13. Juli 2018

Kreisgruppe Mannheim – Heidelberg: Geometrie in Metall, eine konkrete Kunst

Ende Juni reisten Mitglieder unserer Kreisgruppe nach Freiburg, um die Metallskulpturen des Hermannstädters Dr. Roland Phleps in Augenschein zu nehmen. Den guten Einfall zu dieser Tagesfahrt hatte wieder unser Vorsitzender Hans-Holger Rampelt. Mit einem übergroßen, modernen Reisebus ging die Fahrt in den Ortsteil Zähringen, durch schmale Straßen, wo dem Fahrer viel Können abverlangt wurde.
Dr. Phleps begrüßte uns Landsleute herzlich und führte uns in die Theorie der Metallskulpturen ein. Wir staunten nicht schlecht beim Anblick der von ihm geschaffenen Exponate, zu denen er uns bereitwillig (trotz seiner 93 Jahre) führte. In einer Halle für Wechselausstellungen begann die Führung, zwar nicht mit seinen eigenen Werken, sondern mit Anschauungsobjekten aus Kortenstahl des Stahlbildhauers Karl Menzen, anhand derer er uns eine die Kunst des Einfachen erläuterte, sodass wir mit diesem Basiswissen anschließend seine Skulpturen im großen Garten rund um sein Haus bewundern konnten.
Landsleute aus Mannheim besuchten Dr. Phleps in ...
Landsleute aus Mannheim besuchten Dr. Phleps in Freiburg und staunten über dessen Metallskulpturen im großen Garten. Foto: Michael Fograscher
Laut Interpretation von Dr. Phleps kann ein Kunstwerk in der Einfachheit begründet sein, weil „einfach“ schlechthin als das Gegenteil von „mehrfach“ anzusehen ist. Man darf aber auch nicht „einfach“ mit „simpel“ im Sinne von arm im Geist, dürftig, trivial, einfalls- oder anspruchslos gleichsetzen. „Einfach nenne ich eine Aussage, die zu höchster Kraft verdichtet ist. Einfach nenne ich, was mit e i n e m Zugriff zu fassen ist und was einleuchtet und überzeugt“, so Roland Phleps. Weiter erklärte er uns, dass das Einfache Hand in Hand mit Klarheit und Reinheit geht, es ist nackt, braucht kein Gewand, es spricht für sich, braucht keine Erklärung. „Einfachheit ist für den Künstler ein mögliches Ziel, das er wählen kann – ein sehr hohes Ziel“, klärt uns der Künstler abschließend auf. Weiter erfuhren wir, dass es seit Jahrtausenden die abbildende Kunst gibt, die von der sichtbaren Natur ausging. Die ungegenständliche, konkrete Kunst entsteht nicht durch Abstraktion, durch Wegnehmen oder Reduzieren von der wahrgenommenen Natur, sie ist deshalb nicht abstrakt. Anhand der Skulpturen konnten wir leicht verstehen, dass aus einem einfachen Quadrat, Rechteck, Kreis, einer Ellipse wunderschöne Figuren gestaltet werden können, indem man sie zurechtschneidet, krümmt oder biegt. Wer die Möglichkeit hat, die Internetseite https://www.stiftung-konkrete-kunst.de/ aufzurufen oder im Internet einfach unter roland phleps.de zu suchen, kann unzählige Skulpturen sowohl aus Aluminium als auch aus Edelstahlblech sehen; die meisten bestehen aus 1 bis 2 mm Edelstahlblech.

Alle Teilnehmer der Reisegruppe waren schwer beeindruckt, feststellen zu können, dass ein Neurologe mit Mathematik und Geometrie, mit Unterstützung von Metallfachleuten zum Hobby kam, und damit sich und viele Menschen begeistern kann. Wir verabschiedeten uns von diesem sympathischen Landsmann und wünschten ihm noch möglichst viele schaffensreiche Lebensjahre. Es blieb aber auch noch genügend Zeit, die Stadt Freiburg ein wenig zu durchwandern. Nach einem Mittagessen in zum Teil individuell gewählten Lokalen schlenderten wir noch durch die Straßen der Innenstadt und suchten dann wieder unseren Bus, der uns wieder heimwärts brachte. Es war ein gelungener Tagesausflug, der in angenehmer Erinnerung bleiben wird.

Ortwin Götz

Schlagwörter: Mannheim-Heidelberg, Ausflug, Freiburg, Kunst, Phleps

Bewerten:

10 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.