4. März 2016

Reformationsjubiläum 2017: Fürther Nachbarschaft steht in den Startlöchern

„Auch wir sind nun bestens für das große Jubiläum gerüstet.“ So bekundete eine Teilnehmerin am 11. Februar im Gemeindehaus St. Paul in Fürth ihre tiefe Zufriedenheit über eine niveauvolle Veranstaltung zum Thema „Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017.“ Rosel Potoradi hatte gerufen, zahlreiche Landsleute und Freunde der Siebenbürger Sachsen waren präsent.
Im festlich geschmückten Raum waren links zu sehen Abbildungen von Dr. Martin Luther, Katharina von Bora, eine weitere einer fast lebensgroßen Skulptur Luthers aus der ev. Kirche in Bistritz sowie des Standbildes von Honterus vor der Schwarzen Kirche in Kronstadt, zentral ein großer gestickter Wandbehang „Eine feste Burg ist unser Gott …“ und rechts Illustrationen von zwei prägnanten Kirchenfenstern aus Neustadt im Burzenland, die Luther und Honterus darstellen. Nach der Begrüßung und Einführung durch Nachbarmutter Rosel Potoradi begann der Chor mit Luthers „Eine feste Burg ist unser Gott“ (Klavierbegleitung Werner Sirch) und „Die beste Zeit im Jahr ist mein“.

Im Zentrum des Nachmittags stand ein Vortrag zum Nachmittagsthema des Ausblicks auf das Reformationsjubiläum 2017. Pfarrerin Gudrun Scheiner-Petry vom Amt für Gemeindedienst in der Ev.-Luth. Kirche in Bayern (aus Siebenbürgen stammend) bot eine lobenswerte, klar strukturierte, kenntnisreiche Meisterleistung. Spannend, bestens verständlich, elanvoll wurde das Publikum in die große Welt des Reformationsgedenkens 2017 eingeführt. Gedacht wird 2017 eines Aufbruchs. Reformation sei nichts Abgeschlossenes, denn „Veränderung ist“ laut Pfarrerin Scheiner-Petry „weiterhin angesagt.“ Vier Bereiche nahm Pfarrerin Scheiner-Petry tiefsinnig und einfühlsam ins Visier: Luther und die Musik bzw. Kunst im Dienste des Evangeliums, Luther und seine Bibelübersetzung (hier Betonung auf den Aspekt Glaube und Freiheit), Reformation und die Eine Welt bzw. Feiern als Zeichen der Hoffnung (u. a. auch Vorstellung und Erläuterung des europäischen Stationsweges – 68 Stationen, 19 Länder - mit einer Station am 28. Januar 2017 in Hermannstadt und am 22. April 2017 in Nürnberg) und schließlich der Ev. Kirchentag am 28. Mai 2017 auf den Elbwiesen bei Wittenberg.
Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum (von links): ...
Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum (von links): Inge Alzner, Volker Potoradi, Gudrun Scheiner-Petry und Rosel Potoradi nach den Dankesworten. Foto: Annette Folkendt
Wohltuend klang das Fazit: Freiheit und Verantwortung, Gottesliebe und Nächstenliebe sind nicht zu trennen. Auch nicht in unserer Welt von heute mit ihren heftigen Zerreißproben, die es gilt auszuhalten und zu bestehen.

Zwischen und nach den vier Vortragsteilen hatte wiederum die Musik freie Bahn: Zunächst der Kanon „Die Musica“, nach einem Text von Martin Luther von Heinz Acker musikalisch bearbeitet, dann Antonio Vivaldis „Largo 1 und 2“ (Klavier: Werner Sirch, Cello: Volker Potoradi) und schließlich „Wer sich die Musik erkiest“. Zum Abschluss wurde „Lob Gott getrost mit Singen“ von allen Anwesenden mit viel Hingabe gesungen. Inge Alzner, unsere Kreisvorsitzende, dankte herzlich für das Dargebrachte: für den hochwertigen Vortrag, für die berührende Musik, für das gemeinschaftliche Mitwirken. Das wunderbare Gefühl, dass ein besonderes Jubiläum ungeahnte Kräfte, ungeahnte Ideen, Projekte, Aktionen, freisetzen kann, alle im Sinne von Feiern als Zeichen der Hoffnung, begleitete uns auf dem Heimweg.

Horst Göbbel

Schlagwörter: Reformation, Nürnberg, Fürth

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