den armen Misch (Denis Seiler), den Nachbarn der Susi. Davon weiß die Müllerin nichts, denn aus Angst vor ihr wird vieles vertuscht. Die Müllerin braucht eine neue Dienstmagd und hat die Susi dafür auserkoren, da ihre Mutter eine fleißige Frau ist. Die „Risenwirtän“ rät ihr davon ab, denn sie hat erfahren, dass der Hans ein Auge auf die Susi geworfen hat. Doch die Müllerin besteht trotzdem darauf, dass die Susi Dienstmagd bei ihr wird. Damit der Hans nicht auf dumme Gedanken kommt, befiehlt sie die Verlobung von Hans und Trengo am nächsten Sonntag. Doch die Kinder weigern sich im ersten Moment. Als Misch die Susi zur ihrer neuen Dienststelle ins Haus der Müllerin begleitet, hecken die Kinder zusammen mit dem schlauen Müller einen Plan aus. Um Zeit für diesen Plan zu gewinnen, willigen die Kinder in die Hochzeit ein mit der Bedingung, die Hochzeit ein paar Wochen zu verschieben. Um den Plan zu verwirklichen, geht Misch am Sonntagnachmittag mit einem Brief in der Hand zur „Risenwirtän“ ins Wirtshaus. Sie will wissen, was in dem Brief steht. Nach und nach erzählt Misch die erfundene Geschichte, dass Susi von ihrem Onkel aus Amerika 10000 Lei geerbt habe. Dieser Onkel habe auch dem Misch 10000 Lei vererbt, weil er als junger Bursche einmal in dessen Mutter verliebt gewesen sei. Als Misch auch noch die 20000 Lei auf den Tisch legt, kann die „Risenwirtän“ es kaum fassen und glaubt die Geschichte. Obwohl sie darüber schweigen soll, kann sie ihren Mund nicht halten, als der Müller mit seiner Frau im Wirtshaus erscheint. Die „Risenwirtän“ kann es kaum erwarten, der Müllerin die Neuigkeiten im Nebenzimmer zu erzählen. Beim Bedienen der Gäste kommt die „Risenwirtän“ mit der Nachbarin Nico (Maria Lutsch) ins Gespräch und erzählt ihr die Geschichte. Diese trifft sich am Nachmittag mit den anderen Nachbarinnen Sus (Susanna Bock), En (Maria Rill) und Fichen (Susanna Rill). So sind die Neuigkeiten in Windeseile im ganzen Dorf verbreitet. Auch den Gästen im Wirtshaus, dem Thumes (Thomas Weber) und dem Musikanten Getz (Franz Wilk), kommt die Geschichte zu Ohren. Nur die Müllerin zweifelt anfangs daran, doch das viele Geld überzeugt sie letztlich. Nun will sie auf einmal ihren Hans mit Susi verheiraten. Der pfiffige Müller willigt schließlich unter der Bedingung ein, dass Misch die Trengo heiraten darf. Auch das akzeptiert die Müllerin des Geldes wegen. Als alles geklärt ist, lässt der Müller die Katze aus dem Sack und erzählte seiner Frau, dass er 20000 Lei gewonnen hat und diese Susi und Misch als Aussteuer schenkt. Die Müllerin ist irritiert, ändert ihre Meinung aber nicht mehr und so wird am Abend eine Doppelverlobung im Haus des Müllers gefeiert. Dank der geschwätzigen „Risenwirtän“ und dem klugen Müller haben die Kinder ihr Glück gefunden.
Theaterball in Heidenheim: Die Theatergruppe ...
Theaterball in Heidenheim: Die Theatergruppe Heidenheim führte das Mundartstück „De Risenwirtän“ auf. Foto: Martin Schuster
Das kurzweilige, lustige Theaterstück und mit Herzblut spielende Schauspieler animierten das Publikum zum Lachen und Applaudieren. Das war Balsam für die Seele. Dank gilt den guten Schauspielern, Maria Onghert-Renten und Hermine Herbert für die Regie sowie allen, die im Hintergrund diesen Theaterball möglich gemacht haben. Es folgten noch einige schöne Stücke der „Original Siebenbürger Ajuvanten“, die das Theater klangvoll abrundeten. Herzlichen Dank! Anschließend wurde getanzt und gefeiert. Die Musikgruppe „Allround“ verstand es, die Leute bis in die frühen Morgenstunden zu unterhalten und auf die Tanzfläche zu locken.

Martin Schuster

Schlagwörter: Heidenheim, Theater

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